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Gala-Dinner in Hohenaschau

„Grande Dame mit goldenem Herzen“: Mit-Begründerin des Kulinarischen Herbstes feiert ihren 80.

Ein Augen- und ein Gaumenschmaus war der 30. Kulinarische Herbst, der mit einem Galadinner in der Festhalle Aschau endete.
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Ein Augen- und ein Gaumenschmaus war der 30. Kulinarische Herbst, der mit einem Galadinner in der Festhalle Aschau endete.

Ein kulinarischer Zusammenschluss von Spitzenköchen – und das seit über 30 Jahren: Das ist der Kulinarische Herbst mit erlesener Gastronomie aus dem Chiemgau und Inntal. Mit einem Gala-Dinner verabschiedeten sich jetzt alle Mitstreiter der 30. Auflage in der Festhalle Hohenaschau.

Aschau im Chiemgau – Wehmut ob des Endes schwang mit, aber auch Stolz, den Gästen über einen so langen Zeitraum so viel Gutes geboten zu haben. Eigentlich sei es ein Doppeljubiläum, sagte Michaela Kaniber, bayerische Landwirtschaftsministerin. Immerhin feierte Christl Karner, Mitgründerin des Kulinarischen Herbstes, just am gleichen Tag ihren 80. Geburtstag.

Sieben Gänge aus sieben Häusern

Sie wolle nicht im Mittelpunkt stehen, sagte die sichtlich gerührte Christl Karner, es habe sich eben terminlich so ergeben. Und doch hatten sich alle Mitstreiter des Kulinarischen Herbstes mächtig ins Zeug gelegt, um ihr zu danken und natürlich den Kulinarischen Herbst gebührend zu feiern. Die Köche vom Gasthaus Alpenrose (Samerberg), vom Gut Steinbach Hotel & Chalets (Reit im Winkl), vom Gasthof Hotel zur Post (Törwang), Hotel Restaurant Alpenhof (Übersee), Das Lindner Romantik Hotel & Restaurants (Bad Aibling), Bernhard’s Restaurant (Oberaudorf) und Schloßwirtschaft Wildenwart (Frasdorf) bereiteten mit ihren jeweiligen Küchen-Crews ein Sieben-Gänge-Menü zu. Die Servicekräfte der jeweiligen Häuser übernahmen die Bewirtung für die über 250 Gäste. Das OnkelBaziOrchester umrahmte die Veranstaltung musikalisch.

Alle Mitstreiter auf einen Blick: Christl Karner mit Ministerin Michaela Kaniber und Tourismus-Präsident Klaus Stöttner (Mite) sowie Spitzenköche des Kulinarischen Herbstes (von rechts) Christoph Gelder (Schloßwirtschaft Wildenwart), Wolfgang Pallauf (Gasthof-Hotel zur Post, Törwang), Achim Hack (Gut Steinbach Hotel & Chalets, Reit im Winkl), Michael Weitzhofer (Hotel Restaurant Alpenhof, Übersee), Armin Karrer und Marcel Berr (Das Lindner Romantik Hotel & Restaurants (Bad Aibling), Peter Bernhard (Bernhard‘s Restaurant Oberaudorf) und Florian Lerche (Gasthof Alpenrose, Samerberg/Grainbach).

So funktioniert kulinarische Kooperation

Das Geburtstagskind Christl Karner ließ vor dem Gaumenschmaus 30 Jahre Kulinarischen Herbst Revue passieren: Anfangs trafen sich engagierte Köche alle paar Wochen am Sonntagabend bei Werner Koslowski im Alpenhof in Frasdorf. Daraus entstand die Idee eines kulinarischen Zusammenschlusses zur Belebung der Region. Im ersten Jahr beteiligten sich zehn Häuser: der Alpenhof, die Schlosswirtschaft Wildenwart,  der Landgasthof Karner (alle Frasdorf), die Residenz Heinz Winkler, das Burghotel, das Bistro Pinot, die Schießstätte (alle Aschau) sowie das Restaurant Jägerhof, der Seiserhof und der Landgasthof Hittenkirchen (alle Bernau).

Ein herzliches Dankeschön für Christl Karner Zweite von links), Mitbegründerin des Kulinarischen Herbstes, gab es von Michaela Kaniber, Bayerische Landwirtschaftsministerin, und Klaus Stöttner, Präsident der Tourismusvereins Oberbayern München.

Manchen der genannten Betriebe gibt es nicht mehr gibt. Einige Kollegen wie Maurice Schnaebelen vom „Karner“ (ein Michelin-Stern), Hermann Pelz vom Landgasthof Hittenkirchen oder Heinz Winkler Residenz Aschau (drei Michelin-Sterne) sind leider bereits verstorben. Neue Häuser aus der Region kamen dazu. Dem Konzept des Kulinarischen Herbstes blieb die Region über all die Jahre treu. Und das sei auch Christl Karner immer eine Herzensangelegenheit gewesen.

Der Gaumenschmaus: Boeuf in zwei Varianten mit Schalotten-Jus, Topinambur Püree und Wintergemüse (links) sowie Bratfisch von der Mühltaler Forelle, rote Beete, Safranblume und Senfsaat.

Ein Vorbild gelebter Gastwirtschaft

Ministerin Michaela Kaniber rühmte die 80-Jährige als „Grande Dame mit einem Herz aus Gold.“ Sie sei ein Vorbild für gelebte Gastfreundschaft und unternehmerischen Weitblick, für Innovation und Wirtshaus-Kultur, auch wenn dahinter „verdammt harte Arbeit“ stecke. Klaus Stöttner als Präsident des Tourismusverbands Oberbayerns bedankte sich ebenfalls für das Herzblut und die Leidenschaft von Christl Karner für den kulinarischen Herbst und als Gastgeberin des Landgasthofs Karner.

Ein kulinairscher Hochgenuss: Salziger Topfenknödel leicht getrüffelt dazu Sellerie Mousse a l‘opera (links) und Choux au craquelin (rechts).

Schauspieler Christian Wulff gratulierte: „Sie haben den kulinarischen Herbst zu dem gemacht, was er heute ist.“ Für das frei nach Ludwig Thoma umgestaltete Stück „Ein Samerberger im Himmel,“ bei dem Engel Florianus (Florian Lerche) auf die Erde samt göttlicher Eingebung zurück darf, diese aber dank Wirtshauskultur am Samerberg nicht an die Regierung in München weiterleitet, erntete das Spitzenköche-Theater auf der Bühne stürmischen Applaus.

Spitzenköche auf der Bühne: Frei nach Ludwig Thoma begeisterten sie mit dem Stück „Ein Samerberger im Himmel“.

Langanhaltenden Beifall gab es für auch für die aus München angereiste Akrobatik- und Showtanztruppe „Die Überflieger“, die mit atemberaubenden Hebefiguren und flotten Tanzeinlagen zwischen Hauptgang und Dessert begeisterte.

So lässt man sich sein Menü doch gern servieren: Die Akrobatik- und Showtanztruppe „Die Überflieger“ mit einem wirklichen „flying Buffet“.

Aber im Grunde genommen war der ganze Abend ein einziger Höhepunkt: Mit großartiger regionaler Kulinarik und gelebter Gastfreundschaft. Man darf gespannt sein, was die Spitzenköche der Region weiter bieten werden. Die Grande Dame des Kulinarischen Herbstes hatte jedenfalls den Appetit angeheizt mit den Worten: „Es geht weiter, aber in einer anderen Konstellation.“ 

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