Überraschung nach langer Nachfolge-Suche
„Befinden uns auf der Zielgeraden“ – Neuer Pächter für Bad Aiblings Kurhaus gefunden?
Ende Juni endet der Vertrag mit dem bisherigen Pächter. Da sich die Suche nach einem Nachfolger knifflig darstellte, war die Zukunft des Bad Aiblinger Kurhauses bislang völlig offen. Doch der Kurdirektor gibt nun interessante Einblicke und kündigt zeitnahe Veränderungen an.
Bad Aibling – Das Ende der Zusammenarbeit zwischen der Aib-Kur und dem bisherigen Kurhaus-Pächter ist seit längerer Zeit bekannt. Seit der Noch-Pächter, die Forster GmbH, seinen Abschied zum 30. Juni angekündigt hatte, stellte sich die Suche nach einem Nachfolger jedoch als äußerst schwierig dar. Nun kommt Bewegung in das Thema und es bahnt sich eine zeitnahe Veränderung an.
Ein kurzer Rückblick: Seit 2016 sind die Forsters Pächter des Aiblinger Kurhauses. In dieser Zeit habe man „sehr viel Arbeit und Herzblut“ in den Betrieb der Einrichtung gesteckt, erklärte Mitinhaber Anton Forster zuletzt gegenüber den OVB-Heimatzeitungen. Vor allem der extreme Personalmangel habe dem Pächter seit Ausbruch der Corona-Pandemie sehr zu schaffen gemacht. Viele Arbeitskräfte seien in andere Branchen abgewandert, arbeiteten nun etwa in Teilzeit oder hätten komplett umgeschult. Auch deshalb habe man sich schweren Herzens zu diesem Schritt entschieden und die Stadt frühzeitig darüber informiert.
Kritik von Vereinen blieb nicht aus
Die angespannte Situation machte sich zuletzt auch durch die Kritik verschiedener Vereine bemerkbar, die im Kurhaus Veranstaltungen abhielten. Sie beklagten öffentlich die Organisation und den Betrieb des Hauses. Aufgrund der großen Personalengpässe konnte der Pächter zahlreiche Leistungen nicht mehr anbieten, sodass die Vereine etwa Bewirtung, Ausschank der Getränke oder den Barbetrieb selber übernahmen. Was die Vereine kritisierten, betrachteten Aib-Kur und der Pächter vielmehr als faires Angebot in der angespannten Situation. Die Verantwortlichen würden den Vereinen trotz der wegfallenden Leistungen die Möglichkeit bieten, ihre Veranstaltungen durchführen zu können.
Seit geraumer Zeit, und das freilich in einer angespannten Situation, in der Bewerber nicht Schlange stehen, sucht die Aib-Kur nun einen Nachfolger. Kurdirektor Thomas Jahn erklärte noch im März, dass die Suche andauere und Verhandlungen in verschiedene Richtungen verliefen. Unklar war noch vor wenigen Wochen, wie es über den Juni hinaus mit dem Kurhaus weitergeht. Mehr konnte auch Bürgermeister Schlier zu diesem Zeitpunkt nicht mitteilen.
Jahn: „Wir befinden uns auf der Zielgeraden“
Deshalb sprach Kurdirektor Jahn auch offen über die mögliche Option, dass das Kurhaus im Sommer zunächst an die Aib-Kur zurückfällt. Auch für diesen Plan B liefen die Vorbereitungen. Doch offenbar wird es nicht dazu kommen. Am Rande eines Pressegespräches zur Programm-Vorstellung des diesjährigen Open Air Kultursommers (wir berichteten) gab Jahn nun Einblicke und sprach erstmals davon, dass man womöglich kurz vor einer Einigung stehe.
„Wir halten uns zwar noch etwas bedeckt, aber wir befinden uns auf der Zielgeraden“, so der Kurdirektor. Jahn geht davon aus, dass man innerhalb der kommenden Woche einen Nachfolger präsentieren kann. Noch sei aber nichts unterschrieben. Dass der Pächterwechsel mitten in der Saison erfolgt, sei für alle eine „Riesenherausforderung“ und „nicht vergnügungssteuerpflichtig“, betont Jahn. Zu Details, etwa wer Nachfolger wird und wie die Zukunftslösung genau aussehen soll, konnte sich der Kurdirektor noch nicht äußern.
Der Pächterwechsel, vom 30. Juni auf den 1. Juli, fällt zudem in die Zeit des 26. Open Air Kultursommers (wir berichteten). Ein Nachteil für die Besucher des Festivals soll die personelle Veränderung allerdings nicht mit sich bringen. „Es wird eine Bewirtung bei allen Veranstaltungen geben“, bekräftigt Jahn. Alle Beteiligten wüssten Bescheid, das gastronomische Angebot sei sowohl unter dem bisherigen als auch unter dem neuen Pächter gesichert. Kleine Veränderungen seien indes trotzdem nicht ausgeschlossen, etwa, „dass es vielleicht nach dem Wechsel eine andere Wurst geben wird“, schmunzelt Jahn. Er sichert dem neuen Pächter jedenfalls seine vollste Unterstützung zu und bittet grundsätzlich um Nachsicht. „Die Lage in dieser und anderen Branchen ist angespannt. Auch mit der neuen Lösung wird das Personal nicht plötzlich Schlange stehen.“