Angebot der Offenen Behindertenarbeit in Prien
Mehr als ein Jugendtreff für Menschen mit Behinderung: Wie Orte der Begegnung entstehen
Menschen mit Behinderung in der Region eine Möglichkeit geben, unter sich zu sein. Aber gleichzeitig die Inklusion fördern. Wie die Offene Behindertenarbeit in Prien beides schafft.
Prien – Sich am Abend oder dem Wochenende mit den Freunden treffen, gemeinsam kochen, zusammen ins Kino gehen, zum Bowling oder im Jugendtreff ein paar lustige Stunden genießen. Für viele junge Leute eine Selbstverständlichkeit. Jedoch nicht für Menschen mit Behinderung. Um auch ihnen solche Unternehmungen leichter zu ermöglichen, hat sich die Offene Behindertenarbeit in Prien stark gemacht und plant besondere Freizeitaktivitäten.
Seit Mai gibt es dieses Angebot, dass zu den Offenen Hilfen für Menschen mit Behinderung der Caritas in Rosenheim gehört. Zuständig ist Susanne Blöchinger. „Unsere Aufgaben sind praktisch die Beratung zu unterschiedlichen Anliegen, die Menschen mit Behinderung haben, oder auch Hilfe beim Anträge ausfüllen, genauso wie die Beratung für Angehörige.“
Jugendtreff in Bernau nur für Jugendliche mit Behinderung
Jetzt im Oktober wird dieses Angebot aber nochmal erweitert. Ein Freizeitprogramm für Menschen mit Behinderung in Prien und Umgebung. Geboten sind unter anderem gemeinsames Kochen oder Kegelabende. Diese Veranstaltungen sollen sich jeden Monat wiederholen, und richten sich sowohl an Jugendliche als auch Erwachsene. Dann gibt es aber auch noch Events, die nicht regelmäßig stattfinden, wie zum Beispiel ein Plätzchenbacken am 3. Dezember.
Ein Extra-Angebot, das sich speziell an Jugendliche mit Behinderung richtet, ist der Jugendtreff. Hier sollen sich die Besucher einmal im Monat zum Ratschen und Spielen im Jugendclub Bernau treffen. Vorerst soll sich dieser Treff auch nur an Jugendliche mit Behinderung richten, wie Blöchinger weiter mitteilt. „Wir haben schon überlegt, kombiniert man das im Rahmen der Inklusion, sind dann aber zum Entschluss gekommen, wir wollen erstmal einen Raum der Begegnung für die Jugendlichen mit Behinderung schaffen.“
Ebenso war die Befürchtung da, man könnte die anderen Jugendlichen anfangs überfordern, wenn die Gruppen gemischt werden. „Die haben ja da auch ihren Safe-Space und einige haben auch schwere familiäre Verhältnisse“, sagt Blöchinger. Dass sich aber in Zukunft ein Beisammensein aus Menschen mit und ohne Behinderung entwickeln kann, sei nicht ausgeschlossen.
Die Inklusion soll dafür bei anderen Aktivitäten bereits von Anfang an gefördert werden. Blöchinger ist es wichtig, dass die anderen Angebote an verschiedenen Orten stattfinden, „weil dadurch dann eben Begegnung geschaffen wird aus Menschen mit Behinderung und ohne Behinderung, zum Beispiel beim Kegeln“.
Die ersten Angebote der Offenen Behindertenarbeit in Prien
Kochkurs „Gerichte aus aller Welt“: Jeden dritten Freitag im Monat von 18 bis 21 Uhr in der Caritas-Tagesstätte, Seestraße 5c in Prien. Unkostenbeitrag: fünf Euro.
Kegeln: Jeden zweiten Dienstag im Monat von 18 bis 20 Uhr in der Gaststätte Alpenblick, Am Sportplatz 2, 83209 Prien. Unkostenbeitrag: vier Euro plus Verpflegung.
Jugendtreff: Jeden ersten Samstag im Monat von 16 bis 19 Uhr im Jugendclub in Bernau, Buchenstraße 17.
Anmeldungen sind erforderlich bei Susanne Blöchinger unter 08051/96136104 oder susanne.bloechinger@caritasmuenchen.org.
Ehrenamtliche gesucht
Damit sich dieses Programm weiter entwickeln kann, ist Blöchinger noch auf der Suche nach Ehrenamtlichen, die bei den Freizeitaktivitäten mithelfen. Spezielle Ausbildungen im Umgang mit Menschen mit Behinderung sind nicht notwendig, sie sollen einfach Spaß am Umgang mit Menschen haben.
Regelmäßig ist auch ein Ehrenamtsstammtisch geplant, der den Freiwilligen einen Raum zum gegenseitigen Austausch bietet. Außerdem wird die Arbeit mit einer Pauschale von 12 Euro pro Stunde vergütet. Interessierte können sich bei Susanne Blöchinger unter 08051 96136104 oder unter susanne.bloechinger@caritasmuenchen.org melden.

