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Eine Ausschreibung fehlt noch

„Haben uns total übernommen“: Woher kommt die Kostenexplosion für Neubau der St.-Georg-Schule?

Die Bauarbeiten zum Neubau an der St.-Georg-Schule liegen laut Projektsteuerer Jens Brand voll im Zeitplan. Ihn beunruhigt jetzt, dass bisher für die Sanitärinstallationen kein Angebot eingegangen ist. Die Folge: Die Ausschreibung muss wiederholt werden ,sagte er in der jüngsten Stadtratssitzung.
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Die Bauarbeiten zum Neubau an der St.-Georg-Schule liegen laut Projektsteuerer Jens Brand voll im Zeitplan. Ihn beunruhigt jetzt, dass bisher für die Sanitärinstallationen kein Angebot eingegangen ist. Die Folge: Die Ausschreibung muss wiederholt werden, sagte er in der jüngsten Stadtratssitzung.

Zahlen und Stand der Dinge im Stadtrat vorgestellt: Vor eineinhalb Jahren wurden die Kosten für den Neubau mit rund 45,5 Millionen Euro beziffert. Jetzt liegen sie bei knapp 54 Millionen Euro.

Bad Aibling – Um es gleich vorweg zu nehmen: Der Bau der St.-Georg-Schule wird teurer als erwartet. Knapp 53,8 Millionen Euro soll die neue Schule samt Turnhalle und Außenanlagen kosten – Stand heute. Diese Zahl setzte dem Stadtrats-Gremium ordentlich zu. Wortfetzen wie „sehr viel, so teuer, wie kommt es dazu“ waberten durch den Sitzungssaal des Rathauses.

34 Millionen Euro zahlt die Stadt

Projektsteuerer Jens Brand (Constrata Ingenieur-Gesellschaft mbH, Bielefeld) hatte in der jüngsten Sitzung die Zahlen dabei sowie den Stand der Dinge. Zum Vergleich: Im April 2020 wurden die Kosten für die neue Schule auf 45,5 Millionen Euro beziffert. Knapp 20 Millionen Euro werden gefördert. Knapp 34 Millionen Euro muss die Stadt Bad Aibling aufbringen.

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„Bei diesem Preis wird sicher jedem mulmig“, sagte beispielsweise Florian Weber (Bayernpartei). Brand erklärte dem Gremium, dass man ständig auf der Suche nach Einsparmöglichkeiten sei und stellte fest: „Es wird kein Geld zum Fenster rausgeworfen.“ Das bekräftigte auch Rathauschef Stephan Schlier (CSU). So sollen beispielsweise „Schulmöbel soweit es geht wieder hergenommen werden“.

Gründe für Preissteigerung

Aber warum wird es teurer? Brand erklärte, dass beispielsweise die Neuplanung der Turnhalle zu Buche geschlagen habe. Schließlich habe man den Architekten gewechselt, „weil die Leistungen teilweise nicht zufriedenstellend waren“, erklärte Schlier im Sommer. Die steigenden Kosten seien aber auch durch die Anpassung der Einheitspreise zustande gekommen. „Ja, es ist ein dickes Brett“, sagte der Projektsteuerer.

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Was Brand allerdings mehr Sorgen bereitete ist, dass bisher für die Sanitärinstallationen kein Angebot eingegangen sei. Die Folge: Die Ausschreibung muss wiederholt werden. „Wenn wir bis Ende des Jahres niemanden habe, haben wir ein Problem.“ Stichwort: Verzögerungen am Bau. Derzeit sei man was den Baufortschritt betrifft „im Plan, trotz des neuen Architekten“, erklärte Brand. Diese Veränderung habe lediglich einen Monat gekostet.

„Wir haben uns total übernommen“

Andreas Winhart (AfD) polterte: „Wir haben uns total übernommen. Die Kosten sind um ein Fünftel gestiegen. Jetzt kommen wir da nicht mehr raus. Im Juli 2020 hätte man die Notbremse ziehen müssen. Aber der AfD-Antrag wurde in aller Arroganz abgelehnt.“ Damals hatte Winhart den Antrag gestellt, dass die Bürger via Ratsbegehren entscheiden, ob „das Projekt – wie vom Stadtrat in Umfang, Kosten und Zeitpunkt beschlossen – fortgeführt werden soll“. Dieser Antrag wurde im Juli 2020 abgelehnt. Auch, weil es eine Pflichtaufgabe der Stadt sei, den Neubau auf den Weg zu bringen. Denn die Schülerzahlen steigen. Bis zu 550 Schüler sollen im neuen Gebäude, dass zum neuen Schuljahr 2023 eröffnet werden soll, Platz finden.

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Diskutiert wurde auch darüber, ob man die Schule nicht hätte sanieren können. Brand: „Da wären wir noch zu ganz anderen Zahlen gekommen.“ Der Rathauschef erklärte im Zuge dessen, dass eine etwaige Sanierung geprüft worden sei. Man sich damals aber dagegen entschieden hatte.

„Wann präsentieren Sie uns die 60 Millionen?“

Dieter Bräunlich (ÜWG) fragte: „Wann präsentieren Sie uns die 60 Millionen Euro?“ Und Thomas Höllmüller (CSU) fragte gleich darauf, wie Brand die künftige Kostensteigerung bei zukünftigen Projekten sehe. „Hängt das mit Corona zusammen?“

„Corona hat sicher dazu beigetragen“

Brand antwortete daraufhin, dass „Corona sicher viel dazu beigetragen hat. In China sind teilweise die Häfen geschlossen. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie es in sechs bis neun Monaten aussieht. Auch liegt die Inflation bei fünf Prozent.“ Abschließend sagte er: „Ich glaube nicht, dass es besser wird.“ Mehrheitlich (23:2) stimmte das Gremium dafür, die Gesamtsumme auf knapp 53,8 Millionen zu erhöhen.

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