Feuerwehr eilt zur Rettung
Königspython in der Mülltonne: Schreck für Lkw-Fahrer an A8-Rastanlage Bernau
Die zur „Kleintierrettung“ alarmierte Feuerwehr Bernau sah sich Aug‘ in Aug‘ mit einem knapp anderthalb Meter langen Exoten gegenüber. So geschehen an der Rastanlage Chiemsee. An der Autobahn A8. Wie die Betroffenen reagierten und wo das Reptil nun untergebracht ist.
Bernau – „Kleintierrettung“ hieß es. Das Kleintier ist knapp anderthalb Meter lang und locker unterarmdick. Die Lkw-Fahrer, die an der Rastanlage Chiemsee an der A8 gerade den Müll aus dem Fahrerhaus entsorgen wollten, dürften einen kräftigen Schreck in der Nachmittagsstunde davon getragen haben. In der Mülltonne ringelte sich ein stattlicher Königspython.
Einer der Kapitäne der Fernstraße besaß die Geistesgegenwart, einen Notruf loszulassen. Das war am Mittwoch (12. Februar) gegen 14.20 Uhr. Minuten später waren Kommandant Stefan Huber und ein paar seiner Männer der Feuerwehr Bernau an Ort und Stelle. „Dass es keine Kreuzotter war, war bei der Größe schnell klar.“ Dank Smartphone und Suchmaschine war das Tier zügig als Königspython verifiziert. 1,30 bis 1,40 Meter lang, nach Schätzung der Bernauer Feuerwehrler. Aber nicht giftig. Pythons sind Würgeschlangen.
Die „Rettung“ hielt sich in Grenzen, „die Schlange war ja in der Mülltonne, konnte nicht weit flüchten“, sagt Huber amüsiert. Zu nah ran mussten die Feuerwehrleute auch nicht, sie holten den Python mit einer langstieligen Zange aus der Tonne und halfen mit einem Schubs nach, dass er in die Transportbox rutschte.
Drei Fakten zum Königspython
Der Königspython bewohnt die Tropen West- und Zentralafrikas und ernährt sich von Vögeln und kleinen Säugetieren, wie zum Beispiel Mäusen oder Ratten. Wie alle Mitglieder der Familie ist sie eine ungiftige Würgeschlange.
Während die einen noch mit der Würgeschlange beschäftigt waren, suchten die anderen schon einen Platz für das wohl ausgesetzte Tier. Durch tatkräftige Unterstützung der Integrierten Leitstelle Traunstein konnte ein Platz im Tierheim Trenkmoos bei Traunstein organisiert werden. Die Feuerwehr transportierte die Schlange daraufhin in die Aufnahmeeinrichtung.
Dort haben sie auch nicht alle Tage einen Königspython zu Gast. „Ich arbeite seit fünf Jahren hier – und das ist das erste Mal, dass wir eine solche Schlange bekommen“, sagt eine Mitarbeiterin. In der Nähe von größeren Städten komme das vermutlich eher vor. Aber eine Notfallausrüstung für Reptilien, inklusive Terrarium, habe das Tierheim. „Jetzt ist er erstmal provisorisch bei uns untergebracht“. Ob das so bleibt, muss noch geklärt werden. Denn auf Dauer ist der Königspython in Trenkmoos falsch.
Und Stefan Huber ist froh, dass er nicht öfter Schlangen retten muss. „Ich mag die Viecher ned.“
