„Das wird super“
Tränen in Bad Endorf: Warum der „Ströbinger Hof“ monatelang schließt – und wie es weitergeht
Das Thermenhotel „Ströbinger Hof“ ist komplett ausgebucht. Trotzdem muss es am Montag (4. November) schließen. Warum dieser Tag ein Meilenstein ist, wie es weitergeht, wann Mitarbeiter und Gäste wieder in ihr „Ströbi“ zurückkehren können.
Bad Endorf – Am Montag (4. November) schließt der „Ströbinger Hof“. In den kommenden Monaten wird das Thermenhotel umgebaut. Das Bestandsgebäude soll sich verändern, vor allem im Erdgeschoss. Die Küche wird vergrößert und kernsaniert, die Rezeption versetzt und erneuert, die gesamte Haustechnik im Keller modernisiert. Zimmer und Fassade bekommen einen neuen Anstrich. Die Lobby wird in eine große gemütliche Lounge, der Wintergarten in eine Hotelbar mit Sonnenterrasse und Blick auf den Kurpark verwandelt.
Gesundheitswelt Chiemgau investiert 21 Millionen Euro
Der Relaunch von „Ströbi I“, wie das 1984 errichtete Hotel bei Mitarbeitern und Gästen liebevoll genannt wird, ist Teil des großen Ganzen: der Erweiterung des Thermenhotels „Ströbinger Hof“. Die Gesundheitswelt Chiemgau (GWC) investiert 21 Millionen Euro in den Tourismusstandort Bad Endorf. Herzstück ist der Neubau – „Ströbi II“ – mit 42 Juniorsuiten und zwei Suiten.
Nach dem Spatenstich im März wird am 11. November Richtfest gefeiert. „Wir liegen im Zeitplan und im Budget“, betont Dominique Hannig, Generalbevollmächtigte Touristik der Gesundheitswelt Chiemgau (GWC) und Geschäftsführerin des Thermenhotels: „Das ist heute nicht mehr selbstverständlich. Doch unsere Bauarbeiter sind an sechs Tagen pro Woche vor Ort.“ Es geht zügig voran. Spätestens in einem Jahr können die Gäste neue Vier-Sterne-Superior-Gastlichkeit gepaart mit dem Bergblick aus ihren Suiten genießen.
Abschied ist nur für sechs Monate
Jetzt müssen sie aber erst einmal Abschied nehmen. Und deshalb, so erzählt die Geschäftsführerin, fließen gerade auch ein paar Tränen. „Unser Ströbi ist selbst am letzten Wochenende noch voll ausgebucht“, beschreibt Dominique Hannig die enge Bindung von Stammgästen und Mitarbeitern. „Wir sind hier wie eine große Familie, kennen all unsere Gäste mit Namen. Sie spüren das gute Klima im Team und genießen die Herzlichkeit“, ist Hannig dankbar für die Leistung ihrer rund 40 Mitarbeiter. „Ohne ihr Engagement wäre unser Erfolg nicht denkbar. Ich möchte keinen verlieren.“ Doch diese Gefahr besteht auch nicht, denn: „Alle Mitarbeiter erhalten weiterhin ihr volles Gehalt, obwohl unser Thermenhotel vorübergehend schließt und in den kommenden Monaten keinen Umsatz macht. Das zeichnet unseren Konzern aus, und dafür sind wir echt dankbar.“
Die Rezeption wird auch in der Renovierungsphase immer besetzt sein, damit die Gäste ihren Urlaub ab Juni 2025 buchen können. „Und viele Kollegen haben sich schon gemeldet, um dem Hausmeister bei der Renovierung zur Hand zu gehen oder in den Schwesterunternehmen unseres Konzerns auszuhelfen“, beschreibt die Geschäftsführerin den besonderen Zusammenhalt im Team.
Spätestens ab Juni 2025 empfängt „Ströbi I“ wieder seine Gäste. „Ströbi II“ und das neue Restaurant, das im Verbindungsbau entsteht, eröffnen im Spätherbst. Dann ist aus dem Vier-Sterne-Hotel „Ströbinger Hof“ das Thermen- und Wellnessresort „Ströbinger Hof“ auf Vier-Sterne-Superior-Niveau geworden. „Das wird super. Wir freuen uns schon alle sehr“, sagt Dominique Hannig. Vor allem natürlich darauf, wie sich die Ideen in der Realität anfühlen werden. Jede der drei Etagen im Neubau bekommt ihren individuellen Touch. Möbeldesigner kreieren gerade die Musterzimmer. Und die „Ströbis“ tüfteln an neuen Verwöhnmomenten. Derzeit liegt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Thermenhotel bei drei Tagen. Künftig soll das traditionelle Programm aus Wellness in den Chiemgau-Thermen, Ausflügen in die Natur und Kulturgenuss in der Region noch erweitert werden. „Wir entwickeln neue Arrangements“, verrät Dominique Hannig, „denn wir wollen unsere Gäste künftig noch länger in unserem Haus begrüßen“.


