Ausbau der Bruckmühler Straße
Darum sorgte eine Straßenbeleuchtung im Bruckmühler Marktgemeinderat jetzt für düstere Gesichter
Die Straßenbeleuchtung an der Bruckmühler Straße hat bei den Mitgliedern des Marktgemeinderats jetzt für düstere Gesichter gesorgt. Woran das lag – und wieso die Räte dem Beschlussvorschlag dennoch zustimmten.
Bruckmühl – „Wir haben hier keine rechtliche Handhabe, das Vertragswerk ist so in Ordnung und bindend, da muss man jetzt einfach durch“ – so lässt sich der einhellige Tenor im Marktgemeinderat rund um den Tagesordnungspunkt „Ausbau der Bruckmühler Straße, Bauabschnitt 2, Auftragsvergabe der Straßenbeleuchtung“ zusammenfassen. Mit zusammengebissenen Zähnen stimmte der Bruckmühler Marktgemeinderat jetzt einstimmig der Beschlussvorlage der Bauverwaltung mit einem Gesamtvolumen von rund 160.000 Euro zu.
Knack- und Problempunkt „der schwer verdaulichen Kost“ ist für die Kommunalpolitiker die aktuelle Kostensteigerung um 56 Prozent. Bei der ersten überschlägigen Kostenkalkulation der Bayernwerk Netz GmbH vom Juli 2022 wurde für den nun anstehenden zweiten Bauabschnitt (Beleuchtungserneuerung) ein Brutto-Finanzvolumen von 101.507 Euro aufgerufen.
Materialpreise der Zulieferer gestiegen
Das nun aktualisierte Angebot weist demgegenüber einen Brutto-Betrag von 158.366 Euro aus. Als Gründe für diese Kostenexplosion in den zurückliegenden acht Monaten werden von der Bayernwerk Netz GmbH massiv gestiegene Materialpreise der Zulieferer sowie die gestiegenen Kosten der Unterauftragnehmer angegeben. „Die wirtschaftliche Lage ist derzeit ohnehin sehr angespannt, daher musste die Kostenkalkulation der Preisentwicklung angepasst werden“, wird argumentiert.
Das zu beratende Angebot weist 19 so genannte Brennstellen aus. Dazu werden neben dem 46 Jahre alten Straßenbeleuchtungskabel auch die 57 Jahre alten Lichtmasten erneuert. Berücksichtigung finden laut Verwaltung vor allem auch Belange des bayerischen Naturschutzgesetztes durch Einsatz von LED-Technik mit speziellen Optiken samt besonderen Lichtkegeln.
Durch den Einsatz von intelligenten Dimmprofilen kann die Leistung und die Lichtintensität bei Nacht verringert werden. Ebenso wird bei den Leuchtmitteln eine insektenfreundliche Beleuchtung mit geringeren Blauanteil eingesetzt. Im Zuge der zweiten Ausbaustufe der Bruckmühler Straße soll die wechselseitig gesetzte Straßenbeleuchtung fortgeführt werden.
Das abschließende Votum der Gemeindeverwaltung lautete kurz und knapp: „Da der Markt Bruckmühl mit der Bayernwerk Netz GmbH einen Straßenbeleuchtungsvertrag mit der entsprechenden Wartung der Leuchten unterhält, ist die Einholung von Alternativangeboten unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht Ziel führend.“
Wolfgang Huber (Grüne) attestierte dem Rahmenvertrag daraufhin „eine Lizenz zum Geldrucken“. Bauamtsleiter Konrad Kremser erläuterte dazu, dass es sich hierbei um ein normales und gängiges Vertragsgebilde handle, wie es auch von anderen Kommunen genutzt wird. Der Nachfrage des Grünen-Rats, ob man eine verbindliche Bestellung zeitlich noch nach hinten schieben könne, erteilte der Bauamts-Chef eine klare Absage: „Wir müssen vorausschauend planen und immer parallel zum anvisierten Baufortschritt agieren. Es wäre fatal, wenn wir die Lampen, Leuchten und Masten zu einem bestimmten Termin bräuchten und wir sie dann aber nicht haben“.
Mit einer spürbaren Verstimmung stimmte das Ratsplenum letztlich zu.