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Raublinger Papier GmbH droht die Stillegung

165 Arbeitsplätze in Gefahr: Steht die Papierfabrik in Raubling vor dem Aus?

Für die Raublinger Papier GmbH sieht es nicht gut aus. Auch Bürgermeister Olaf Kalsperger macht sich Sorgen.
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Für die Raublinger Papier GmbH sieht es nicht gut aus. Auch Bürgermeister Olaf Kalsperger macht sich Sorgen.

Für die Papierfabrik in Raubling sieht es übel aus. Seit der Energiekrise hat einer der größten Arbeitgeber der Gemeinde zu kämpfen. Nun droht der Betrieb mit rund 165 Mitarbeitern zu schließen. Was bisher bekannt ist und wie es jetzt weitergehen könnte. 

Raubling – Versteckt in einer harmlos wirkenden Meldung der Heinzel Group wird das Ende einer langen Tradition in Raubling in Aussicht gestellt. Der Wiener Papierkonzern mit fünf Standorten in ganz Europa erwähnt in dem Bericht zu den Ergebnissen aus dem Jahr 2023 eine „mögliche Betriebsstilllegung“ der Raubling Papier GmbH. Ein Schock für 165 Mitarbeiter, die in dem seit 1909 bestehenden Unternehmen angestellt sind. 

Massiver Rückgang der Papierpreise

Als Grund für die drohende Schließung nennt die Heinzel Group vor allem die Energiekrise. Seitdem sei das Tochterunternehmen nicht mehr wettbewerbsfähig. „Eine schwache Nachfrage und ein massiver Rückgang der Papierpreise über die letzten 24 Monate führten immer wieder zu marktbedingten Produktionsstillständen und zu hohen Verlusten”, sagt Pressesprecherin Susanne Möstl-Johannessen auf Nachfrage des OVB. Diese Verluste hätten trotz aller Anstrengungen nicht gestoppt werden können.

Die Folge ist nun das drohende Aus für eine Firma, die in Raubling eine lange Tradition hat. „Bis in die 80er Jahre hat die Papierfabrik hier dominiert und teilweise die Hälfte unserer ganzen Wirtschaft ausgemacht”, erinnert sich Bürgermeister Olafs Kalsperger. Nach mehreren Eigentümerwechseln habe sich das über die Zeit relativiert. Trotzdem sei die Raublinger Papierfabrik nach wie vor ein bedeutendes Unternehmen. Laut Kalsperger sind nicht nur deren 165 Mitarbeiter betroffen, sondern das gesamte Gewerbe, das mit der Fabrik zusammenhängt. Der Rathauschef möchte sich daher mit der Geschäftsführung zusammensetzen und über mögliche Lösungen sprechen. „Vielleicht können wir als Gemeinde etwas tun und der Firma helfen”, meint Kalsperger. 

Die Fabrik in Raubling gibt es seit 1909. Jetzt könnte sie bald schließen.

Als sei die Marktlage nicht schlimm genug, war am Samstagvormittag auch noch ein Brand in der Fabrik ausgebrochen. Ein technischer Defekt führte laut Polizei zu einem Schwelbrand, bei dem zwei Personen mit einer leichten Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Laut der Heinzel-Group-Sprecherin war der Schaden allerdings gering. „Schon am Abend desselben Tages konnte die Produktion auf der Papiermaschine wieder gestartet werden.”

Wie es nun konkret mit der Firma weitergeht, ist aktuell unklar. „Das hängt stark von den Gesprächen mit dem Betriebsrat ab”, sagt Andreas Sailer, Geschäftsführer der Raubling Papier GmbH. Er betont, dass zum einen die Energiepreise, aber vor allem auch der extreme Rückgang der Nachfrage in den vergangenen zwei Jahren zu der aktuellen Situation geführt haben. 

Geschäftsführer will Klarheit schaffen

Sailer möchte nun die „starke Verunsicherung“ der Mitarbeiter möglichst schnell auflösen und gemeinsam mit dem Betriebsrat Klarheit schaffen. Eine Möglichkeit wäre, dass ein Teil der Angestellten bei anderen Firmen aus der Umgebung unterkommt. „Bei einigen Unternehmen aus der Region herrscht reges Interesse, Personal einzustellen”, meint Sailer. Das gäbe den Mitarbeitern eine Chance, nahe der Heimat zu bleiben. „Denn viele Mitarbeiter sind hier verwurzelt”, betont der Geschäftsführer. Einen genauen Zeitplan für die „geplante Stilllegung“ gibt es aktuell noch nicht. Auch hier verweist Sailer auf den anstehenden Verhandlungsprozess. 

Auch wenn weder die Heinzel Group noch der Geschäftsführer das Ende der Fabrik bestätigen. Die Vorzeichen für einen möglichen Erhalt der Raubling Papier GmbH sehen schlecht aus.

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