Arbeitsmarkt im Aufschwung
Arbeitslosenquote in der Region sinkt leicht – hohe Nachfrage nach Arbeitskräften
Im April zeigte sich eine hohe Dynamik auf dem Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosigkeit geht in den Bereichen der Arbeitsagenturen Rosenheim und Traunstein weiter zurück, wenn auch nur leicht. Noch zahlreiche offene Ausbildungsplätze mit Starttermin im Herbst sind zu verzeichnen.
Rosenheim/Traunstein – In den vergangenen Wochen war viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt: 2.750 Menschen haben sich neu oder erneut bei der Agentur für Arbeit oder den Jobcentern in Rosenheim gemeldet, und knapp 3.100 Personen haben sich in dem Zeitraum abgemeldet. Weil die Zahl der Abmeldungen über der der Zugänge lag, ist die Arbeitslosigkeit in den vergangenen Wochen um 350 auf 8.780 Personen gesunken. “Erfreulich ist dabei, dass dieser Rückgang über verschiedene Personengruppen hinweg zu beobachten ist“, sagt Dr. Nicole Cujai, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim. Die Arbeitslosenquote im Bereich der Arbeitsagentur Rosenheim ist um 0,1 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent zurückgegangen.
Frühjahrsbelebung setzt sich fort
Als einen der Gründe für den Rückgang der Arbeitslosigkeit nennt die Agenturleiterin die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt, die sich in den vergangenen Wochen fortgesetzt hätte: Weitere Betriebe aus den sogenannten witterungsabhängigen Berufsfeldern wie Gartenbau / Floristik (-39 arbeitslos gemeldete Menschen), Hoch-, Tief- und (Innen)Ausbau (-103) und dem daran angrenzenden Wirtschaftsbereich Führer von Fahrzeug- und Transportgeräten (-37) sowie aus den Tourismus-, Hotel und Gaststättenberufen (-53) und dem daran angrenzenden Bereich Lebensmittelherstellung und -verarbeitung (-46) haben Beschäftigte zurückgeholt, die sie über die Wintermonate freigestellt hatten. Weil in diesen sogenannten „Außenberufen“ mehr Männer als Frauen arbeiten, ist die Zahl der Männer, die arbeitslos gemeldet sind, stärker zurückgegangen (-330) als die der Frauen (-20).
Weiterhin konjunkturelle Herausforderungen
Dr. Cujai führt mit Blick auf den Arbeitsmarkt weiter aus: „Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist für diese Jahreszeit üblich. Doch gibt es für den Arbeitsmarkt in unserer Region – wie auch in Deutschland insgesamt – durch die aktuelle Situation weiterhin konjunkturelle Herausforderungen. Dies führt bei Betrieben dazu, dass diese an ihrem angestammten Personal festhalten und bei Neueinstellungen zurückhaltender agieren. So waren im April 760 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Andererseits haben aber auch die sogenannten „3 D“ (Demographie, Digitalisierung, Dekarbonisierung) Einfluss auf den Arbeitsmarkt. Dies führt dazu, dass Unternehmen zusätzlichen Personalbedarf haben. Die Zahl der gemeldeten Stellenangebote ist mit 4.710 im historischen Vergleich weiterhin hoch, und in einigen Wirtschaftsbereichen wie Pflege, IT oder Informations- und Kommunikationstechnologie sowie in den Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufen sind mehr Stellenangebote als Bewerber gemeldet“, erklärt die Agenturleiterin.
Leichter Rückgang in Stadt und Landkreis Rosenheim
Sie nimmt dies zum Anlass die Männer und Frauen, die nach einer Familienphase in den Beruf zurückkehren möchten, direkt anzusprechen: „Nutzen Sie in den kommenden Wochen die digitale Vortragsreihe „MAI Way – Fit für den beruflichen Wiedereinstieg“ der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA) der oberbayerischen Arbeitsagenturen: Diese bieten sieben verschiedene Vorträge von Experten an. Informieren Sie sich und sichern Sie sich einen der zahlreichen angebotenen Arbeitsplätze“, sagt sie. Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent, der Landkreis verzeichnete im April 2,7 Prozent.
Arbeitsmarkt erwacht auch in Traunstein
Auch die Arbeitsagentur in Traunstein hat Gutes zu berichten. Die Arbeitslosenquote sank dort um 0,2 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent. Das entspricht 9.466 Menschen. Im Vergleich zum März sind 687 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen.
„Die Zahl der Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit ist mit 3.377 wieder gestiegen. Wiedereinsteller aus dem Bau und der Hotellerie sind zum größten Teil wieder bei ihren Arbeitgebern“, so Michael Vontra, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist nach wie vor hoch, der Stellenbestand liegt bei 4.057 Angeboten. 650 Stellen wurden an den Arbeitgeberservice neu gemeldet; das sind 83 mehr als im März. So verzeichnete der Landkreis Traunstein eine Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent, der Landkreis Mühldorf verbesserte sich leicht auf 3,5 Prozent.
Saisonstart leicht verzögert
Die Steigerung des Arbeitslosenbestandes um 730 im Vergleich zum April des vergangenen Jahres erklärt sich zum Teil aus dem wetterbedingt verzögerten Saisonstart, aber auch aus einem leichten Bestandsaufwuchs in den Jobcentern. Neben einer Vielzahl von Aktionen zur Beförderung der Beschäftigungsaufnahme in der Arbeitsagentur und den Jobcentern, fand vergangene Woche eine Kampagnenwoche statt, welche auch an Beispielen aufzeigte, wie eine Beschäftigungsaufnahme geflüchteter Menschen gelingen kann.
Professor Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bewertet das IAB-Arbeitsmarktbarometer im April 2024 wie folgt: „Der Ausblick ist besser als die Lage. Die Wirtschaft in Europa kämpft sich aus der Flaute, die Stimmung unter den europäischen Arbeitsmarktservice ist auf dem Weg nach oben.“ Dieser Meinung war auch Michael Vontra. „Lassen Sie sich gern von dieser Stimmung leiten, denn wir bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten an, dabei zu unterstützen, Arbeitskräfte – auch für den Saisonstart - zu finden. Gleichzeitig gibt es auch für Arbeitgeber Förderungen, um ihr Personal auf den neuesten Wissensstand zu bringen“, sagt Vontra.
Kreative Ansätze sind gefragt
Im Agenturbezirk gibt es noch 1.669 freie Ausbildungsstellen in allen Berufsbereichen und 1.159 Bewerber, die noch keinen Ausbildungsplatz haben. „In diesem ‚Bewerbermarkt‘ sind kreative Ansätze gefragt, mehr Interesse an der dualen Ausbildung zu wecken. Deswegen freut es uns umso mehr, dass der länderübergreifende Girls- und Boys Day vergangene Woche so gut ankam“, äußert Vontra dankend gegenüber allen Beteiligten und wünscht viel Erfolg: „denn beim Ausbildungsmarkt ist im Frühjahr Messezeit; viele Landkreise und Netzwerkpartner organisieren ihre Events, um jungen Menschen die Vielfalt unseres Ausbildungsmarkts zu präsentieren.“
Anm. d. Red.: Dieser Text wurde mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz erstellt, von Redakteur Martin Lünhörster ergänzt und auf seine Richtigkeit überprüft.
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