Bereits 171.000 Euro auf Sonderkonto
„Unglaubliche Solidarität“: Familie des krebskranken Maxi (4) aus Bad Aibling „tief gerührt“
Die Hilfsbereitschaft für den kleinen Maxi Schmidt (4) aus Bad Aibling ist weiterhin groß. Das Kind kämpft seit rund einem Jahr gegen eine schwere Krebserkrankung an. Warum seine Eltern Florian (38) und Maria (35) Schmidt jetzt wenigstens von den ärgsten finanziellen Sorgen befreit sind.
Bad Aibling - „Es ist einfach unglaublich, wie sehr das Schicksal des Buben die Menschen in der Region berührt“, sagt Altbürgermeister Felix Schwaller, der auch Vorsitzender der Bad Aiblinger Bürgerstiftung ist. Seit diese vor zwei Wochen in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling das Sonderkonto „Maxi“ unter der Nummer DE74 7115 0000 0020 1975 70 eröffnet hat, ist der Spendeneingang enorm. Auf rund 171.000 Euro beläuft sich nach Schwallers Auskunft der aktuelle Kontostand, weitere Spendenzusagen liegen bereits vor.
Weitere zwölf Monate Leidensweg
Zwei Jahre umfasst der Therapieplan der Ärzte, an dessen Ende der Bub den Krebs besiegt haben soll. Knapp die Hälfte der notwendigen Behandlungen hat Maxi mit großer Tapferkeit mittlerweile erfolgreich hinter sich gebracht, weitere zwölf Monate Leidensweg stehen ihm noch bevor. Neben der operativen Entfernung seines Tumors in der linken Nebenniere, der Metastasen im ganzen Körper verursacht hatte, gehören etliche Chemotherapien, Bestrahlungen sowie die Entnahme und spätere Rückübertragung körpereigener Stammzellen des Kindes zu den belastendsten medizinischen Eingriffen, die der Vierjährige bisher über sich ergehen lassen musste.
Überlebenschance steigt um weitere zehn Prozent
In gut einer Woche beginnt eine mehrmonatige Immuntherapie, in deren Verlauf sich Klinikaufenthalte und Erholungsphasen zu Hause abwechseln. „Sie soll dazu beitragen, dass der Körper entartete Zellen selbst erkennen und bekämpfen kann, wenn der Krebs wieder aufflammt“, sagt Florian Schmidt. Die Überlebenschance seine Sohnes, die die Ärzte mit 60 bis 70 Prozent in den ersten fünf Jahren nach Ausbruch der Krankheit angeben, steigt dadurch nach Auskunft der Mediziner um weitere zehn Prozent.
Dank der großen Spendenbereitschaft der Bevölkerung muss sich die Familie, zu der noch Maxis Brüder Moritz (2) und Ludwig (zehn Monate ) gehören, zumindest aktuell nicht mehr mit Geldsorgen plagen. Eine Vielzahl von finanziellen Einschränkungen und zusätzlichen Ausgaben, die wegen der Erkrankung ihres Kindes angefallen sind und nicht erstattet werden können, haben die Schmidts zuletzt an ihre finanziellen Grenzen gebracht. Damit Maxi bestmögliche Fürsorge durch seine Eltern erfährt und seine Frau sich nicht allein um den krebskranken Sohn und seine beiden Geschwister kümmern muss, arbeitet Florian Schmidt seit rund einem Jahr nicht mehr. Seine Frau befindet sich in Elternzeit.
Der Verdienstausfall kann nicht so ohne Weiteres kompensiert werden. Außerdem fallen immer wieder Zusatzausgaben an, die das Familienbudget belasten. Beispielsweise rund 3000 Euro Unterbringungskosten im Dezember vergangenen Jahres, als Maxi zu einer speziellen ambulanten Strahlentherapie nach Heidelberg musste. Die Bestrahlungen, die das Kind benötigt, werden bundesweit neben Heidelberg nur in Essen angeboten. Damit sie nicht wieder wochenlang auseinandergerissen wird, wie das zuletzt immer wieder der Fall war, begleitete die gesamte Familie Maxi nach Heidelberg. Sie musste dann unerwartet bis kurz vor Silvester dort bleiben, weil der Bub einen Rückschlag erlitt und in der Kinderklinik stationär behandelt werden musste.
Wir sind tief gerührt von der unglaublichen Solidarität
„Wir sind tief gerührt von der unglaublichen Solidarität, die wir erfahren. Meine Frau und ich können einfach nur jedem Einzelnen dankbar sein, der uns unterstützt“, sagt Florian Schmidt. Ein Dank, dem sich auch Felix Schwaller gerne anschließt.
Was Schwaller ebenso wie die große Spendenbereitschaft berührt, sind viele aufmunternde Worte für den kleinen Maxi, die sich als Botschaft auf nicht wenigen Überweisungsträgern finden. „Wir beten für Dich“, ist ein Satz, den er bei der Durchsicht der Kontoauszüge immer wieder mal liest.
Leserin aus Prutting schickt Jesusbilder
Aufmunternde Zeilen gehen auch bei der Familie Schmidt direkt ein. Eine Leserin der OVB-Heimatzeitungen aus Prutting schickte ihr beispielsweise zwei Jesusbilder und versicherte, sie schließe Maxi in ihr Gebet ein. Ein Bad Aiblinger machte den Schmidts Mut und berichtete, dass sein Sohn im Alter von zehn Jahren schwer an Blasenkrebs erkrankte und nach zwei Jahren Therapie geheilt war. Er könne die Sorgen der Eltern gut verstehen. „Ich wünsche der Familie auf ihrem so steinigen Weg viel Kraft und einen starken Glauben. Dann wird sie das schaffen“, schrieb der Familienvater, der sich natürlich auch in den Reihen der mehreren tausend Spender befindet, die nach Auskunft der Bürgerstiftung das Schicksal des kleinen Maxi tief berührt hat.