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Herausfordernde Zeit für einen Neubau

„Es war ein langer Weg“: Neue Rettungswache in Bad Feilnbach eingeweiht

Wachleiter Michael Rossrucker erklärt Landrat Otto Lederer die Funktionalität des Fahrzeuges für die schnelle Hifle.
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Wachleiter Michael Rossrucker erklärt Landrat Otto Lederer die Funktionalität des Fahrzeuges für die schnelle Hifle.

Bad Feilnbach hat in der Ortmitte ein echtes Schmuckstück für die regionale Notfallversorung bekommen. Warum die Wache fast doppelt so teuer geworden ist, als geplant – und warum trotzdem alle glücklich sind:

Bad Feilnbach – Mit der neuen Rettungswache in der Ortsmitte von Bad Feilnbach hat die Ambulanz Rosenheim nicht nur ein Schmuckstück, sondern auch einen weiteren wichtigen Baustein für die regionale Notfallversorgung erhalten. Jetzt wurde das Gebäude offiziell eingeweiht.

Sechs Einsätze pro Tag und rund 170 Kilometer pro Tag lege man nun zurück, freute sich Rettungsdienstleiterin Michaela Vornberger, die in der neuen Rettungswache eine Bereicherung für Bad Feilnbach sieht. „Es war ein langer Weg“, stellte auch Robert Schmitt, der Geschäftsführer der Ambulanz Rosenheim zufrieden fest.

Rettungswache in Bad Feilnbach: Herausfordernde Zeit für einen Neubau

In seiner Eröffnungsrede schilderte er die Ereignisse von der Grundstückssuche über die provisorische Unterbringung in der Vhs bis hin zum Bau. Geplant waren 1,2 Millionen Euro, doch die Wirtschaftslage mit Corona und Krieg machte einen Strich durch die Rechnung: Die Kosten stiegen auf rund zwei Millionen Euro. Die Bedeutung der Rettungswache unterstrich auch der Regierungspräsident von Oberbayern, Dr. Konrad Schober: „Im Sinne der Rettungskette kommt es darauf an, was am Anfang passiert“, sagte er, denn hier müsse so schnell wie möglich Hilfe ankommen. Das Gebäude passe nicht nur funktional gut, es werde auch hervorragend geführt und erfülle höchste Qualitätsansprüche, so Schober.

Doch nicht alles ist eitel Sonnenschein, wie Robert Schmitt hinzufügte: „Es gibt zu wenig Personal“, sagte er und führte dies auf die rigorose Politik der Krankenkassen zurück. Das stelle den Rettungsdienst vor eine Zerreißprobe und belaste das Personal enorm. Sorgen bereiten dem Landrat auch die steigenden Notfalleinsätze. Von 2021 auf 2022 stiegen sie von 38.000 auf 46.000. „Ein Drittel der 26 Rettungsdienstbereiche in Bayern können die Hilfsfristen nicht einhalten“, warnte Otto Lederer. „Deshalb verstehe ich die Politik Lauterbachs überhaupt nicht“, denn Klinikschließungen führten letztlich zu noch mehr Einsätzen im Rettungsdienst. Deshalb habe man auch in Bad Feilnbach die Besetzung auf 18 Stunden täglich (6 bis 24 Uhr) erhöht. „Ihr seid jeden Tag für unsere Bürger im Einsatz“, lobte der Landrat die Mitarbeiter und freute sich über das sehr zweckmäßige Gebäude.

„Wir haben auch die Mitarbeiter im Fokus“

Denn für den Betrieb einer Rettungswache sind eine intelligente Raumaufteilung und kurze Wege entscheidend. So schließt sich direkt an die Fahrzeughallen ein Mehrzweckraum an, der zur Desinfektion und Reinigung der Ausrüstung dient. Gleich daneben befindet sich das medizinische Lager, in dem ausreichend Verbrauchsmaterial vorgehalten wird, allein 64 der wichtigsten Medikamente für die Erstversorgung. „Wir haben aber auch die Mitarbeiter im Fokus“ betonte Wachleiter Michael Rossrucker, denn sie sollen zwischen den stressigen Einsätzen entspannen können. Und so gibt es neben den Aufenthaltsräumen auch zwei Ruheräume. Dass alles so schnell ging, ist sicher auch ein Verdienst von Bauleiter Franz Wudy: Start im Februar 2021, im Mai Eingabeplanung, im Bauausschuss und schon im August 2021 die Baugenehmigung. Doch dann begannen die Probleme: keine LKW-Fahrer, keine Dachziegel, Lieferverzögerungen. Doch nach nur sieben Monaten Bauzeit konnte Wudy im Oktober 2022 einziehen.

Auf 273 Quadratmetern Nutzfläche und 1540 Quadratmetern umbautem Raum steht nun ein stattliches Gebäude. Der Bauleiter dankte dem Bauherrn, der Projektleiterin Ursula Glas-Mengele und Peter-Michael Mengele für ihre unermüdliche Unterstützung. Wie funktional alles in der neuen Rettungswache ist, zeigte Rossrucker: In der zweiten Fahrzeughalle steht ein baugleicher Reserve-Rettungswagen. „Dieser kommt nicht für den regulären Rettungsdienst zum Einsatz“ erklärte er. Fällt der reguläre Wagen wegen eines technischen Defekts aus, kann kurzfristig auf dieses Fahrzeug zurückgegriffen werden, bis ein reguläres Ersatzfahrzeug zur Verfügung steht. Zudem kann dieser zweite Rettungswagen auch bei Großschadensereignissen eingesetzt werden.

„Bad Feilnbach ist nur eine von fünf Rettungswachen der Ambulanz Rosenheim. Wir haben auch Standorte in Flintsbach, Fischbachau, Eggstätt und ganz neu in Griesstätt“, ergänzt Matthias Fischer von der Unternehmenskommunikation. Darüber hinaus ist das Unternehmen täglich mit neun Krankentransportwagen in Südbayern unterwegs, um zeitunkritische Verlegungen zwischen Krankenhäusern/Reha-Fahrten und Heimfahrten durchzuführen. „Auch die europaweite Auslandsrückholung und der Fahrdienst für den ärztlichen Bereitschaftsdienst gehören zu unseren Aufgaben“, betonte Fischer stolz. Insgesamt beschäftigt die Ambulanz Rosenheim knapp 200 Mitarbeitende.

Standort mit besonderen Vorteilen

Zum Ende der Feierlichkeiten durfte auch Bürgermeister Anton Wallner, der mit seinem Vertreter Sepp Rauscher anwesend war, seine Freude über das gelungene Werk zum Ausdruck bringen. Er lobte besonders den Standort – man sei schnell im Oberland und schnell auf der Autobahn. „Und mir ist es besonders wichtig, dass die Fahrzeuge nicht durch den Ort fahren müssen“ meinte Wallner, der fortführte „ich wünsche euch einen guten Start und eine gute Zukunft“.

Geschäftsführers Robert Schmitt, oblag es dann, alle zu frischen Weißwürsten und kühlen Getränken einzuladen und natürlich auch zur Besichtigung der neuen Rettungswache.

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