Bahnübergang in Bruckmühl stark beschädigt
Kipplaster fährt durch geschlossene Schranke – Und einfach weiter! Das sagen Bahn und Polizei
Spektakulärer Vorfall in Bruckmühl: Am Dienstagmorgen (15. April) überfuhr ein Kipplaster den Bahnübergang Hinrichssegen bei geschlossener Schranke und fuhr dann einfach weiter. Was Polizei und Bahn-Verantwortliche dazu sagen.
Bruckmühl – Es klingt wie die Verfolgungsjagd aus einem Actionfilm. Am Dienstagmorgen, 15. April, fährt ein Lastwagen unbeirrt auf den Bahnübergang in Hinrichssegen zu und überfährt diesen bei geschlossener Schranke. Dabei soll es sich um einen dunklen Kipplaster mit einem Kranaufbau gehandelt haben, der dabei einen erheblichen Schaden verursachte, wie die Polizeiinspektion Bad Aibling mitteilt. Doch was war genau passiert und welche Auswirkungen hatte der Vorfall?
Laut Polizeiangaben ist es gegen 8:45 Uhr nach der Beschädigung der Schranken zu einer Verkehrsunfallflucht gekommen. Der Kipplaster kam aus Richtung des Kreisverkehrs in Heufeld und befuhr anschließend die Weihenlindener Straße in Richtung Heufeldmühle. Danach verlor sich die Spur und die Polizeiinspektion Bad Aibling sucht nun Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu dem Unfall geben können (unter der Telefonnummer 08061/9073-0 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle).
Züge mit leichten Verspätungen
Bislang, so erklärte ein Polizeisprecher am Mittwochvormittag (16. April) gegenüber dem OVB, habe man den Fahrer samt Kipplaster nicht ausfindig machen können. Zu einer Kollision mit einem Zug kam es am Dienstagmorgen glücklicherweise nicht. Dennoch hatte der Vorfall Auswirkungen, auch auf den Bahnverkehr. „Wir hatten vormittags drei Züge mit je rund 15 Minuten Verspätung und ein paar weitere mit geringerer Verspätung zwischen fünf und zehn Minuten“, erklärt eine Sprecherin der Bayerischen Regiobahn (BRB) auf OVB-Anfrage.
Zugausfälle habe es aufgrund des Unfalles keine gegeben. Inwiefern der Straßenverkehr durch den Unfall beeinträchtigt wurde, dazu konnte die Polizei keine Auskunft geben. Klar ist jedoch, dass der Bahnübergang erheblichen Schaden genommen hat. Eine Stellungnahme zum Ausmaß und der Schadensbeseitigung seitens der Deutschen Bahn steht auf OVB-Nachfrage derzeit noch aus.
Erinnerungen an gefährliche Kollisionen
Und auch wenn im beschriebenen Fall Schranken vorhanden waren, die eigentlich für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer sorgen, weckt der Unfall Erinnerungen an gefährliche Beispiele aus der Region. So kollidierte etwa ein Auto vor gut zwei Jahren mit einem BRB-Zug in Feldkirchen-Westerham, damals auf einem unbeschrankten Bahnübergang auf der Strecke zwischen Holzkirchen und Rosenheim.
Dabei befuhr ein Mann mit seinem Pkw die Ortsverbindungsstraße von Altenburg in Richtung Niederaltenburg in Feldkirchen-Westerham. Aus ungeklärter Ursache fuhr der damals 75-Jährige über den Bahnübergang, obwohl sich ein Zug der Bayerischen Regiobahn näherte. Die Zugführerin handelte damals schnell und initiierte eine Notbremsung, durch die Schlimmeres verhindert werden konnte.
