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Vom 23. bis 25. Februar

40-stündiges Gebet: Warum das in Prien eine Tradition zwischen Fasching und Fasten ist

Pfarrer Gottfried Grengel spendet Segen.
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Pfarrer Gottfried Grengel spendet Segen.

In der Pfarrgemeinde „Mariä Himmelfahrt“ in Prien ist es eine lang gehegte Tradition, ein 40-stündiges Gebet abzuhalten. Dieses Jahr findet das Gebet von Freitag, den 23. Februar, bis Sonntag, den 25. Februar, statt.

Prien – Die Pfarrgemeine „Mariä Himmelfahrt“ in Prien gehört zu jenen Orten, an denen seit Generationen ein sogenanntes „40stündiges Gebet“ abgehalten wird. In der Feier des „Vierzigstündigen Gebetes“ liegen die Ursprünge der „Ewigen Anbetung“.

Früher war dieses Gebet vor allem als Andacht in Notzeiten gedacht, später wurde es besonders während der Faschingstage als Sühneandacht begangen – so auch in Prien.

Der Weißgerber Joseph Lechner aus dem Priener Ortsteil „Am Gries“ hinterlegte 1751 in der Pfarrei einen Geldbetrag für die Kirche mit der Auflage, dass mit Gebeten und Predigten dem damaligen Faschingstreiben Grenzen gesetzt werden. Daraus entwickelten sich strenge Gebetstage von Samstag bis zum Faschingsdienstag.

Viele Priener können sich noch erinnern, als die Gebetsreihe am Faschingsdienstag mit einem Rosenkranz und einer Schlussandacht so endete, dass die Kirchgänger dann dabei waren, als sich durch Prien der fast jährliche Faschingszug in Bewegung setzte. Das 40-stündige Gebet, das von Samstag bis Dienstag das Geschehen in Prien bestimmte, war auch Auslöser dafür, dass in Prien der „Unsinnige Donnerstag“ zum Faschingshöhepunkt gewählt wurde.

An diesem Tag waren unter anderem das Dirndlkranzl der Priener Gebirgsschützen im Großen Kursaal, Faschingsstimmung in weiteren Priener Lokalitäten wie beim Schützenhaus oder beim Weißbräu und auch in Prien-Atzing war das Dirndlkranzl beim Gasthof Stocker. Vor ein paar Jahrzehnten gab es auch einen Ziachschlittenrennen am Herrenberg oder ein Leiterwagenrennen in Trautersdorf.

Im Laufe der Jahre wurde es immer schwieriger, den Gläubigen und der Gesellschaft zu vermitteln, dass aufgrund einer traditionsreichen Überlieferung an den Faschingsendspurttagen nicht gefeiert, sondern gebetet werden sollte. Nach mehrjährigen Diskussionen in den Pfarrgremien und bei den Kirchgängern wagte sich 1989 Pfarrer Josef Preis an eine erste Veränderung. Er verlegte den Beginn des 40-stündigen Gebetes an den Beginn der Fastenzeit.

Nach einer weiteren zeitlichen Verlegung durch Pfarrer Bruno Fink in die zweite Fastenwoche hat das 40-stündige Gebet jetzt offenbar einen festen Terminplatz im Priener Kirchenkalender gefunden. Heuer findet es von Freitag, 23. Februar bis Sonntag, 25. Februar statt, Prediger ist der vormalige Priener Pfarrer und nunmehrige Domvikar Klaus Hofstetter. Für Pfarrvikar Gottfried Grengel ist es das zweite 40-stündige Gebet in seiner Amtszeit in der Priener Pfarrei und im Pfarrverband Westliches Chiemseeufer.

Ich freu mich auf die Zeiten der Stille, auf Predigten, die ich nicht selbst halten muss, sondern andere. Gerade da kann man neue Ideen aufnehmen und für das eigene geistliche Leben verwenden. Dann sind vor allem die Gottesdienste von Freitag bis Sonntag gut besucht und von einer besonderen Feierlichkeit. Wirkliche Kraft-Tage, in denen die Menschen wieder zusammenkommen, um die Botschaft des Glaubens neu zu hören.

Ein früherer Auszug mit Pfarrer Bruno Fink.

Kennen Sie diese besondere Form der Gebetsreihe auch aus anderen Ihrer bisherigen Wirkungsorten?

Als Kaplan habe ich diese Form in Seekirchen am Wallersee kennengelernt und wenn ich mich recht erinnere, war der Ablauf ähnlich. Und vom Hörensagen, kannte ich diese Form auch von Waging am See.

Sollen die Priener an der inzwischen über 260jährigen Tradition festhalten?

Gerade in Zeiten, in denen wir als Glaubende weniger werden, ist es wichtig durch Gemeinschaftserlebnisse immer wieder zu erfahren, es gibt uns, wir haben alle dieselbe Botschaft, die uns bewegt, wir stützen uns und freuen uns über die Zeit des Gebetes und über neue Impulse für den Glauben.

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