Wann der Einzug geplant ist
Natur weicht Containern: Warum es für Flüchtlinge in Bad Endorf keine andere Lösung gibt
Mit der Idylle am Chiemseeweg in Bad Endorf ist es vorbei. Die Wiese am Waldrand musste einer mobilen Wohnanlage für Flüchtlinge weichen. Warum es zu den Containern keine Alternative gibt.
Bad Endorf – Seit April ist es bekannt. Jetzt wird gebaut, noch vor Weihnachten soll Einzug gefeiert werden. In der Gemeinde Bad Endorf entsteht eine neue Wohnunterkunft für Geflüchtete. Ein privater Eigentümer hatte dem Landratsamt dafür das Grundstück am Chiemseeweg angeboten. Der Freistaat Bayern hat das Privatgelände am Chiemseeweg vom Besitzer für sechs Jahre gepachtet.
Wohnanlage aus 32 Modulen entsteht
Inzwischen laufen die Vorbereitungen am Chiemseeweg auf Hochtouren. Wo mit Wald und Wiesen einst eine romantische Idylle herrschte, wurde planiert und ein stabiler Untergrund geschaffen. Derzeit wird die Wohnanlage errichtet: ein doppelstöckiges Containergebäude – bestehend aus 18 Wohnmodulen, acht Sanitär- und sechs Aufenthaltsmodulen. Nach Informationen des Landratsamtes wird das Objekt – wie auch vergleichbare Unterkünfte im Landkreis – von den Asylhausmeistern des Landratsamtes betreut. Ein ständiger Ansprechpartner sei nicht vor Ort.
Schon in der Gemeinderatssitzung im Mai hatte Roxanne Scheurl, Abteilungsleiterin für Soziales am Landratsamt, den Bürgern erläutert, dass der Immobilienmarkt leergefegt sei, aber großer Bedarf an Unterkünften für Geflüchtete bestehe. Deshalb habe das Landratsamt keine andere Wahl, als Containerunterkünfte zu errichten. Wie sie damals erläuterte, seien die Wohnmodule – Zimmer für zwei bis vier Personen – spartanisch eingerichtet.
Einzug noch vor Weihnachten
Spätestens Anfang Dezember sollen 36 ukrainische Kriegsflüchtlinge am Chiemseeweg einziehen. „Die Personen stammen auf Wunsch der Gemeinde überwiegend aus der Ukraine und sind bislang in Turnhallen untergebracht“, informiert ein Sprecher des Landratsamtes Rosenheim. In der Mai-Ratssitzung hatte Gemeinderat Gerhard Schloots (ÜWG/FW/EFL) darüber informiert, dass er das Landratsamt angeschrieben und um die Zuweisung ukrainischer Kriegsflüchtlinge gebeten habe. Grund dafür seien die guten Erfahrungen und das gute Netzwerk.
In der Gemeinde Bad Endorf kümmern sich zwei Helferkreise um geflüchtete Menschen. Nach Informationen von Alois Kurfer, Referent für Asylbelange, lebten im Frühjahr etwa 200 Flüchtlinge – davon 90 aus der Ukraine – in der Marktgemeinde.
