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Zahlen ergeben eindeutiges Bild

A8-Ausweichstrecke zwischen Anger und Teisendorf: Behörden reagieren auf Unfälle

Die Staatsstraße 2103 zwischen Teisendorf und Anger gilt als Unfallschwerpunkt. Der kurvige, unübersichtliche Streckenabschnitt fordert immer wieder Verletzte.
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Die Bilanz innerhalb von fünf Jahren: 92 Unfälle, über 30 Leichtverletzte und elf Schwerverletzte.

Die Staatsstraße 2103 zwischen der Einmündung Vachenlueger Straße bei Anger und dem Anschluss an die B304 bei Teisendorf gilt als Unfallschwerpunkt. Die Behörden versuchen schon länger, die Sicherheit zu erhöhen - bislang ohne Erfolg. Nun folgt die nächste Maßnahme, denn: Es knallt weiter regelmäßig und immer wieder verletzen sich dabei Verkehrsteilnehmer, mitunter sogar schwer.

Teisendorf/Anger - Untätigkeit kann den Behörden beim Blick auf die Staatsstraße 2103 nicht vorgeworfen werden. Die Sichtverhältnisse bei allen Einmündungen wurden überprüft, Markierungen auf der Fahrbahn verändert, die Beschilderungen und Wegweisungen kontrolliert und angepasst. Hinzu kamen Geschwindigkeitsmessungen an den verschiedensten Stellen sowie eine Auswertung des Straßenzustands. Selbst die Unfälle wurden analysiert, um daraus Erkenntnisse und Maßnahmen abzuleiten. Und trotzdem kracht es seit einigen Jahren immer wieder, wie ein Blick auf die Zahlen zeigt.

Nach Angaben der Unfallkommission, die sich Polizei, dem staatlichen Bauamt Traunstein und der Unteren Straßenverkehrsbehörde des Landratsamtes zusammensetzt, gab es in den vergangenen fünf Jahren insgesamt 92 Verkehrsunfälle. Für einen knapp fünf Kilometer langen Bereich eine richtige Hausnummer. Dabei verletzten sich mindestens 31 Personen leicht, elf Menschen sogar schwer. Erst Mitte September hatte sich ein BMW-Fahrer mit seinem Fahrzeug überschlagen. Und im Juli krachte ein Motorrad-Fahrer frontal in den Gegenverkehr

Tempolimit gilt seit Dezember

Nachdem die Unfallkommission den Streckenabschnitt zwischen der Einmündung Vachenlueger Straße und der B304 erneut auf Defizite untersuchte und umfangreich bautechnisch analysierte, folgte im Dezember die Entscheidung: Um die Verkehrssicherheit zu verbessern und die Unfallzahlen zu senken, gilt hier eine Höchstgeschwindigkeit von 70 Kilometer pro Stunde. Das Tempolimit soll künftig regelmäßig durch die Polizei überwacht werden. 

Dabei soll auch gleich festgestellt werden, ob die Maßnahme ihren erhofften Effekt erzielt. Doch was passiert, wenn es trotz des Tempolimits weiterhin so häufig kracht? „Das lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bestimmen. Es gilt zunächst aufmerksam die Unfallsituation und die dann vorliegenden Ursachen zu verifizieren, um dann wiederum geeignete und umsetzbare Maßnahmen zu finden”, heißt es aus dem Landratsamt

Auf diesem knapp fünf Kilometer langen Abschnitt (nachträglich rot markiert) gilt seit wenigen Wochen Tempo 70.

Beliebte Alternative bei Stau auf der A8

Wie die Sprecherin erklärt, gibt es keine Erkenntnisse darüber, dass der Ausweichverkehr bei den Unfällen ein Faktor ist. Denn die Strecke wird auch gerne dazu genutzt, Stau auf der Autobahn zu umfahren. „Ursächlich spielen die Trassierung mit den Kurven, die Sichtverhältnisse, beengte Straßenverhältnisse, Licht- und Schattenwechsel innerhalb dieses Straßenabschnitts eine Rolle.” 

Es gibt auch keine speziellen neuralgischen Stellen, an der es immer kracht: Laut den Behörden ist die komplette Staatsstraße in wechselnden Bereichen über mehrere Jahre hinweg anfällig für Unfälle. Daher gilt das Tempolimit nicht auf einzelnen Abschnitten, sondern auf der gesamten Strecke.

Kriterien müssen erfüllt sein

Wie die Sprecherin des Landratsamtes erklärt, ist nicht alleine die Anzahl der Verkehrsunfälle entscheidend, dass eine Straße als sogenannte „Unfallhäufungsstrecke” eingestuft wird. Vielmehr ausschlaggebend ist „die Konzentration von schweren Verkehrsunfällen auf bestimmte Berichte entlang des gesamten Streckenabschnittes über einen bestimmten Zeitraum”. Werden die Kriterien erfüllt, ist die Kommission angehalten, die Ursachen zu analysieren, mögliche Gemeinsamkeiten als Ursachen herauszufinden und Maßnahmen zu veranlassen. „Insofern bedeuten grundsätzlich Verkehrsunfälle nicht, dass diese automatisch Maßnahmen von der Unfallkommission nach sich ziehen.”

Doch auch die Verkehrsteilnehmer selbst sind gefordert, aufzupassen und vorsichtiger zu fahren. Darauf macht auch das Landratsamt aufmerksam: „Unfälle passieren häufig, wenn sich der Fahrzeugführer nicht an die allgemeinen Verkehrsregeln der Straßenverkehrsordnung hält.” Darunter fallen zum Beispiel die Anpassung der Geschwindigkeit an die örtlichen Gegebenheiten und Witterungen, die Missachtung von Verkehrszeichen und Warnhinweisen sowie allgemeine Unachtsamkeit.

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