Abends in der Dorfkirche zu Ellmosen
„Glückwunsch, Ihr seid Papst“: Aiblings Mesner Ed Browne aus den USA total happy über Leo XIV.
„Wie ein Wunder“ kommt es Ed Browne vor, dass ein Amerikaner am Donnerstag (8. Mai) in Rom zum neuen Papst gewählt worden ist. Der aus New York stammende Mesner der Dorfkirche Ellmosen erfuhr die Neuigkeit, als er während einer Messe kurz zum Wirt hinüberhuschte.
Bad Aibling – „Glückwunsch“ und „Ihr seid jetzt Papst“ sind Worte, die Ed Browne seit Donnerstagabend (8. Mai) nicht nur einmal zu hören bekommen hat. Und man merkt dem aus New York stammenden Aiblinger auch am Tag danach noch eine überbordende Freude an, dass mit Papst Leo XVI. ein Landsmann zum neuen Oberhaupt der Katholischen Kirche gewählt worden ist.
Seit 34 Jahren lebt der US-Amerikaner irischer Abstammung in Deutschland, im oberbayerischen Bad Aibling. Einst in der hiesigen US-Kaserne stationiert, ist die Mangfallstadt längst zur geliebten zweiten Heimat geworden. Hier engagiert er sich für die Kirche, ist Mesner in Ellmosen und Vorsitzender des Pfarrgemeinderates.
Mit Spannung wartete auch er auf die Nachricht, dass weißer Rauch aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle in Rom emporsteigt und signalisiert, dass es einen neuen Papst gibt. Am Donnerstagabend war es dann zwar kurz nach 18 Uhr so weit, doch während der große Teil der Welt gebannt vor den Fernsehgeräten oder am Radio auf die Bekanntgabe des Namens wartete, versammelten sich die Gläubigen in Ellmosen in ihrer Dorfkirche „ganz normal“ zu Rosenkranz und Abendmesse mit Stadtpfarrer Philipp Kielbassa. „Wir haben den Vorgang sozusagen betend mitbegleitet“, berichtet der Geistliche anderntags gegenüber dem OVB.
Schnell zum Wirt rübergehuscht
„Der Mesner darf die Kirche aber schon mal zwischendrin verlassen“, sagt Ed Browne verschmitzt. Denn mit einem Blick aufs Handy war es an diesem Abend nicht getan, um zu erfahren, wer denn nun der neue Papst ist: „Wir haben dort eine ganz schlechte Mobilfunk-Verbindung.“ So huschte der Mesner kurzerhand hinüber zum Dorfwirt, „um die Nachricht der lieben Gemeinde dann gleich nach dem Gottesdienst überbringen zu können“, wie er erklärt.
„Als ich nach der Messe in die Sakristei kam, empfing mich dort unser übers ganze Gesicht strahlende Mesner mit den Worten ,Habemus papam americanam‘ (,wir haben einen amerikanischen Papst‘)“, schildert Pfarrer Kielbassa den Moment, als er dann selbst erfuhr, dass der aus den USA stammende und lange Jahre in Peru tätige Robert Francis Prevost die Nachfolge des am Ostermontag verstorbenen Papstes Franziskus I. angetreten hat.
Für beide eine große Überraschung. „Aufgrund meiner irischen Abstammung hatte ich gehofft, dass es ein Kardinal aus Irland werden könnte. Aber dass es nun einer aus Amerika wurde – das ist in meinen Augen fast wie ein Wunder“, strahlt Ed Browne auch am Freitag (9. Mai) noch. Der Name war ihm bisher noch nicht bekannt, doch mache er auf ihn einen sehr sympathischen Eindruck. „Er ist auch sehr modern, er hat in der Vergangenheit Tweets auf Twitter verfasst und auf Social Media auch kritische Stellungnahmen zur Politik von Trump und Vance gepostet“, weiß der Wahl-Aiblinger.
Glückwünsche von vielen Seiten
Den Weg des neuen Papstes wird auch er mit großem Interesse weiter verfolgen. Indessen wird er vielfach persönlich auf die Wahl des neuen Kirchenoberhauptes angesprochen, mit Glückwünschen und – in Anlehnung an die berühmte Schlagzeile „Wir sind Papst!“ einer großen deutschen Zeitung nach der Wahl des aus Deutschland stammenden Papstes Benedikt XVI. im Jahr 2005 – den Worten „Ihr seid jetzt Papst!“