Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Vorstellung im Gemeinderat

Teisendorfer Jugendtreff „New Era“ will keine Konkurrenz zu Vereinen sein - Neues U12-Angebot

Am Holzbalkon eines zweistöckigen Wohngebäudes hängt ein Schild mit der Aufschrift „New Era“. Ein Mann und eine Frau stehen in einem Sitzungssaal und reden.
+
Das „New Era“-Haus wird in diesem Jahr von den Jugendlichen umgestaltet, wie Alexander Harsch und Verena Niederreiter dem Gemeinderat Teisendorf erklärten.

Eine positive Entwicklung ist beim Jugendtreff „New Era“ in Teisendorf zu beobachten. Wie die zuständige Mitarbeiterin Verena Niederreiter zusammen mit Alexander Harsch von Jonathan Soziale Arbeit berichtet, wird das Angebot in der Alten Reichenhaller Straße gut angenommen. Doch die Jugendlichen wünschten sich schnellere Entscheidungsprozesse, wie das Duo dem Gemeinderat erklärte. Ein großes Projekt steht heuer mit der Umgestaltung des Hauses an.

Teisendorf - Der Jugendtreff „New Era“ in Teisendorf wird gut angenommen. Zehn bis zwölf Jugendliche zwischen 12 und 21 Jahren treffen sich regelmäßig in dem Haus an der Alten Reichenhaller Straße 8, um in ihrer Freizeit gemeinsam zu kochen, zu spielen oder sich mit Freunden auszutauschen. Betreut werden sie derzeit von Verena Niederreiter, pädagogische Mitarbeiterin bei Jonathan Soziale Arbeit, ein gemeinnütziger Sozialbetrieb in Bad Reichenhall. Zusammen mit Alexander Harsch, Bereichsleiter der Offenen Kinder- und Jugendarbeit bei Jonathan, hat sie kürzlich im Gemeinderat den Jahresbericht 2024 für die Teisendorfer Jugendeinrichtung vorgestellt, und das mit einer durchaus positiven Bilanz.  

Der Treff ist jeden Dienstag und Freitag von 16 bis 19 Uhr geöffnet. Seit Dezember 2024 gibt es hier auch ein sogenanntes U12-Angebot für Jugendliche zwischen zehn und zwölf Jahren, auch als „Kreativ-Treff“ bezeichnet. Im Rahmen des sogenannten Partizipationsmodells wird versucht, die Wünsche und Bedürfnisse der Treffbesucher stärker zu berücksichtigen und sie in Entscheidungen mit einzubeziehen. Auch die aufsuchende Jugendarbeit wird stärker etabliert, das heißt der Kontakt mit den Jugendlichen geschieht nicht nur im Treff, sondern auch an bestimmten Treffpunkten im Gemeindegebiet.

Zusammenarbeit mit anderen Vereinen ausbauen

Geholfen wird den Jugendlichen auch bei ihrem Start ins Berufsleben durch Bewerbungstrainings und die Kooperation mit Betrieben. Ausgebaut wurde und wird auch das Netzwerk zu Kinder- und Jugendtherapeuten und anderen Präventionsstellen, mit dem Ziel der schnellen Vermittlung im Bedarfsfall sowie die Krisenintervention bei Gefährdung in Familie oder Schule. Die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen in der Gemeinde und mit der Offenen Ganztagsschule wollen die Betreuer intensivieren und neu denken.

Ein niederschwelliges, aber gut aufgenommenes Angebot ist die Beratung „zwischen Tür und Angel“. Zu den Kernthemen, die angesprochen werden, nannte Niederreiter beispielsweise die Berufswahl, Zukunftsängste oder ganz alltägliche Dinge. Die Jugendlichen werden darin bestärkt, dass jeder junge Mensch wertvoll ist und seine Fähigkeiten hat. Zu den Aktivitäten im Jugendtreff im vergangenen Jahr zählt die Benutzung der ersten freien Graffiti-Fläche in Teisendorf, Kochabende inklusiv einkaufen und aufräumen, Besuch des Escape-Rooms in Salzburg, Teilnahme beim „Zamm Kema“ mit der Aktion „Rauschbrille“, Ausflüge verschiedener Art, das Ferienprogramm, eine Halloweenparty oder das Kooperationsprojekt „Weihnachtskalender“ des Jugendtreffs mit Wirtschaftskreis und Offener Ganztagsschule. Auch für 2025 sind ähnliche Aktionen geplant.

Schnellere Entscheidungen angemahnt

Ein großes Projekt wird in diesem Jahr die Umgestaltung des Hauses nach Vorstellungen der Jugendlichen in Kooperation mit der heimischen Brauerei. Die beiden Redner betonten die Offenheit und Gesprächsbereitschaft aller Akteure zu Themen der Jugendlichen, die Kooperation auf Augenhöhe und das Vertrauen in ihre Arbeit, das ihnen die Gemeinde entgegenbringt. Gleichzeitig mahnten sie kürzere Entscheidungsprozesse an, denn für Jugendliche sind lange Vorgänge kaum nachvollziehbar und entmutigend.  Zugleich betonte die Leiterin Niederreiter, dass der Jugendtreff keine Konkurrenz zu anderen Vereinen sein möchte, sondern ein Angebot für Jugendliche, die sich nicht für einen Verein entscheiden können oder wollen. Im Gegenteil, die Kooperation mit den einheimischen Vereinen sei wichtig. Dies sah auch Bürgermeister Thomas Gasser so.   

Gemeinderat und Jugendreferent Felix Gasser (CSU) lobte die gute Zusammenarbeit und die tolle Arbeit des Jugendtreffs, vor allem auch das neue U12-Angebot für Besucher zwischen zehn und zwölf Jahren. Rätin Gitti Leitenbacher (CSU) schloss sich dem Lob an und fragte, ob ein Jugendlicher im Falle einer Krise auf die Öffnungszeiten warten oder die Verantwortlichen ständig kontaktieren kann. Letzteres sei der Fall, antwortete Niederreiter.

„Wir haben keine Aufsichtspflicht“

Gemeinderätin Ute Hogger (Grüne) wollte wissen, ob bei den jüngeren Treffbesuchern unter zwölf Jahre auch die Eltern einbezogen werden. Man habe natürlich Kontakt zu den Eltern, vor allem bei den jüngeren Besuchern, meinte Alexander Harscher, ergänzte aber: „Wir sind die Offene Kinder- und Jugendarbeit, wir haben keine Aufsichtspflicht. Bei uns kann man kommen und gehen, wann man will“. Ob man eine Möglichkeit sehe, den Jugendtreff nach Einführung der Offenen Ganztagsschule (OGTS) ins Ferienprogramm einzubinden, wollte Rat Alois Stadler (CSU) wissen. Das sei nicht ausgeschlossen, zumal Jonathan Soziale Arbeit auch im Bereich der Offenen Ganztagsschulen tätig sei, so die Antwort von Harscher.  

Als „unverzichtbar“ bezeichnete Gemeinde- und Bezirksrat Georg Wetzelsperger die Offene Kinder- und Jugendarbeit. Sie habe sich in den vergangenen Jahren qualitativ deutlich weiterentwickelt, vor allem das Angebot der „Beratung zwischen Tür und Angel“ sah er positiv.

Gemeinderat Johann Rauscher (SPD) wollte wissen, woher die Treffbesucher kommen und Rätin Elisabeth Aschauer fragte nach, ob auch Mädchen den Treff besuchen. Die Antworten darauf: Die Treffbesucher kommen überwiegend aus Teisendorf, aber auch aus den umliegenden Gemeinden, und es seien deutlich mehr Jungen als Mädchen. Man überlege, ob man nicht einen Tag für Mädchen einführen sollte, so die Antwort der Treffleiterin. Auf die Frage nach der Obergrenze bei der Anzahl der Besucher kam die klare Antwort: „Es gibt keine Obergrenze“. (kon)

Kommentare