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Verwirrung in der Kurstadt

180 Kilo schwer: Warum war der Löwenkopf am Aiblinger Kriegerdenkmal verschwunden?

Wo ist der Löwenkopf des Aiblinger Gefallenendenkmals?
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Wo ist der Löwenkopf des Aiblinger Gefallenendenkmals?

Wer hat den schweren Löwenkopf eines Kriegerdenkmals in Bad Aibling entfernt? Das kopflose Steingebilde sorgte immerhin für staunende Blicke. Warum das Monstrum verschwunden war und wie es dem Gefallenendenkmal aus Rotmarmor jetzt geht.

Bad Aibling – Es gibt nichts, was es nicht gibt. Wer mit dieser Annahme am Dienstag, 8. Oktober, durch Bad Aibling spaziert ist, den dürfte es womöglich nicht verwundert haben, dass beim Anblick des Kriegerdenkmals bei der Glonnbrücke an der Irlachstraße irgendetwas nicht stimmte. Alle anderen Augenzeugen dürften beträchtlich gestaunt haben. Denn beim genauen Hinschauen fiel auf, dass dem überlebensgroßen Steinlöwen etwas Essenzielles fehlte – der Kopf war weg.

Der Löwenstatue fehlt der Kopf.

Doch glücklicherweise steckt hier keine Diebesbande dahinter. Auch haben sich Jugendliche keinen geschmacklosen Spaß erlaubt. In diesem Fall ist alles mit rechten Dingen zugegangen. Denn der Kopf des ruhenden Löwen in neoklassizistischem Stil hat sich über die Jahrzehnte hinweg wohl witterungsbedingt gelockert, erklärt Peter Franke gegenüber dem OVB. Mit seiner Fachfirma Franke Naturstein sei er von der Stadt Bad Aibling beauftragt worden, den Löwenkopf wieder besser zu befestigen.

Löwenkopf wiegt geschätzte 180 Kilo

„Wir haben den Kopf zunächst runtergenommen und alles sauber gemacht“, sagt Geschäftsführer Franke. Was nach ein paar einfachen Handgriffen klingt, ist in Wahrheit Spezialarbeit mit schwerem Gerät. Denn laut Franke wiege der fest „verdübelte“ Löwenkopf alleine schätzungsweise 180 Kilogramm. Das wiederum erforderte den Einsatz eines Lkw mit Spezialkran, mit dem der Koloss herunter gehievt wurde.

Unter den Augen von Peter Franke wird der Löwenkopf per Kran heruntergehoben.

Doch die Kurstadt musste nicht lange auf den Löwenkopf des Gefallenendenkmals verzichten. Noch vor Ort behandelte Franke den Stein und montierte ihn anschließend wieder an. „Der ist jetzt wieder verdübelt und neu geklebt“, sagt Franke und spricht von einem speziellen frostsicheren Harz, den er verspachtelt habe. Nun will er den Steinkopf in Kürze noch abschleifen, was jedoch aufgrund der Wettervorhersage für diesen Donnerstag (10. Oktober) noch etwas aufgeschoben werden müsse, so der Geschäftsführer der Steinmetz-Firma, die unter anderem vor einigen Jahren die König-Ludwig-II.-Statue in Kolbermoor restaurierte, nachdem sie ein Sturm 2019 vom Sockel gefegt hatte.

Seit 100 Jahren an Ort und Stelle

Eine Antwort der Stadt auf die OVB-Anfrage, warum der Löwenkopf neu befestigt werden musste, steht bislang noch aus. Das Kriegerdenkmal bei der Glonnbrücke an der Irlachstraße steht seit über 100 Jahren an Ort und Stelle. Nachdem der ursprünglich dort errichtete Obelisk an den Friedhofsvorplatz versetzt worden war, errichtete man hier im Jahre 1923 in einem Eichenhain ein neues Gefallenendenkmal aus Rotmarmor, das ein überlebensgroßer ruhender Löwe in neoklassizistischem Stil ziert, heißt es seitens der Aib-Kur. Weitere Kriegerdenkmäler befinden sich in den Friedhofskapellen von Willing, Berbling, Mietraching sowie in der Gedächtniskapelle Harthausen. Für die Ellmosener Gefallenen wurde in der Kirche eine Gedenktafel angebracht.

Und sollte in puncto Löwe nun irgendjemand auf falsche Gedanken kommen, dem gibt Peter Franke schmunzelnd mit auf den Weg: „Der Kopf ist jetzt dermaßen fest, den kriegt man nicht einfach ab.“

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