Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Ein Jahr nach Kriegsbeginn: Solidarität ungebrochen

Bangen um die Freunde in Volovec: Hilfsstrom aus Bad Endorf reißt nicht ab

Den  Freunden in Volovec in der Ukraine hilft der Partnerschaftsverein Bad Endorf-Volovec seit Kriegsbeginn.
+
Den Freunden in Volovec in der Ukraine hilft der Partnerschaftsverein Bad Endorf-Volovec seit Kriegsbeginn.

75.000 Kilometer, 118 Tonnen Hilfsgüter, 102 Pfefferbeißer, 60 Tüten Gummibärchen, 12 Fahrer, 8 Konvois, 5 Kilo Zollpapiere. Und unzählige frohe Gesichter, wenn wieder ein Transport aus Bad Endorf in der ukrainischen Partnergemeinde Volovec ankam. Der neunte macht sich bald auf den Weg.

Bad Endorf - Ein Jahr nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine kann der Partnerschaftsverein Volovec - Bad Endorf auf eine beachtliche Hilfstransport-Bilanz blicken. „Die Solidarität und Spendenbereitschaft in Bad Endorf, aber auch von Menschen aus ganz Deutschland, die uns unterstützt haben, hat diese Hilfsmaßnahmen vom Umfang und der hohen Taktung her erst möglich gemacht“, sagt Cornelia Graf, erste Vorsitzende des Vereins.

Zupackende Hilfe war nötig

Ohne die zupackende Hilfe anderer Vereine, ohne die Unterstützung der Marktgemeinde und der Gemeinden Eiselfing, Söchtenau und Prutting wäre es laut Graf nicht gegangen. Sie appelliert aber auch, „dass wir den Krieg, der nun schon ein Jahr dauert, nicht aus dem Blick verlieren dürfen. Die Menschen brauchen dort auch weiterhin unsere Unterstützung.“ 

Lichterkette der Solidarität mit Volovec

Im Zuge der schlimmer werdenden Versorgungslage in der Ukraine und in der Partnerregion Volovec hatte sich der Partnerschaftsverein schon in der ersten Kriegswoche zu einer Hilfsaktion und zum Sammlung von Spenden entschlossen. Zwei Tage nach dem Überfall auf die Ukraine bildeten die Bad Endorfer mit vielen Menschen aus Nachbargemeinden eine Lichterkette als Solidaritätsbekundung für die Freunde in der Ukraine und speziell in der Partnerregion um Volovec in Transkarpatien. „Die Beteiligung war großartig,“ erinnert sich Cornelia Graf.

Die Vereinsvorsitzenden Cornelia Graf (links) und Dr. Michaela Fabri beim Sortieren und Verladen der Kisten voller Hilfsgüter

„Anschließend riefen wir auf, Medikamente, Verbandsmaterial, Hygieneartikel, Schlafsäcke, Isomatten, Wolldecken, Lebensmittel an die Sammelstellen des Vereins zu bringen. Dort wurde gespendeten Hilfsgüter mit vielen freiwilligen Helfern zum Transport sortiert, verpackt und palettiert.“ Am 10. März war es dann schon so weit: Der erste Hilfstransport des Vereins macht sich mit sechs Fahrzeugen, zwölf Fahrern und rund 25 Tonnen Hilfsgütern in Richtung der Partnerregion in der Ukraine auf den Weg. Nach einem Jahr blicken die Mitglieder des Vereins nun auf acht Transporte mit 118 Tonnen Hilfsgütern und weiteren 10 Tonnen zusätzliche Hilfsleistungen über befreundete Ärzteorganisationen zurück. 

Hilfstransport aus Bad Endorf und Hilfstransport aus Berlin gemeinsam an der Grenze

Für diese Transporte wurden knapp 1000 Seiten (fast fünf Kilo) Zollpapiere und Begleitdokumente benötigt, um die sich Markus Heiss und Peter Graf mit viel Engagement gekümmert haben. Den Fahrern, von denen viele Wiederholungstäter sind, wurde auf diesen Fahrten, die zwischen drei und fünf Tagen dauerten, viel abverlangt. „Auf den rund 75.000 Kilometern waren viele durchgefahrene Nächte, bis zu 22 Stunden Wartezeiten an der Grenze zur Ukraine, diverse Polizeikontrollen und auch so manch eine Panne zu bewältigen“, erinnert sich Rosi Ammelburger. Alle diese Begleiterscheinungen solcher Unternehmen wurden von den Beteiligten souverän gemeistert. „102 Stück Pfefferbeißer und über 60 Tüten Gummibärchen waren Nervennahrung“, fasst Cornelia Graf mit einem Lächeln zusammen.

Ärztin organisiert medizinische Geräte und Medikamente

Die Priener Ärztin und zweite Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Michaela Fabri, war und ist unermüdlich unterwegs um befreundete Kollegen zur Überlassung von medizinischen Geräten wie Röntgenbogen, Ultraschallgeräte, EKGs, Sterilisatoren, Medikamente und Verbandsmaterial zu gewinnen. Auch beschaffte sie mit viel Engagement Verbrauchsmaterial, Rollstühle, Erste-Hilfe-Kits, Krankenhausbetten, Beistellschränke, Matratzen und vieles mehr.

Geldspenden finanzieren den alltäglichen Bedarf

Von den eingegangen Geldspenden kaufte der Verein unter anderem dringend benötigte Lebensmittel, Hygieneartikel, Desinfektionsmittel, Babynahrung und Babywindeln, Stromaggregate (etwa 30 Stück), gasbetriebene Heiz- und Kochgeräte, Netze, Schmutzwasserpumpen, Boiler, Solarpaneele, Bekleidung, Unterwäsche, Schlafsäcke, Decken, Isomatten, Powerbanks, Batterien, Funkgeräte, Taschenlampen und Ferngläser.

Das Umspannwerk in Volovec ist zerstört. Der Partnerschaftsverein schickte 20 Notstromaggregate in allen Größen.

„Ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht. Die stetigen Angriffe auf die zivile Infrastruktur, die Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung von Millionen Menschen unterbricht, macht die Hilfe weiterhin nötig. Dafür brauchen wir einen langen Atem, aber die Dankbarkeit der Menschen, das Strahlen der Kinderaugen und die Gastfreundschaft trotz aller Widrigkeiten, geben uns Kraft weiterzumachen,“ sagt die Vorsitzende.

Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf nach Volovec in der Ukraine

Beim Ver- und Entladen packen alle mit an
Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf in die Partnerregion Volovec in der Ukraine © Ammelburger
Beim Ver- und Entladen packen alle mit an
Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf in die Partnerregion Volovec in der Ukraine © Ammelburger
Beim Ver- und Entladen packen alle mit an
Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf in die Partnerregion Volovec in der Ukraine © Ammelburger
Beim Ver- und Entladen packen alle mit an
Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf in die Partnerregion Volovec in der Ukraine © Ammelburger
Beim Ver- und Entladen packen alle mit an
Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf in die Partnerregion Volovec in der Ukraine © Ammelburger
Beim Ver- und Entladen packen alle mit an
Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf in die Partnerregion Volovec in der Ukraine © Ammelburger
Beim Ver- und Entladen packen alle mit an
Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf in die Partnerregion Volovec in der Ukraine © Ammelburger
Beim Ver- und Entladen packen alle mit an
Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf in die Partnerregion Volovec in der Ukraine © Ammelburger
Beim Ver- und Entladen packen alle mit an
Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf in die Partnerregion Volovec in der Ukraine © Ammelburger
Beim Ver- und Entladen packen alle mit an
Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf in die Partnerregion Volovec in der Ukraine © Ammelburger
Beim Ver- und Entladen packen alle mit an
Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf in die Partnerregion Volovec in der Ukraine © Ammelburger
Beim Ver- und Entladen packen alle mit an
Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf in die Partnerregion Volovec in der Ukraine © Ammelburger
Beim Ver- und Entladen packen alle mit an
Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf in die Partnerregion Volovec in der Ukraine © Ammelburger
Beim Ver- und Entladen packen alle mit an
Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf in die Partnerregion Volovec in der Ukraine © Ammelburger
Beim Ver- und Entladen packen alle mit an
Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf in die Partnerregion Volovec in der Ukraine © Ammelburger
Beim Ver- und Entladen packen alle mit an
Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf in die Partnerregion Volovec in der Ukraine © Ammelburger
Beim Ver- und Entladen packen alle mit an
Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf in die Partnerregion Volovec in der Ukraine © Ammelburger
Beim Ver- und Entladen packen alle mit an
Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf in die Partnerregion Volovec in der Ukraine © Ammelburger
Beim Ver- und Entladen packen alle mit an
Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf in die Partnerregion Volovec in der Ukraine © Ammelburger
Beim Ver- und Entladen packen alle mit an
Eindrücke von den Hilfstransporten aus Bad Endorf in die Partnerregion Volovec in der Ukraine © Ammelburger

„Schon rund dreißig Jahre vor dem Angriff Russlands haben wir mit der Region Volovec eine Partnerschafft gepflegt. Das hat sich jetzt bei den Hilfstransporten bewährt, denn es sind unsere lokalen Partner und Freunde, die vor Ort die Verteilung, ob an die Front, an bedürftige Kriegswaisen oder zu den Binnenflüchtlingen, koordinieren.“

Der 9. Hilfstransport wird vorbereitet

Der neunte Hilfstransport mit 33 Paletten überwiegend medizinischem Material wird zur Zeit vorbereitet. Denn: „Freundschaft darf nicht nur ein leerer Begriff sein, sondern gerade in Zeiten wie diese müssen die Taten zu den Worten passen.“

Kommentare