Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.
Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für
. Danach können Sie gratis weiterlesen.
Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
Den geistlichen Segen von Pfarrer Ernst Kögler bekam das vorbeiziehende Sechser-Haflinger-Gespann der Familie Lechner aus Flintsbach, das brav den Festwagen der Feilnbacher Miederdirndln zog.
Trotz nebelverhangenem Herbsthimmel beteiligten sich 120 Reiter und 36 stolze Gespanne an der diesjährigen zweimaligen Leonhardi-Umfahrt in Lippertskirchen. Was hinter der Tradition steckt und wer alles dabei war.
Lippertskirchen – Die Tradition der Leonhardifahrt in Lippertskirchen ist, wie sie ein Pfarrer Martin Josef Högg 1745 erstmals beschrieb, nach wie vor zeitgemäß. Eine Bestätigung lieferten nach ersten Einschätzungen zahlreiche Fuhrleute, Rosserer und Reiter, die mit ihren Gespannen und herausgeputzten Pferden und Ponys um die Wallfahrtskirche Maria Morgenstern in Lippertskirchen zogen. Nach ersten Schätzungen beteiligten sich heuer trotz nebelverhangenem Herbsthimmel 120 Reiter und 36 stolze Gespanne an der diesjährigen zweimaligen Umfahrt.
Die schönsten Fotos der Leonhardifahrt in Lippertskirchen
Trotz herbstlich kühler und trüber Rahmenbedingungen prägten sauber herausgeputzte Pferde und Pony in stolzem Geschirr und schmucke Kutschen, Fest- und Truhenwagen das imposante Bild auf der Köglwiese. Miederdirndl, Schalkfrauen und Männer in ihren typischen Trachten und Gewändern, darunter die Gebirgsschützenkompanien Bad Aibling und Elbach, sowie Abordnungen der örtlichen Fahnenvereine bereicherten die würdevolle Szene vorm Feldaltar, an dem erstmals auch die traditionsreiche Leonhardifahne als äußeres Zeichen zu Ehren des legenden Abts und Diakon von Noblat bei Limoges platziert hing.
Hochrangige Besucher vor Ort
Beeindruckt von der Kulisse waren unter anderem der Regierungspräsident von Oberbayern, Dr. Konrad Schober, Landrat Otto Lederer, Bad Feilnbachs Bürgermeister Max Singer, der Zweite Bürgermeister von Fischbachau Martin Bacher, weitere Amtskollegen aus den umliegenden Gemeinden, Michael Hauser als Gauvorsitzender vom Gauverband 1, Pankraz Perfler vom Inngau Trachtenverband und weitere Ehrengäste. Stefan Kirchberger und seine Musikkapelle Bad Feilnbach umrahmte den feierlichen Feldgottesdienst.
Den Worten des Leiters des Pfarrverbandes „Maria Morgenstern“ zur Folge, lebte der heilige Leonhard zurückgezogen fernab von König und Staat in einem Wald. Wie Christus lebte der Schutzpatrons des Viehs, der Gefangenen und der Wöchnerinnen aber nicht fern der Welt, sondern in der Welt und bewahrte sich dadurch eine gesunde innere Distanz und Reserve zu Staat und König. Die Gewaltenteilung im demokratischen Rechtsstaat brachte einen entscheidenden Fortschritt, löste aber auch ein berechtigtes Misstrauen aus, das zur Bürgerpflicht gehöre.
„Weniger Staat – dafür mehr Eigenverantwortung!“
Nicht die Regierung muss den Bürger, sondern der Bürger die Regierung kontrollieren, so der Geistliche mit einem Verweis auf das Leben und Wirken des heiligen Leonhard und seiner Aktualität in der heutigen Zeit. Besser wäre „Weniger Staat – dafür mehr Eigenverantwortung!“, so die abschließende Botschaft. Zeugnis von vorbildlich gepflegtem Brauchtum boten die beiden anschließenden Umfahrten um die barocke Wallfahrtskirche Maria Morgenstern. Von dort aus erteilte Pfarrer Kögler die vorbeiziehenden Reiter, ihre Pferde sowie die Mitfahrenden in den Kutschen auf den Fest- und Truhenwagen.
Auf den Gespannen saßen in Tracht gewandete Miadadirndln, Schalkfrauen und Männer in ihren typischen Trachten, Mitglieder der Gebirgsschützenkompanien Elbach und Bad Aibling, Musikkapellen, Kinder aus dem katholischen Kindergarten Regenbogen. Motive für unzählige Smartphones entlang des Prozessionswegs waren die traditionellen Themenwagen. Für die reibungslosen und sicheren Abläufe sorgten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, Bergwacht Bad Feilnbach, sowie Einsatzkräfte der PI Brannenburg.