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Traditionelle Kabarett-Aufführung

25 Jahre Montagsbrettl – So lief das Jubiläum im Wasserburger Rathaussaal

Gemeinsam vom Publikum verabschieden sich (von links) C. Heiland, Stefan Noelle, Christl Sittenauer, Michael Altinger und Andreas Rother.
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Gemeinsam vom Publikum verabschieden sich (von links) C. Heiland, Stefan Noelle, Christl Sittenauer, Michael Altinger und Andreas Rother.

Zum 25-jährigen Jubiläum des Montagsbrettl gab es humorvolle Geschichten im Wasserburger Rathaussaal. Angeführt von Michael Altinger und Gästen wie Christl Sittenauer und Stefan Noelle wurden Highlights aus den Kabarettprogrammen präsentiert.

Wasserburg – Mit Liedern und Geschichten mit viel Wortwitz und geistreichem Humor brachten die Akteure des Jubiläums-Montagsbrettl allseits vertraute Alltagstücken auf den Punkt. Michael Altinger und seine Gäste Christl Sittenauer, Stefan Noelle und C. Heiland stellten dazu die Highlights ihrer aktuellen Kabarettprogramme vor. Ende der 1990er Jahre war man in Gabersee bestrebt, die vorher oft unzugängliche Welt der Psychiatrie zu öffnen.

Ein breitgefächertes Kulturprogramm für Patienten und Besucher und mit ihm das erste Montagsbrettl nahm Fahrt auf. Mittlerweile ist daraus eine Traditionsveranstaltung geworden. Zum 25-jährigen Geburtstag ging es nach verschiedenen Spielorten erstmalig in den Wasserburger Rathaussaal. Tradition beim Montagsbrettl ist auch, dass Brettl-Organisator Michael Altinger den Anfang macht. Zuletzt sei er auf dieser Bühne beim Jugendkonzert der Stadtkapelle mit seiner Flöte gesessen – und habe keinen „gscheitn“ Ton herausgebracht. Nur gut, dass Andreas Rother vom Wasserburger Musikimperium jetzt die Musik übernommen hatte. Dafür zeigte Altinger, dass er auch als Sänger und Tänzer über bemerkenswertes Talent verfügt. Ansonsten waren Erziehung, Bildung und das Alter sein Thema: „Braucht es überhaupt noch Lehrer, so dumm wie unsere Kinder sind? 47 Prozent der Lehrer arbeiten ohnehin in Teilzeit, das sind ja mehr als zwei Drittel“.

Damit gab er auch die Antwort darauf gleich selbst. Bei den aktuellen Ereignissen lief er zu Höchstform auf. Die wahre Wehrtüchtigkeit, wie von Verteidigungsminister Pistorius gefordert, erlerne der Mann im Straßenverkehr: Kriegsführung ohne an die Front zu müssen, so Altinger. Herzerfrischend hielt er auch der überhitzen Woke-Kultur und ihrem Moralismus den Spiegel vor.

„Wie der Magen einer Sau“

Erster Gast des Abends war Christl Sittenauer aus Freising in der Hallertau. Die mehrfach ausgezeichnete Kabarettistin hat sich, wie sollte es auch anders sein, auf ein typisches „Frauenthema“ eingeschossen, nämlich die Handtasche: „Die Handtasche einer Frau ist wie der Magen einer Sau“, rief Christl Sittenauer ins Publikum und trat eine lange Beweiskette dazu an. Tatsächlich fand sie dann aber noch einen Herrn in der ersten Reihe, der verhalten sein Täschchen vorzeigte und bewies: Handtaschen sind nicht unbedingt ein exklusives Frauenthema. Die studierte Architektin und Pädagogin verstand es mit dem Publikum zu spielen. Eigentlich banale Alltagsthemen erreichten bei ihr höchsten Unterhaltungswert.

Poesie mit Biss lieferte dann Liedermacher Stefan Noelle. Noelle ist gelernter Jazz-Drummer, hat sich aber in letzter Zeit auf Chansons spezialisiert. Sofort denkt man an dabei an Ulrich Rosky. Auch Noelle ist ein Meister der Wort-Jonglage: Sozialkritisch wie Hannes Wader und charmant wie Reinhard Mey war es ein Vergnügen, dem Chansonnier zuzuhören. Er sang über eine Witzfigur, die im Herbst zum zweiten Mal US-Präsident werden will, ebenso geistreich wie über Mon Cherie, jene Likörpraline zu der Noelle seit Kindertagen ein beinahe obsessives Verhältnis pflegt.„Wahre Schönheit kommt von außen“ stellte dann C. Heiland fest. Der heißt im realen Leben Christian Halangk und war früher Psychotherapeut. Mittlerweile hat er sich aber ganz und gar der Comedy verschrieben und das beherrscht er in Perfektion. Auch er ist unterwegs als Liedermacher. Seine aberwitzigen Songs, die er immer wieder mit noch witzigeren Wortspielen unterbricht, waren einfach nur genial. Dazu spielte er auf dem Omnichord, ein ebenfalls aberwitziges Rhythmusinstrument irgendwo zwischen Kastenzither, Miniklavier und Synthesizer. Auch C. Heiland wurde wie alle Brettl-Künstler regelrecht mit Beifall überschüttet.

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