Leiterin zieht Bilanz
Reicht der Platz für jedes Kind? So steht es um die Kindergärten in Bad Endorf
Egal ob Rosenheim, Bad Aibling oder Vogtareuth – viele Städte kämpfen aktuell mit zu wenig Plätzen in Kitas und Kindergärten. In der Gemeinderatssitzung von Bad Endorf zog nun Kindergartenleiterin Ricarda Mayer Bilanz und machte deutlich, woran es in den Tagesstätten fehlt.
Bad Endorf – „Wir sind insgesamt gut aufgestellt”, resümiert Mayer sichtlich erleichtert. Zwar sei jeder einzelne der rund 230 Plätze in den drei Kindergärten der Gemeinde restlos belegt. Allerdings haben laut der Referentin alle Kinder, die ab September einen Platz brauchen, auch einen bekommen. Zum Start in das neue Kindergartenjahr seien somit erst einmal alle versorgt. „Lediglich für die Kinder, die unter dem Jahr einsteigen wollen, brauchen wir eine Warteliste”, meint Mayer.
Alle Kinder haben in Bad Endorf einen Platz
Mit den drei Einrichtung sowie Wald- und Waldorfkindergarten gelingt der Gemeinde das, was anderen Regionen derzeit schwerfällt. „In erster Linie geht es immer darum, dass alle unterkommen. Das haben wir wieder geschafft”, sagt Bürgermeister Alois Loferer.
Ein Grund für die Kapazitäten ist der fertiggestellte Neubau der Kindertagesstätte Katharina. Dort werden mittlerweile 150 Kinder im Kindergarten sowie 48 Krippenkinder von 33 Mitarbeitern betreut. Doch auch hier gibt es Probleme: „Wir haben noch ein paar Baumängel, der Garten ist noch nicht benutzbar und die Beschattung über den Dachfenstern funktioniert noch nicht”, zählt Ricarda Mayer auf. Aktuell müssten sich daher zehn Gruppen auf dem alten Gartengelände verteilen, welches eigentlich nur für vier Gruppen ausgelegt ist.
Garten als größter Misstand
Bei dem Kindergarten am Kirchplatz seien die Garderobe, die Küche und vereinzelte Waschbecken renovierungsbedürftig. Die Mitarbeiter der Einrichtung „Glühwürmchen“ wünschen sich außerdem einen Fallschutz an den Treppen, ein Sonnensegel und die Reparatur einzelner Fensterscheiben. „Der Garten ist einer der größten Missstände. Aber wir sind an allen Punkten dran”, versprach der Bürgermeister, ohne einen genauen Zeitplan für die Arbeiten nennen zu können.
Was die Gebühren für Kita- und Kindergartenplätze angeht, so hat man in Bad Endorf laut Loferer bereits im Frühjahr eine leichte Erhöhung beschlossen. Im Rahmen eines sogenannten Defizitvertrages mit dem Träger der Kindergärten habe die Gemeinde den Anstieg jedoch ein wenig abfedern können und ein „faires Verhältnis“ geschaffen. Die Gebühren seien dadurch im Vergleich zu anderen Gemeinden trotz höherer Unterhaltskosten nicht ganz so drastisch gestiegen.
Gemeinderat Franz Hierl (CSU) gab zu bedenken, ob der Platz auch in Zukunft ausreichen wird. „Wenn ich das so höre, scheinen wir schon wieder komplett voll zu sein”, meint er. Mit den geplanten Neubaugebieten in Endorf befürchtet er, dass es künftig eng werden würde. „Wenn dadurch einige zuziehen, könnte das zum Problem werden”, bestätigt Gemeinderätin Barbara Laböck (ÜWG/FW). Im Moment sehe es allerdings trotzdem deutlich besser aus als in vielen anderen Gemeinden.
Laut Loferer müsse man die Entwicklung genau analysieren. „Die Geburten sind in Endorf leicht rückläufig, dennoch sind wir noch ein Familienstandort.“ Dementsprechend kritisch gelte es, die Einwohnerzahlen zu verfolgen. Im Notfall kann die Gemeinde gemäß des Rathauschefs auch noch auf den stillgelegten Seekindergarten zurückgreifen. „Damit sind wir auch für die Zukunft gut aufgestellt.”