Warnung der Feuerwehr
Atemnot und Kohlenmonoxid-Verdacht in Prien: So endete ein nächtlicher Feuerwehr-Einsatz
Die Feuerwehr warnt aus aktuellem Anlass vor Kohlenmonoxid-Vergiftungen, die durch den Betrieb von gasbetriebenen Heizkörpern verursacht werden können. Das können Warnzeichen sein.
Prien – Nachdem die Bewohnerin eines Hauses in der Staufenstraße am Mittwoch (11. Januar) gegen drei Uhr früh den Notruf gewählt hatte, kam es zu einem Großaufgebot der Feuerwehreinheiten aus der Umgebung. Allein aus Prien waren nach der Alarmierung durch die Integrierte Leitstelle Rosenheim fünf große Löschfahrzeuge im Einsatz, dazu kam Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr aus Rimsting, Greimharting, Hittenkirchen und Atzing sowie des Rettungsdienstes.
Rauchgeruch und Atemnot
Die Anruferin hatte mitten in der Nacht einen leichten Rauchgeruch im Haus festgestellt und über körperliche Symptome wie Atemnot geklagt, sodass der Verdacht bestand, dass Kohlenmonoxid (CO) ausgetreten sein könnte.
So entsteht Kohlenmonoxid
Kohlenmonoxid entstehe unter anderem bei einer unsauberen Verbrennung in Feuerstellen oder gasbetriebenen Geräten, so Feuerwehrkommandant Samuel Witt, der den Einsatz vor Ort leitete. „Kohlenmonoxid ist ein äußerst gefährliches Gas. Es ist geruchlos und nicht sichtbar, durchmischt sich mit der Luft und diffundiert sogar durch Wände“, so Witt. Zu den Symptomen einer Vergiftung gehörten Schwindel, Übelkeit und Erbrechen. Sofern eine gewisse Konzentration erreicht ist, folgt die Bewusstlosigkeit und – sofern keine umgehende Rettung stattfindet – der Tod. „Auch für uns Einsatzkräfte ist Kohlenmonoxid eine ernste Gefahr. Schon ein Atemzug kann genügen, um bewusstlos zu werden“, so Witt, der im gleichen Atemzug vor dem Heizen von Innenräumen mittels offenem Feuer und gasbetriebenen Geräten warnt.
Ein Atemzug genügt
Beim nächtlichen Einsatz betrat die Feuerwehr gut gesichert das Haus mit vier Gasdetektoren, konnte jedoch nirgends Kohlenmonoxid feststellen. Die drei erwachsenen Bewohner des Hauses hatten sich zuvor auf der Straße in Sicherheit gebracht. Sie wurden von den Rettungskräften untersucht, unter anderem durch Messung der Sauerstoffsättigung. „Da sich Kohlenmonoxid an die Sauerstoffmoleküle bindet, lässt sich eine Vergiftung über dieses Verfahren leicht feststellen“, erklärt Samuel Witt den Hintergrund. Bis auf die leichten Atemprobleme einer der Bewohnerinnen seien jedoch alle wohlauf gewesen.
Ursächlich verantwortlich für den Rauchgeruch im Haus könnte ein Holzpelletofen gewesen sein, bei dem nicht vollständig verbrannte Pellets in den Ascheauffang gelangt seien, so der Feuerwehrkommandant. Die Kosten des Einsatzes übernehme die Marktgemeinde Prien, da Lebensgefahr im Raum gestanden habe.