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Zwischen Weltrekord und Mathe-Unterricht

Nach Spektakel am Himmel über Rosenheim: Was Aiblings Slackliner Friedi Kühne als nächstes vorhat

Profi-Slackliner Friedi Kühne blickt zurück auf die Wochen nach dem Weltrekord und schaut auch in die Zukunft.
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Profi-Slackliner Friedi Kühne blickt zurück auf die Wochen nach dem Weltrekord und schaut auch in die Zukunft.

Eigentlich ist Friedi Kühne Mathe-Lehrer. Doch bekannt ist er vor allem als Extremsportler, der zuletzt waghalsig zwischen zwei Heißluftballons auf einer Slackline balancierte. Wie er die aufregenden Wochen nach seinem jüngsten Weltrekord erlebt hat und wie spektakulär die Zukunft aussieht.

Bad Aibling – Egal ob live oder über etliche Medienberichte – das spektakuläre Manöver am Himmel über Rosenheim zog am 9. November alle Blicke auf sich. Was zunächst von Weitem wie eine Kollision zweier Heißluftballons aussah, entpuppte sich schnell als geplantes Luftspektakel, das Schauplatz eines Weltrekordes war, hinter dem auch ein bekanntes Gesicht aus der Region steckte.

In schwindelerregender Höhe hatten die Top-Athleten Lukas Irmler aus Miesbach und sein Kumpel Friedi Kühne aus Bad Aibling einen neuen Weltrekord aufgestellt. Die Profis überquerten dafür in 2500 Metern über dem Boden eine zwischen beiden Heißluftballons gespannte rund 19 Meter lange Slackline. In Kooperation mit dem Erlebnisanbieter Jochen Schweizer schrieben die beiden Sportler durch den atemberaubenden Stunt Geschichte und brachen einen brasilianischen Rekord.

Kühne: „Hatte noch nie so viel Aufmerksamkeit“

Nun, einige Wochen später, spricht Kühne, der kürzlich auch mit einem Balanceakt über dem Rosenheimer Christkindlmarkt für Aufsehen sorgte, mit dem OVB über die aufregende Zeit, die hinter ihm liegt. Denn klar ist für den 35-Jährigen, der bereits in der Vergangenheit erfolgreiche Mega-Stunts in Rekorde verwandelte: „Ich hatte noch nie so viel Aufmerksamkeit und Medienanfragen, wie in den vergangenen Wochen nach dem Weltrekord.“ Dabei erzählt Kühne von TV-Auftritten, Podcast-Einladungen oder Zeitungsinterviews. Und das auch international, etwa von amerikanischen und französichen Medien.

„Das nimmt viel Zeit in Anspruch, aber mir macht das auch Spaß“, sagt Kühne. Er ist sich sicher, dass die weltweite Aufmerksamkeit vor allem auch dem Slackline-Sport an sich zugutekomme. „Ich bin froh über das große Interesse und ich empfinde das auch als Wertschätzung.“ So hätte der mediale Fokus sicher auch den ein oder anderen wieder dazu animiert, die Trendsportart für sich zu gewinnen, ist sich der Bad Aiblinger sicher

Wie der Heißluftballon-Stunt sein Leben veränderte

Und auch er persönlich stellt in der Öffentlichkeit eine ganz andere Wahrnehmung seit dem November-Spektakel fest. „Ich werde zwar nicht unbedingt auf der Straße angesprochen, dafür bin ich sicherlich nicht prominent genug“, sagt Kühne. Jedoch kenne er so gut wie niemanden, gerade nicht aus der Region, der von dem Spektakel mit den zwei Heißluftballons nichts mitbekommen hat. Und so komme es immer wieder vor, dass das Luft-Manöver am Himmel über Rosenheim Inhalt von Gesprächen sei, in denen Kühne dann sagen kann: „Ich war da übrigens oben mit dabei.“

Der Profislackliner Friedi Kühne aus Bad Aibling.

Und auch in seinem Beruf als Lehrer, Kühne unterrichtet in Teilzeit Mathematik an einer Starnberger Schule, wüssten viele Schüler und Lehrerkollegen freilich von seinen Extremsport-Aktivitäten. Grundsätzlich, sagt der 35-Jährige, sei der Wechsel zwischen Schule und Extremsport ein willkommener Ausgleich. „Ich profitiere sogar vom Unterrichten, weil ich da auch lernen muss, immer spannend und abwechslungsreich vor einem Publikum zu sprechen.“ Denn wenn Kühne nicht gerade in tausenden Metern Höhe auf einem Seil balanciert, bietet der Buchautor (Über dem Abgrund: Slacklinen am Limit) etwa auch Kurse, Coachings oder Motivationsvorträge an. Doch wie geht es jetzt, nach diesem großen Erfolg vom November eigentlich weiter?

Für den Moment, sagt Kühne, „kann man sich schon mal darauf ausruhen. Immerhin haben wir auch Jahre darauf hingearbeitet.“ Klar sei aber auch, dass spätestens im Laufe des Jahres 2025 sicher erneut ein neues großes Projekt in Angriff genommen werde. Das zeige die Erfahrung. Auch ein neuer Weltrekord könne nie ausgeschlossen werden. Aber Kühne macht auch deutlich, dass Rekorde nicht alles sind. „Und die Motivation besteht nicht immer darin, jemanden zu überbieten.“ Hauptintention sei noch immer der Spaß und das Erlebnis.

„Das reizt mich zurzeit besonders“

Und einen besonderen Gefallen hat Kühne zuletzt an der Kombination „Slackline und Fallschirmspringen“ gefunden, wie es auch beim Heißluftballon-Stunt zum Einsatz kam. „Das reizt mich zurzeit besonders: Auf dem Seil zu stehen und einen Fallschirm auf dem Rücken zu haben und fallen zu können.“ Ein konkretes neues Projekt könne er zwar noch nicht nennen. „Aber es wird etwas kommen“, betont Kühne, der schon jetzt viele Anfragen von Firmen, Städten oder Festival-Veranstaltern hinsichtlich diverser Auftritte bekommt.

Friedi Kühne überquert eine Slackline, die zwischen zwei Heißluftballons gespannt ist.

Und auch wenn das aufsehenerregende Abenteuer zwischen den beiden Heißluftballons mittlerweile mehrere Wochen zurückliegt, ist Kühne froh, dass davon immer etwas bleiben wird. „Wir sind dabei, mit Jochen Schweizer eine Dokumentation darüber zu drehen“, verrät der Profisportler. Der Film soll voraussichtlich im Frühling 2025 erscheinen, eine Kurzversion davon wohl auf Youtube. „Und hoffentlich wird die Doku dann auch auf einigen Filmfestivals gezeigt“, wünscht sich Kühne. Und klar ist auch: Der Filmbeitrag über das Gesamtprojekt, das seinen krönenden Abschluss 2500 Meter über Rosenheim erfuhr, wird ganz sicher nicht das letzte gewesen sein, was man in puncto Spektakel von Friedi Kühne zu sehen bekommt.

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