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Ermittlungen wegen versuchten Mordes

Brandstiftung in Bad Endorf: Warum die Polizei nun über „Aktenzeichen XY ungelöst“ fahndet

Nun sollen Rudi Cerne und „Aktenzeichen XY“ helfen: Im Fall des 2023 abgebrannten Wohn- und Geschäftshauses in Bad Endorf ermittelt die Polizei immer noch wegen Brandstiftung und versuchten Mordes.
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Nun sollen Rudi Cerne und „Aktenzeichen XY“ helfen: Im Fall des 2023 abgebrannten Wohn- und Geschäftshauses in Bad Endorf ermittelt die Polizei immer noch wegen Brandstiftung und versuchten Mordes.

Am 3. April 2023 zündeten Unbekannte ein Wohn- und Geschäftsgebäude in Bad Endorf an. Die Polizei ermittelt seitdem wegen versuchten Mordes und Brandstiftung – ohne Erfolg. Nun präsentiert sie den Fall am 12. Februar in „Aktenzeichen XY – ungelöst“.

Bad Endorf – „Ich habe neulich erst wieder dran gedacht“, sagt Axel Mannhardt. Gedacht an den Brand, der ihm seine Existenz zerstörte, wie er erzählt. Es sei ja alles hin gewesen, und die Versicherung sei in ungenügender Deckung abgeschlossen gewesen. Seinen echten Namen will er nicht in der Zeitung lesen. Nach dem Feuer vor zwei Jahren habe es unerwünschte Aufmerksamkeit gegeben, sagt er.

Er war damals Mieter in jenem Haus. Ein Wohn- und Geschäftshaus an der Bahnhofstraße in Bad Endorf, aus dessen Fenstern am 3. April 2023, kurz vor Mitternacht, Flammen schlugen. Glücklicherweise konnten alle Bewohner aus den Wohnungen in den oberen Stockwerken das Gebäude eigenständig verlassen und sich in Sicherheit bringen. Durch den Brand entstand ein Sachschaden von mehreren Hunderttausend Euro.

Auf dem Video ist ein Täter zu sehen

Es war kein Unfall, wie sich schnell herausstellte, sondern Brandstiftung. Mannhardt konnte am nächsten Tag auf den Bildern eines Überwachungsvideos sehen, wie ein Unbekannter eine Flüssigkeit über Computer, Monitore und Tischplatten schüttet. Und dann Feuer legt. „In aller Seelenruhe“, sagt er. „Unfassbar.“ Seit bald zwei Jahren wartet er darauf, dass die Polizei Resultate meldet. Wut verspüre er nicht mehr, sagt er. Aber ein Verlangen nach Gerechtigkeit. „Kann doch nicht sein, dass jemand so etwas macht und damit davonkommt.“

Die Polizei setzt nun auf „Aktenzeichen XY ungelöst“

Ob dieser Auftritt den Durchbruch bringt? Die Kripo Rosenheim präsentiert den Fall schwerer Brandstiftung und mehrfachen versuchten Mordes am Mittwoch, 12. Februar, in der Sendung „Aktenzeichen XY – ungelöst“. Eigene Anstrengungen erbrachten einige Erkenntnisse. Aber keinen Durchbruch.

Kurz nach dem Brand hatte die Polizei damals die Ermittlungsgruppe „Bahnhofstraße“ eingerichtet, die in Spitzenzeiten zehn Beamte umfasste. Nach dem Auswerten der Videoaufzeichnungen konnte das BLKA bestätigen, dass Brandbeschleuniger ausgeschüttet worden sei. Folgerichtig ermittelte die Polizei von da an wegen schwerer Brandstiftung. Und – weil sich zum Zeitpunkt der Tat acht Menschen in dem Gebäude befanden – wegen mehrfachen versuchten Mordes. Zeugen konnten außerdem berichten, dass sich wohl zwei Personen Zugang in das Haus verschafft hatten, durch eingeschlagene Fenster. Um wen es sich dabei handelte, das ist die große Frage. Auch das Motiv ist unklar. War es Fremdenhass? Im Haus wohnte eine siebenköpfige Familie aus dem mittleren Osten.

5000 Euro Belohnung für Hinweise

Was sich am 3. April 2023 abgespielt hat, was die Polizei herausgefunden hat – und auf welche Fragen sie noch Antworten sucht: Am Mittwochabend kann ein breites Publikum sich das ansehen: Der Fall wird in der Sendung des ZDF „Aktenzeichen XY… ungelöst“ am Mittwoch, den 12. Februar 2025, um 20.15 Uhr präsentiert. 5000 Euro hat die Polizei als Belohnung für sachdienliche Hinweise ausgesetzt. Am selben Abend wird von 20.15 Uhr bis 24.00 Uhr ein Hinweistelefon bei der Kripo Rosenheim unter der Telefonnummer 0800-5565101 eingerichtet.

Aktenzeichen-Auftritt auch im Fall Hanna

Einen Auftritt in der Sendung „Aktenzeichen XY – ungelöst“ hatte am 10. November 2022 auch Hans-Peter Butz, Leiter der Soko „Club“, die den gewaltsamen Tod von Hanna W. in Aschau aufzuklären hatte. Laut Polizei gingen im Laufe des Abends insgesamt fast 100 Hinweise bei den Beamten ein: 50 im Studio und weitere 38 am Hinweistelefon bei der Kripo in Rosenheim. Viele Hinweise gingen zu einer auffälligen Uhr ein. Doch die Uhr erwies sich als Holzweg, sie gehörte einem Mann aus Ulm, der mit der Tragödie in keinem Zusammenhang stand.

Neun Tage nach der Ausstrahlung der Sendung nahm die Polizei einen jungen Mann fest, der am fraglichen frühen Morgen des 3. Oktober 2022 in der Nähe des mutmaßlichen Tatortes beim Joggen gesehen worden war. Er war zunächst als Zeuge vernommen worden, bevor er ins Visier der Fahnder geriet. Sebastian T. musste sich vor dem Landgericht Traunstein verantworten, er wurde nach Jugendstrafrecht zu 9 Jahren Haft verurteilt. Derzeit läuft noch die Revision.

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