Der 21. März ist der Welt-Down-Syndrom-Tag
„Solomiia ist unser Sonnenschein“: Auer Füchse leben Inklusion und Integration beispielhaft vor
Nicht reden, einfach machen: Bei den „Auer Füchsen“ im gemeindlichen Kindergarten brauchen die Mächen und Buben keine gemeinsame Sprache. Sie mögen und akzeptieren sich, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder körperlichen Einschränkungen. Immer mitten drin: die vierjährige Solomiia. Die hat das Down Syndrom.
Bad Feilnbach – Wie Integration funktionieren kann, beweisen die „Auer Füchse“ vom gleichnamigen gemeindlichen Kindergarten im Auer Martinsheim auf ganz selbstverständliche Weise. Dort spielen und lernen neun Kinder aus Au, jeweils zwei aus Indien und Rumänien sowie vier Buben und Mädchen aus der Ukraine zwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr Seite an Seite im besten Miteinander. Dies bestätigen einvernehmlich Leiterin Heike Hebestreit und die Trägerschaftsvertreterin der Gemeinde Bad Feilnbach, Sandra Gerhardinger, der gemeindlichen Einrichtung zur vorschulischen Bildung, die im Oktober 2022 eröffnet wurde.
Bestens integriert darin ist auch Solomiia. Das vierjährige Mädchen – erklärter Sonnenschein der Gruppe – hat das „Down-Syndrom“. Ihre Fröhlichkeit unterstreicht auch die Devise des Welt-Down-Syndrom-Tages, der Dienstag, 21. März, begangen wird: „Wir feiern das Leben!“ An diesem Tag soll unter anderem die Gleichwertigkeit von Menschen mit Down-Syndrom in den Mittelpunkt gerückt und gezeigt werden, dass volle Inklusion selbstverständlich sein sollte.
Welt-Down-Syndrom-Tag
Seit 2006 wird jedes Jahr weltweit am 21. März der Welt-Down-Syndrom-Tag gefeiert. An diesem Tag finden weltweit Aktionen und Verstaltungen statt, die zur Inklusion von Menschen mit Down-Syndrom beitragen sollen. Der 21. März wurde deshalb ausgewählt, da bei Menschen mit Down Syndrom das 21. Chromosom dreifach vorhanden ist. Zwei verschiedene Socken wurden zum Symbol des Welt-Down-Syndrom-Tages. Und auch das hat gleich drei Bedeutungen: Zum einen hat ein Chromosom die Form einer Socke. Zum anderen soll mit dem Tragen zweier verschiedener Socken das Bewusstsein verbreitet werden, dass jeder Mensch einzigartig ist. Zugleich wird das als Zeichen der Solidarität mit Menschen mit Trisomie 21 gesehen.
Die „Auer Füchse“ sind ein leuchtendes Beispiel sowohl für Inklusion als auch Integration. Wie die pädagogischen Fachkräfte bekunden, gibt es in ihrer Gruppe generell keinerlei Probleme unter den Kindern aus den verschiedenen Nationen: „Die Mädchen und Buben mögen und akzeptieren sich, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder körperlichen Einschränkungen.“ Sie benötigten auch keine einheitliche Sprache, auch wenn Leiterin Hebestreit und ihre Erzieherinnen mit Sprachen wie ukrainisch, russisch, bulgarisch, rumänisch und englisch vertraut sind.
Zur Kommunikation genügen den Kindern, Gestik, Bewegung, Tanz, spielerisches Gestalten, ein freundliches Lächeln oder auch von Herzen kommendes lautes Lachen. Die vorschulische Bildung erfolgt in deutscher Sprache, die sie sich auf spielerische Art aneignen. Dazu gibt es verschiedene Projekte. Aktuell spielt der Frühling eine große Rolle. Hier werden Solomiia und ihre Spielkameraden mit Hilfe von Musik, Kreis-, Finger- und Freispielen sowie Gesprächen mit der heimischen Sprache vertraut gemacht.
Solomiia ist immer mittendrin und hat sich offensichtlich bereits bestens eingelebt in ihrer Gruppe in Deutschland. Aufgrund ihrer Einschränkung durfte sie mit ihren Eltern Oksana und Roman Chernukha sowie Geschwistern die vom Krieg gebeutelte Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine verlassen. In Au fand die Familie eine neue Heimat und die Eltern im Gemeindebereich auch Arbeit.