Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Der Bergwacht über die Schulter geschaut

„In höchster Not“: Neue Dokumentation zeigt Alltag der heimischen Bergretter

Ehrenamtliche der Bergwacht Ramsau im Einsatz
+
Ehrenamtliche der Bergwacht Ramsau im Einsatz

Es kann immer passieren, dass beim Wandern oder am Klettersteig ein unerwartetes Ereignis eintritt. Plötzliche Wetterwechsel oder die Überschätzung der eigenen Kräfte können dazu führen, dass Hilfe notwendig wird. Darum geht es in einer neuen ARD-Reallife-Doku - ein Blick hinter die Kulissen.

Bad Reichenhall/ Ramsau bei Berchtesgaden – Die Arbeit der Bergwacht in den Bayerischen Alpen steht im Mittelpunkt einer neuen Doku-Serie „In höchster Not – Bergretter im Einsatz“, sie begleitet die Bergwacht Ramsau und die Bergwacht Grainau hautnah bei Rettungseinsätzen im alpinen Gelände. Die Bilder zeigen dabei auch die ungeschönte Wahrheit am Berg: Nicht jeder ist einfach. Die gefährlichen Rettungseinsätze vor der atemberaubenden Kulisse der alpinen Gebirgswelt wurden dabei mit Bodycams aus der Sicht der ehrenamtlichen Retter und Retterinnen gefilmt.

Denn trotz ihrer Schönheit bergen die bayerischen Alpen auch zahlreiche Gefahren, zum Beispiel wenn die Tourenplanung nicht stimmt, das eigene Leistungsvermögen über- oder die Natur unterschätzt wird: Steile Abhänge, instabile Wetterbedingungen, Lawinen und unvorhersehbare Naturereignisse machen das Bergsteigen und Wandern von Fall zu Fall zu Unternehmungen mit einem nicht zu unterschätzenden Risiko. Wenn der Piepser geht, haben alle ein gemeinsames Ziel: die Rettung. 

Filmexpertise aus Bad Reichenhall

Die Dreharbeiten erforderten spezielle Expertise: Ein Kameramann konnte aufgrund der Gewichtsbegrenzung im Helikopter nicht mitfliegen – das Filmmaterial musste also auf alternativen Weg entstehen. Die Wahl fiel daher auf Timeline Production – ansässig in Bad Reichenhall. Das Produktionsunternehmen ist mit der Bergwelt vertraut und produzierte bereits in abgelegenen und herausfordernden Bedingungen, wie beispielsweise in der Wildnis von Grönland und Alaska.

Julia Heinzelmann, Timeline Production

Tatsächlich war das Gewicht im Hubschrauber eines der größten Hürden für die Produktion. Sobald es um Luftrettung ging, waren wir auf die Bodycam angewiesen. Das war technisch eine Herausforderung: Wo wird die Kamera am besten platziert? Und wie schafft man das, dass der Akku auch durchhält? Die Bergwacht war anfangs auch eher nicht affin mit der Kamera - wir hatten also immer jemanden dabei, der die Kameras schon einsatzbereit übergeben hat.

Julia Heinzelmann, Producerin bei Timeline Production

Der Berg verzeiht beim Filmen nichts: Wenn man etwas vergessen hat, lässt es sich nicht einfach wieder holen. Das Filmteam muss außerdem entsprechend fit sein, um bei einem solchen Projekt mitzuarbeiten. „Das Team sollte natürlich nicht zur zusätzlichen Belastung oder gar Patient im Einsatz werden“, so Heinzelmann.

Bergwacht befürchtete Voyeurismus

Als sich ein Filmteam bei der Bergwacht in Ramsau und Grainau meldete, waren die Retter erst einmal skeptisch. Sie fürchteten ein voyeuristisches Format – das Gegenteil war der Fall. „Vergessen haben wir's nie, dass gedreht wird. Man hat das schon im Kopf gehabt, schnell noch die Kamera fixieren und einschalten. Im Einsatz hat man nicht mehr gedacht, dann hat die Kamera auch einmal links oder rechts gefilmt. Das Filmteam hat sich in unsere Einsätze aber nicht eingemischt und auch nicht um jeden Preis draufgehalten“, schildert Wilhelm Kraus von der Bergwacht Grainau.

Die „Protagonisten“ der Serie bekamen bei der Preview erste Ausschnitte zu sehen.

Hoffnung auf Nachwuchs

Thomas Lobensteiner, Vorsitzender der bayrischen Bergwacht erhofft sich durch die Serie einen veränderten Blick auf die Bergwacht, aber auch mögliche neue Mitglieder für die ehrenamtliche Mannschaft. Bereits im Alter von 16. Jahren kann die Ausbildung zum Bergretter gestartet werden. „Natürlich sollte man sich auch im Klaren sein, dass nicht jeder der Herausforderung gewachsen ist, aber wir begrüßen es, wenn jemand motiviert ist und bereit ist, sich der Ausbildung zu stellen“, sagt Lobensteiner.

Serienstart am 9. April in der ARD Mediathek

In Auftrag gegeben wurde die Serie durch den Bayrischen Rundfunk. Die achtteilige Reihe wird ab Mittwoch, 9. April, in der ARD Mediathek zu sehen sein, das BR Fernsehen zeigt die ersten vier Folgen ab Montag, 14. April. Eine zweite Staffel der Serie ist bereits in Planung. „Als das Thema an mich herangetragen wurde, war ich sofort dabei. Die ersten Bilder der Serie kamen intern so gut an, dass wir gesagt haben, da müssen wir weiter machen“, äußert sich Iris Mayerhofer, Leitung Programmbereich Unterhaltung und Heimat beim Bayrischen Rundfunk. (jj)

Kommentare