Auch das Publikum hat beim Programm mitbestimmt
Woodstock-Feeling im Kurpark: Das erwartet Besucher beim Open Air Kultursommer in Bad Aibling
Der Open Air Kultursommer im Bad Aiblinger Kurpark steht in den Startlöchern – trotz der aktuellen Krähenplage. Neben dem bewährten Konzept wird es einige Neuerungen geben. Auf welche Events können sich die Besucher freuen und bleibt die Veranstaltung weiterhin kostenlos?
Bad Aibling – „Hoffen wir mal, dass das Wetter dann besser ist, als jetzt“, sagt Bad Aiblings Kurdirektor Thomas Jahn mit Blick auf einen anstehenden Höhepunkt in diesem Jahr. Denn die Aib-Kur hofft auf viele laue Sommerabende mit Musik und ausgelassener Stimmung. An insgesamt 45 Tagen wird die 26. Saison des Open Air Kultursommers auch heuer Konzerte und Events unter freiem Himmel bieten. Von Mai bis September laden zahlreiche Konzerte sowie ein Theaterabend jede Woche Kultur- und Musikbegeisterte in den Kurpark und Stadtpark ein. Nun sind erste Details zum Programm und zu Neuerungen bekannt.
Eine Veränderung, das macht Jahn gleich zu Beginn deutlich, betrifft die Frage nach dem freien Eintritt. „Wir sind in der 26. Saison und unser Programm hieß sehr lange ‚Umsonst und Draußen‘“, holt der Kurdirektor aus. Als man dies in Corona-Zeiten zunächst weiterführte, obwohl Auflagen Eintrittskarten und einen „Fünf-Euro-Obolus“ erforderlich machten, habe man einige unschöne Kommentare einstecken müssen. Das habe auch dazu geführt, so Jahn, dass der Titel „Umsonst und Draußen“ im Jahr 2021 abgelegt wurde. Und das, obwohl man anschließend wieder fast alles kostenlos anbot.
Bleibt der Kultursommer für Besucher kostenfrei?
„Nach langer Diskussion haben wir uns auch für diese Saison wieder dazu entschieden, dass wir kostenfrei bleiben“, verkündet Jahn (ausgenommen davon ist die „Kaffeehausmusik“). Und auch wenn es unerheblich erscheine, habe man sich doch für eine Veränderung entschieden: „Wir werden Spendenboxen aufstellen.“ Damit man auch in den nächsten Jahren mit einem kostenfreien Angebot aufwarten kann, hofft Jahn – auch hinsichtlich der finanziell schwierigen Lage der Kommunen – auf tatkräftige freiwillige Unterstützung der Besucher. Denn klar sei: „Was wir hier bieten, ist sicher mehr wert, als eine Kinokarte“, so Jahn.
Das Programm setzt sich aus einer Mischung verschiedener Genres zusammen. Von traditionellen alpenländischen Klängen und bayerischer Blasmusik über Rock, Pop, Jazz, Blues und Reggae bis hin zu Soul, Folk und Country. Das bewährte Konzept, wonach die Veranstaltungen immer donnerstags, freitags und sonntags stattfinden, bleibt auch in diesem Jahr bestehen. Und Kurdirektor Jahn ergänzt: „Es wird eine Bewirtung bei allen Veranstaltungen geben.“
Wenn das Publikum die Bands auswählt
„Wir haben wieder darauf geachtet, dass die Künstler weitestgehend aus der Region Rosenheim kommen“, sagt Manfred Lenz von der Musikinitiative Rosenheim. In Zusammenarbeit mit der Aib-Kur ist der Verein vor allem für die Sichtung und Auswahl der Bands zuständig. Neben absoluten Neulingen treten beim Open Air Kultursommer 2023 auch Bands auf, die teilweise schon zum neunten Mal dabei sein werden, erzählt Vorsitzender Lenz. Sein Stellvertreter, Reinhart Knirsch, ergänzt: „Die Qualität steht an oberster Stelle.“ Beispielhaft nennt er den Rosenheimer Künstler Emanuel Reiter, der aus seiner Schweizer Wahlheimat mit Band nach Bad Aibling kommen wird.
Für Kurdirektor Jahn gehört zu den Highlights auch der extra lange „Best-of“-Abend am 16. Juni. Dabei werden gleich drei Bands auftreten, die mithilfe eines Votings vom Publikum im Vorjahr selbst ausgewählt wurden. Auch in dieser Saison werden die Zuschauer wieder eine „Best-of“-Auswahl für 2024 bestimmen können.
Wer spielt am „Best-of“-Abend?
Für den „Best-of“-Abend hat das Publikum bereits im Vorjahr drei Bands für das Festival 2023 ausgewählt. Durch den extra langen Abend (19 bis zirka 23 Uhr) führen „Rubber Soul Connection“ (Pop-Rock-Soul), „Clawson (New Country Rock aus Rosenheim) und „Baeck In Town“ (zeitlose Rock- und Stimmungsmuskik).
Krähen als Herausforderung
Neben dem Kurdirektor blickt auch Magdalena Stuber, bei der Aib-Kur für Veranstaltungen zuständig, freudig auf das anstehende Festival. Sie wird dessen Betreuung nach vielen Jahren nun an Katharina Reitmeyer abgeben, die bei der Aib-Kur ausgebildet wurde. Das gesamte Team steht in den Startlöchern und will sich jedenfalls nicht von der derzeit präsenten und leidigen Krähen-Problematik im Kurpark abschrecken lassen. Die geschützten Tiere vermehren sich rasch und sorgen durch Lärmbelastung und Kot-Verschmutzung unter anderem in diesem Bereich für Aufsehen (wir berichteten).
Bestandteile des Kultursommers sind die Reihe „Volksmusik im Brunnenhof“, die Konzertreihe „Kultur im Park“, die „Best-of“-Veranstaltung, das Sommertheater auf der Freilichtbühne im Stadtpark, der sonntägliche „Frühschoppen“ und die Kaffeehausmusik. Fast alle Veranstaltungen können wetterunabhängig stattfinden, wobei etwa ein Zelt vor Regenschauern schützen könnte. Mehr Informationen zum Programm unter www.bad-aibling.de/kultur-events/open-air-kultursommer.