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BGL-Landrat und Chiemseehospiz-Vorstand erinnern

Ein Pionier und Segen: Wie Alois Glück (†84) den Bau des Chiemseehospiz Bernau ermöglichte

Großes Bild: Georg Grabner, Vorsitzender des Chiemseehopiz Fördervereins (links) neben dem verstorbenen Politiker und früheren Vorsitzenden Alois Glück. Dieser hatte sich sehr für die Hospizbewegung in der Region engagiert. Kleines Bild rechts oben: Stefan Scheck, Vorstand im Chiemseehospiz Bernau. Er und Grabner erinnern an das Wirken von Glück.
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Der verstorbene Politiker Alois Glück (großes Bild rechts) hatte sich sehr für die Hospizbewegung in der Region engagiert. Georg Grabner, Vorsitzender des Chiemseehopiz Fördervereins (großes Bild links) und Stefan Scheck, Vorstand im Chiemseehospiz Bernau (kleines Bild) erinnern an seinen ehrwürdigen Einsatz.

Er war nicht nur politisch aktiv, sondern auch in vielen Vereinen: Am 26. Februar ist Alois Glück mit 84 Jahren gestorben. Zu Lebzeiten engagierte er sich sehr für die Hospizbewegung in der Region. Was Glück damit alles bewirkt hat.

Bernau/Berchtesgadener Land – „Ich bin tief betroffen, und ich tu mich sehr schwer zu realisieren, dass es mit ihm kein Treffen, keine Gespräche und keinen Meinungsaustausch mehr geben kann.“ So äußert sich Georg Grabner, Vorsitzender des Chiemseehospiz Fördervereins über den Tod des ehemaligen Landtagspräsidenten Alois Glück. Er sei ihm ein langer Wegbegleiter und ein Vorbild gewesen. Grabner war von 1990 bis 2002 Abgeordneter im Bayerischen Landtag, zudem von 2002 bis 2020 Landrat des Landkreises Berchtesgadener Land. „Also, ich habe eigentlich ständig Kontakt gehabt mit Alois Glück.“

Glück engagierte sich bereits vor Vereinsgründung für Hospizbewegung

Nicht zuletzt auch durch die Arbeit im Förderverein. Diesen hat Glück Ende 2016 gegründet. „Aber die Initiativen von Alois Glück, die gehen ja viel weiter zurück“, betont Grabner. „Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie es um die Diskussion um Sterbehilfe nach dem ersten Urteil des Bundesverfassungsgerichts ging.“ Alois Glück habe sich damals dafür engagiert, Alternativen anzubieten, um Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu unterstützen. Mit Hilfe weiterer Behörden und Institutionen entstand 2005 in Bad Reichenhall eine Palliativstation im Krankenhaus, etwas später dann auch in Traunstein. Der nächste Schritt war laut Grabner, dass Glück das „Netzwerk Hospiz“ ins Leben rief. „Dann hat als Stein in dem Mosaik noch das stationäre Hospiz gefehlt“, sagt Grabner.

Für die Errichtung und den Erhalt eines solchen Hospiz gründete Alois Glück den Förderverein, in dem er auch als Vorsitzender tätig war. Weitere Gründungsmitglieder waren die drei Landkreise Rosenheim, Traunstein, Berchtesgadener Land, die Stadt Rosenheim und die Gemeinde Bernau. Außerdem beteiligten sich der Jakobusverein Rosenheim, die Hospizgruppe Prien und Umgebung, das Netzwerk Hospiz Südostbayern sowie die Caritas Traunstein und der Hospizverein Berchtesgaden.

Februar 2018: Hospizvertreter aus der Region präsentieren mit OVB-Verleger Oliver Döser (Mitte) und dem damaligen Redaktionsleiter Willi Börsch (links) bei der Spendenübergabe das Ergebnis der Weihnachtsaktion. Weiter fuf dem Bild von links: Reinhilde Spies (Rosenheim), Sabine Brandner, Thomas Kitzeder (beide Mühldorf), Alois Glück (Traunstein) und Stefan Scheck (aktueller Chiemseehospiz Vorstand).

OVB unterstützt mit Weihnachtsspendenaktion Bau des Chiemseehospiz

Auch das OVB und seine Leser unterstützten 2017 beim Bau. Im Zuge der jährlichen Weihnachtsspendenaktion kam ein Betrag über 875.000 Euro zusammen. Seit Herbst 2020 existiert das Hospiz als „Chiemseehospiz Bernau“ in der Baumannstraße 56 in Bernau und kümmert sich um schwerstkranke und sterbende Menschen, bei denen eine Versorgung zuhause oder im Pflegeheim nicht möglich ist.

Als Ehrenvorsitzender mit Verein „auf ewig verbunden“

Stefan Scheck, Vorstand im Chiemseehospiz Bernau: „Glück war einfach ein Segen für das Hospiz.“

Vorstand ist Stefan Scheck. Auch ihn hat Glücks Tod sehr getroffen, wie er der Redaktion sagt: „Das war ein wahnsinniger Schock, ich musste mich erstmal hinsetzen.“ Die Arbeit Glücks für das Hospiz und die des Vereins nennt Scheck einen Segen. Der Zusammenschluss unterstützt seit der Gründung das Hospiz auch bei Fortbildungsmaßnahmen, Therapien und weiteren qualitätsverbessernden Maßnahmen.

Juli 2023 legte Glück sein Amt aber nieder, Georg Grabner wurde zum neuen Vorsitzenden des Vereins gewählt. „Da war Alois Glück ziemlich hartnäckig, mich zu überreden, dass ich das mache“, erinnert sich Grabner und lacht. Weiter beschreibt er den Verstorbenen als einen „Pionier für die Palliativ- und Hospizversorgung weit über die Grenzen der Region hinaus“.

Juli 2023: Georg Grabner (links) ist neuer Vorsitzender des Chiemseehospiz Fördervereins. Er folgt auf Alois Glück (†84).

Für Stefan Scheck bleibe Glück immer ein „völlig unproblematischer, sehr herzlicher“ Mensch, der sich selbst nie in den Vordergrund gedrängt habe. Grabner bleibe er als Mann mit großem Weitblick, einem festen Wertefundament und großer Integrationskraft in Erinnerung. „Gespräche mit ihm waren immer sehr bereichernd. Er war ein Mensch, dem man einfach vertrauen konnte“, sagt Grabner: „Weil Glück im Juli 2023 auch zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde, bleibt er dem Verein so auf ewig verbunden.“

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