Gemeinde seit vier Jahren Verpächter
Brannenburger Hotel und Gastronomie in Gefahr: Droht dem Schloßwirt das Aus?
Der Schloßwirt in Brannenburg hat keine leichte Zeit hinter sich. Dabei sah es für das Gasthaus nach dem Kauf durch die Gemeinde und der überstandenen Zeit der Corona-Pandemie eigentlich wieder gut aus. Doch nun gibt es wohl einige Unstimmigkeiten zwischen Betreiber und Verpächter. Wie es nun weiter geht.
Brannenburg – „Das Pachtverhältnis wird Ende Juni 2024 beendet”, sagt Bürgermeister Matthias Jokisch auf Nachfrage der OVB Heimatzeitungen und beschließt mit diesem knappen Kommentar die Zukunft des Familienbetriebs von Andrea Pothast.
Gasthaus seit 2019 im Besitz der Gemeinde Brannenburg
Die Gastronomin übernahm Ende 2019 das historische Gasthaus. Nur wenige Wochen später kam die Corona-Pandemie. „Das war natürlich keine einfache Zeit”, weiß Jokisch, der sich vor rund vier Jahren mit der Gemeindeverwaltung dazu durchdrang, den Schloßwirt zu kaufen. „Eigentlich ist die Gastronomie nicht einer unserer Kernaufgaben”, sagt der Rathauschef. Doch das Gebäude, das gemäß historischer Aufzeichnungen seit 1447 besteht, gehöre seit jeher zu Brannenburg und bilde zusammen mit Kirche, Vereinsheim, Dorfkramer und Bäckerei einen zentralen Teil am Kirchplatz. Aus diesem Grund nahm die Gemeinde vor gut vier Jahren einen Kredit in Höhe von 1,8 Millionen Euro auf und ist seitdem der Verpächter von Hotel und Gastronomie.
Um den Schloßwirt zu erhalten, übernahm vor rund vier Jahren die erfahrene Gastronomin Andrea Pothast den Gasthof als Pächterin. Bis heute führt sie die Wirtschaft inklusive Biergarten und Gästezimmern und übernimmt zudem die Bewirtung der Wendelsteinhalle. „Das Ende der Pacht trifft uns dementsprechend dreifach“, sagt Jokisch.
Warum der Pachtvertrag bis Ende Juni aufgelöst wird, will weder die Gemeinde noch die Gastronomin preisgeben. „Ich gebe dazu keinen Kommentar ab”, sagt Pothast auf Nachfrage des OVB. Sie betont zudem, dass man sich nach wie vor in Verhandlungen befinde.
Seitens der Gemeinde scheint eine Zusammenarbeit jedoch ausgeschlossen. Schon Ende Dezember 2023 wurde laut Bürgermeister der Familie Pothast die Auflösung mitgeteilt. „Alle weiteren Hintergründe dazu sind privat”, betont auch Jokisch.
Neuer Pächter gesucht
Was jedoch feststehe, ist die Suche nach einem neuen Pächter. In Zusammenarbeit mit der Brauerei Auer soll so bald wie möglich ein Ersatz gefunden werden. „Wir haben ja zum Glück ein wenig Vorlaufzeit“, meint Jokisch. Dementsprechend hofft der Rathauschef, dass der Schloßwirt nicht lange geschlossen sein wird. Laut Pothast ist das Gasthaus aktuell noch wie gewohnt geöffnet.
