Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Aschauer Gemeinde versucht sich zu wehren

Sachranger Landwirt ist entsetzt: Ein Funkmast soll „direkt vor die Haustür“ gebaut werden

Anwohner Lorenz Prankl beschwert sich: So könnte der geplante Mobilfunkmast gegenüber der Müller Alm in Sachrang aussehen.
+
Anwohner Lorenz Prankl beschwert sich: So könnte der geplante Mobilfunkmast gegenüber der Müller Alm in Sachrang aussehen.

Der Sachranger Landwirt Lorenz Prankl kann es kaum fassen. Direkt gegenüber seiner Müllner Alm, am Gelände des Skilifts Kaiserblick, soll ein rund 35 Meter hoher Funkmast gebaut werden. Auch im Rathaus kennt man das Problem nur allzu gut und kämpft darum, Schlimmeres zu verhindern. 

Sachrang/Aschau im Chiemgau – Bereits seit rund zwei Jahren ist die Verwaltung in Aschau damit konfrontiert, einen passenden Platz für einen neuen Mobilfunkmast finden zu müssen. Schon im Frühjahr 2021 kam dafür die Anfrage eines Telefonanbieters auf den Tisch. „Damals wurde uns zum ersten Mal mitgeteilt, dass am Skilift Kaiserblick ein Mast errichtet werden soll”, berichtet Martin Stuffer, Bauamtsleiter von Aschau. Dabei begann alles noch ganz harmlos. In einem ersten Schritt wollte sich der Anbieter mit der Gemeinde abstimmen, bevor überhaupt ein offizieller Bauantrag gestellt wurde. 

Wohin mit dem 5G-Funkmast?

Doch schon damals hatte die Gemeindeverwaltung etwas dagegen. „Wir wollen solche Mobilfunkmasten möglichst verträglich für Bürger und Natur errichten”, meint Stuffer. Ein gut 35 Meter hoher Turm mitten am beliebten Skigelände würde dem allerdings widersprechen. Im April 2021 regte der Gemeinderat daher an, einen der bereits bestehenden Masten an der Dorfstraße 7 oder auf dem Schachenberg zu erweitern. „Diese Alternativen hat der Betreiber jedoch abgelehnt”, meint Stuffer.    

Grund dafür ist laut dem Telefonanbieter, dass die bestehende Infrastruktur nicht ausreicht, um die Vorgabe des Bundesregierung zu erfüllen. Diese gibt vor, auf Basis des EU-Aktionsplanes „5G für Europa“ bis zum Jahr 2025 den 5G-Mobilfunk in größeren Städten und entlang von Verkehrswegen flächendeckend zur Verfügung zu stellen. Um das zu erreichen, brauche es einen neuen Mast.

„Das sieht absolut grausig aus“

Eine Ansage, die nun die Sachranger zu spüren bekommen. „Das sieht absolut grausig aus”, sagt Lorenz Prankl, Landwirt und Verpächter der Müllner Alm. Er sei sauer, dass er mit dem 5G-Mast direkt gegenüber des Gasthauses vor vollendete Tatsachen gestellt wird. „Der Mast passt überhaupt nicht in unser Dorf”, echauffiert sich Prankl, der sich auch Sorgen um die Vermietung seiner Räume macht, wenn die Gäste einen „hässlichen Turm direkt vor die Haustür“ gestellt bekommen.

Kommt hier der neue Funkmast hin? Seit Jahren wird um den Standort in der Näher des Skilifts Kaiserblick diskutiert.

Der Landwirt ist mit seiner Meinung nicht alleine. Mittlerweile gibt es eine Liste mit 150 Unterschriften von besorgten Sachrangern, die sich gegen den Bau am Skilift Kaiserblick aussprechen.   

Gemeinderat lehnte Mobilfunkmast am Kaiserblick ab

Auch die Gemeinde bleibt nach wie vor um eine Alternative bemüht. Nachdem laut Bauamtsleiter Stuffer bis Ende 2022 „Funkstille“ über das Thema herrschte, stellte der Telefonanbieter plötzlich einen Bauantrag. Dieser wurde, nach erneut vergeblichen Gesprächen, in der Gemeinderatssitzung Mitte Mai 2023 einstimmig abgelehnt. 

Das Problem: „Der Bau solcher Masten ist im Außenbereich privilegiert“, meint Stuffer. Eine Zustimmung durch die Gemeinde sei somit in diesem Fall voraussichtlich nicht notwendig. Um dennoch wieder „an den Verhandlungstisch zu kommen”, hat die Verwaltung nun einen Sachverständigen sowie einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Die Idee ist, ein Konzept zur Netzabdeckung zu entwerfen und damit ein nachweisbares Planungsziel seitens der Gemeinde vorweisen zu können. Liegt ein solches Ziel vor, muss der Bauantrag zumindest um ein weiteres Jahr verschoben werden. 

Infoabend in Sachrang geplant

Ob es dazu kommt oder sich beide Parteien vorher noch einigen können, bleibt abzuwarten. In jedem Fall ist für die besorgten Sachranger ein Informationsabend geplant. Im Hotel zur Post werden am Montag, 24.Juli, ab 19 Uhr alle aktuellen Entwicklungen gesammelt vorgestellt, bevor das Thema Mobilfunkmast einen Tag später erneut auf dem Tisch des Gemeinderates landet.

Kommentare