Im Ruhestand 10 Jahre auf Almen verbracht
Liebe zu Menschen, Land, Tier und Natur – Trauer um Schorsch Prankl (†80) aus Höslwang
Im Januar ist Schorsch Prankl (80) aus Höslwang überraschend verstorben. Prankl war eng verbunden mit seiner Heimat und den Menschen. Im Ruhestand bewirtete er mit seiner Frau Anni auf diversen Almen der Chiemgauer Alpen die Bergwanderer.
Höslwang – Er war sehr der Heimat verbunden – den Feldern, dem Wald und den Orten, den Menschen, die er liebte. Am 7. Januar ist Schorsch Prankl – nur wenige Wochen nach seinem 80. Geburtstag – plötzlich und überraschend gestorben.
Die Höslwanger Kirche konnte die große Zahl an Trauernden nicht fassen, als Pater Christoph dort den feierlichen Trauergottesdienst leitete, der vom Höslwanger Kirchenchor und den Rimstinger Sängern gestaltet wurde. Sechs Schützen trugen den Sarg auf seinem letzten Erdenweg, begleitet von seiner Familie, vielen Freunden und der Moosbmusi.
Georg Prankl wurde am 7. Dezember 1944 während einer Sturmnacht im strengsten Kriegswinter in Rimsting geboren. Auf dem Grießlhof wuchs er mit seiner Mutter auf. Der Vater war im November 1944 in Kriegsgefangenschaft gestorbenen. 2011 reiste Georg Prankl mit seiner Frau zur Einweihung des Kriegsgräberfriedhofs nach Schatkowo in Weißrussland. Dort befindet sich eine Gedenkstehle für die im Kriegsgefangenenlager Verstorbenen, auf der auch der Name seines Vaters vermerkt ist.
Mit seiner Heimat Rimsting blieb Schorsch Prankl stark verbunden, auch nachdem er nach Höslwang gezogen war. Nicht nur die Verwandtschaft, auch Jugendfreundschaften und der Trachtenverein waren ihm sehr wichtig. Freunde, Verwandte und Bekannte zu treffen und bei einer Halbe zu ratschen, das hat ihn immer sehr gefreut.
Jüngster Absolvent Bayerns der Höheren Landbauschule
In der Landwirtschaft fand Georg Prankl bereits als Bub seine berufliche Leidenschaft. Zeit seines Lebens war er stolz darauf, damals als jüngster Absolvent Bayerns die Höhere Landbauschule Rottalmünster abgeschlossen zu haben. Anschließend arbeitet er als landwirtschaftlicher Verwalter bei verschiedenen Gutsbetrieben. 1973 kam er nach Höslwang, wo er bis 1991 als Baumeister im Klostergut Anstellung fand. Nachdem das Erzbischöfliche Ordinariat München das Klostergut kaufte und die Ländereien verpachtete, fand er bei der Firma Bergophor als Verkaufsvertreter für Futtermittel und Saatgut neue Arbeit. Mit seiner Frau Anni, die er 1972 geheiratet hatte, gründete Schorsch Prankl eine Familie. Die vier Kinder und später sieben Enkelkinder waren seine ganze Freude.
In der neuen Heimat Höslwang entwickelten sich Freundschaften rund um den Schützenverein, Schafkopfstammtisch und beim Berggehen. Bei den Bauern war er ein geschätzter Kollege.
Die Liebe zu Menschen, Land und Tier hat ihn ausgezeichnet. Schafe, Hühner und Enten erkannten ihn an seinen Schritten, ein Arboretum hat er mit aufgebaut und den eigenen Wald gepflegt. Er liebte die Arbeit auf den Feldern und die Berge. Insgesamt zehn Jahre hat Georg Prankl im Ruhestand zusammen mit seiner Frau Anni auf verschiedenen Almen in den Chiemgauer Bergen verbracht. Am Laubenstein (Lamstoa), auf der Herrenalm und der Bäckeralm sind Freunde und Verwandte gerne eingekehrt auf eine Brotzeit, einen Ratsch und einen Zirben-Schnaps. Begehrt waren die von ihm aus Holz geschnitzten Edelweiß.
Am offenen Grab ehrten ihn der VDK-Ortverein Halfing-Höslwang mit Edeltraud Huber, der Trachtenverein Ludwigshöh Rimsting mit Vorsitzendem Matthias Feichtner und der Schützenverein Hubertus Höslwang mit Schützenmeister Hubert Blank. Die Fahnen der Vereine der Schützen, der Feuerwehr, des Burschenvereins und des Trachtenvereins senkten sich zum letzten Gruß am Grab eines beliebten und naturverbundenen Menschen. Nach seinem Willen gilt ein Dank den vielen Spendern für den Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge.