Mittelschule, Grundschule und Hort
Neues Schulzentrum für 46 Millionen Euro: So geht es auf der Großbaustelle in Bad Endorf voran
Betagte Schulgebäude, zu wenig Platz, zu lange Wege und Provisorien für den Hort. Bad Endorf setzt auf ein neues Schulzentrum und investiert dafür mehr als 46 Millionen Euro. Das ist der Stand der Dinge auf der Großbaustelle.
Bad Endorf – Wie sich ihre Schulen entwickeln und die Voraussetzungen für die Ganztagsbetreuung ab 2026 geschaffen werden sollen, haben die Bad Endorfer Bürger entschieden: Mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit stimmten sie für den Neubau eines Schulzentrums, das allen Anforderungen an modernen Unterricht entspricht und genügend Raum fürs Schulleben bietet. Der Schulverband Bad Endorf – neben der Marktgemeinde gehören dazu die Gemeinden Halfing, Höslwang, Söchtenau und Prutting – investiert dafür 46,3 Millionen Euro. Mit Fördermitteln in Höhe von knapp 25 Millionen Euro wird gerechnet. 21,3 Millionen Euro muss die Marktgemeinde aufbringen.
So ist der Stand der Dinge
In Holzhybridbauweise werden nach und nach Mittelschule, Grundschule und Hort entstehen. Im Juli 2023 erfolgte der Spatenstich. Inzwischen ist das Kellergeschoss der Mittelschule fertig, die Spundwände wurden gezogen und das Treppenhaus betoniert. „Derzeit bereiten wir mit der Werkplanung für Trockenbau und Schlosserarbeiten die Ausschreibung der nächsten Gewerke vor“, informierte Projektsteuerer Thomas Häringer von der HSP Projektmanagement GmbH den Gemeinderat über den aktuellen Stand des Großprojektes.
Mittelschule soll 2026 fertig sein
Im Juli 2024 soll der Rohbau der neuen Mittelschule fertig sein. Im September beginnt die Bad Endorfer Firma Obermeier mit dem Holzbau. „Wir sind auf Kurs, sowohl zeitlich als auch finanziell“, so Häringer. Im Mai 2026 soll die Mittelschule aus dem alten ins neue Gebäude umziehen. Dort stehen dann 15 Klassenräume, zusätzliche Fachkabinette sowie Räume für die offene Ganztagesschule zur Verfügung.
Danach erfolgt im zweiten Bauabschnitt der Abriss der alten Mittelschule, um die notwendigen Flächen für den Bau der neuen Grundschule und des Hortes zu schaffen. Diese Arbeiten sollen im September 2026 beginnen und voraussichtlich bis 2028 dauern. In der Grundschule entstehen unter anderem zwölf Klassenzimmer, Gruppenräume, eine Bibliothek und Bereiche für die offene Ganztagsschule.
Das neue Schulzentrum wird ein Ensemble aus zwei mehrgeschossigen Baukörpern mit mittigen Aulen und einem Atrium im Hort. Die Baukörper sind durch eine Brücke im ersten Obergeschoss miteinander verbunden. Im Zuge der Gestaltung der Freifläche der Grundschule werden auch Verkehrsübungsplatz, Fahrrad- und Pkw-Stellplätze neu geschaffen. Bis 2029 soll der gesamte neue Schulkomplex fertiggestellt werden.
Mit Sieben-Millionen-Puffer auf der sicheren Seite
Nach Informationen des Projektsteuerers liegt das Großprojekt im finanziellen Rahmen. Die Lage am Bau habe sich leicht beruhigt: „Wir bekommen bei Ausschreibungen inzwischen wieder mehrere Angebote. Vor zwei Jahren haben wir in manchen Gewerken, beispielsweise in der technischen Gebäudeausrüstung, gar keine Angebote bekommen“, so Häringer. Trotzdem dämpfte er die Hoffnung, dass sich die Baukosten wieder auf Vorkrisenniveau reduzieren könnten: „Zurück geht nichts.“
Aufgrund der langen Laufzeit des Projektes und der schwer kalkulierbaren Preisentwicklung am Bau hat die Marktgemeinde einen Puffer von sieben Millionen Euro im Haushalt eingestellt. Wie Bürgermeister Alois Loferer erklärte, sei es beim aktuellen Vergabestand – etwa 50 Prozent der Gewerke für die Mittelschule sind ausgeschrieben – nicht ratsam, diesen Puffer zu reduzieren.

