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Im Spätsommer ist Schluss

Die Lichter gehen aus: Arri macht Standort in Stephanskirchen dicht – so viele Mitarbeiter trifft es

Bald schließen sich die Tore des Lichttechnik- und Kameraspezialisten Arri in Stephanskirchen.
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Bald schließen sich die Tore des Lichttechnik- und Kameraspezialisten Arri in Stephanskirchen.

Die Produktion der Firma Arri schließt ihre Tore: Im Spätsommer wird die Arbeit des Spezialisten für Lichttechnik und Kameras in Stephanskirchen eingestellt. Was dahinter steckt und was das für die Mitarbeiter bedeutet. 

Stephanskirchen – Hollywood trifft Stephanskirchen: In diesem Fall allerdings nicht mit einem Kinofilm, sondern mit einer Hiobsbotschaft. Die gut 70 Jahre in Stephanskirchen ansässige Firma Arri wird ihre Produktion in der Gemeinde komplett einstellen. Das bestätigte der Spezialist für Licht- und Kameratechnik auf OVB-Nachfrage: „Wir müssen auf die strukturellen Veränderungen in der Branche reagieren und den Standort im Spätsommer 2025 schließen“, sagt Pressesprecherin Reegan Koester. 

Film- und Kinogeschäft geht zurück

Grund dafür seien die Entwicklungen im Film- und Kinogeschäft. „Seit der Corona-Pandemie und dem Streik der Schauspieler in Hollywood, sind wir nicht mehr auf demselben Niveau wie zuvor”, erklärt Köster. Das bekommt der lange Zeit führende Hersteller von Kameras und Beleuchtung nun zu spüren.

Seit 1953 produzierte Arri in Stephanskirchen.

Die Folge: Die Arbeit auf der rund 3000 Quadratmeter großen Fläche in Stephanskirchen wird eingestellt. „Das Produktmanagement sowie die Forschung und Entwicklung werden mit der Zentrale in München zusammengeführt”, heißt es von Seiten des Unternehmens. Wie viele Mitarbeiter davon betroffen sein werden, möchte Arri auch auf Nachfrage nicht preisgeben. Laut des Deutschen Marken und Patentamts beschäftigt Arri weltweit rund 1500 Mitarbeiter, davon einen Großteil in Deutschland. Dementsprechend ist von einer Zahl von knapp 100 Mitarbeitern auszugehen.

Auch Bürgermeister Karl Mair schätzt einen Verlust von rund 80 Arbeitsplätzen für Stephanskirchen. „Wir sind vor einer Woche über die Schließung des Standorts informiert worden und bedauern die Entscheidung natürlich sehr”, meint er. Der Rathauschef weiß, welche lange Tradition die Firma in der Gemeinde hat. „Arri produziert in unserer Gemeinde im Ortsteil Pulvermühle seit 1953 hochwertige Scheinwerfer. Firmengründer August Arnold besaß sogar das Ehrenbürgerrecht”, sagt Mair. Seit über sieben Jahrzehnten sei das Unternehmen somit nicht nur ein wichtiger örtlicher Arbeitgeber, sondern als bekannte Marke auch ein Aushängeschild für den Gewerbestandort. 

Seit 1953 in Stephanskirchen

Im Jahr 1917 als „Arnold & Richter Cine Technik” gegründet, erweiterte Arri sich 1953 mit der großen Produktion in der Gemeinde. Hier wurden mehr als 60.000 verschiedene Artikel rund um die LED-Technik hergestellt, die weltweit in TV- und Kinofilmproduktionen zum Einsatz kamen. 72 Jahre später ist damit Schluss.

„Arri wird es natürlich weiterhin geben”, versichert Koester. Allerdings nicht mehr in Stephanskirchen. Aktuell befinde man sich in der Firma in Gesprächen mit Betriebsrat und Mitarbeitern, um „für jeden eine faire Lösung zu finden”. Denn auch wenn nicht klar ist, wie viele Angestellte genau mit nach München können oder wollen. Alle werden in der Firmenzentrale wohl nicht unterkommen. 

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