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Eisenbahnüberführung bei Teisendorf birgt Sicherheitsrisiko

400.000 Euro für nichts? Sanierte Brücke muss doch neu gebaut werden

Eisenbahnüberführung bei Teisendorf-Holzhausen
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Die Eisenbahnüberführung bei Teisendorf

„Wir hatten nicht im Blick, was da auf uns zukommt“, heißt es von Seiten des Landratsamtes Berchtesgadener Land über die Brücke bei Teisendorf. Die Eisenbahnüberführung ist nun für den Schwerlastverkehr gesperrt. - Um Sicherheit herzustellen, bis die Brücke neu gebaut ist. Dabei wurde sie gerade saniert. Was ist da los?

Bad Reichenhall/Teisendorf - So hatten sich das Staatliche Bauamt Traunstein und das Landratsamt Berchtesgadener Land die Sache nicht vorgestellt. An der sanierten Brücke heißt es jetzt erst einmal: Tonnagebeschränkung auf 7,5 Tonnen. Eigentlich sollte die Brücke über die Eisenbahn auf der Kreisstraße BGL12 zwischen Mehring und Roidham schon vor zwei Jahren erneuert werden. - Nämlich im Rahmen eines neuen Geh- und Radwegs. Doch schon bald war klar, dass die Kosten für das Projekt viel zu hoch wären. Außerdem gäbe es gravierende Auswirkungen auf die Natur und Umwelt. Daher wurden lediglich die Unterbauten der Brücke saniert. Im Jahr 2022 sind hierfür Kosten in Höhe von 400.000 Euro angefallen. Doch auch damit nicht genug. Es wurden nun konstruktive Mängel am Brückenüberbau festgestellt, sodass eine langfristige Nutzung der Brücke trotz Sanierung nicht mehr möglich sein wird.

Spannstahl stellt eine Gefahr dar

Martin Bambach vom Staatlichen Bauamt erklärte am Mittwoch (14. Juni) im Kreissausschuss: „Bei der Untersuchung des Projekts kam eins nach dem anderen.“ Ausschlaggebend für die Entscheidung, den Schwerlastverkehr zu beschränken, sei ein Spannungsriss. Bei dem verbauten Material handle es sich um sogenannten korrisionsgefährdeten Spannstahl. „Wir haben festgestellt, dass wir die Brücke beschränken müssen, um Sicherheit herzustellen“, so Bambach. Nicht einmal der Linienbus darf mehr die Brücke passieren.

Kreisrat Sven Kluba (CSU) zeigte sich verwundert, warum man nicht früher hätte Vorbereitungen treffen können. Schließlich würden Brücken ja alle fünf Jahre untersucht. Bambach entgegnete: „Bei dem Bauwerk gehen Sie nicht davon aus, dass in dem Beton dieser Stahl verwendet wird. Der Allgemeinzustand der Brücke ist in Ordnung, aber wir müssen mit den neuen Informationen genauer hinschauen.“

Neubau wird sich Jahre ziehen

Dass die Brücke neu gebaut werden muss, ist inzwischen klar. In einer E-Mail vom 1. Juni an das Landratsamt Berchtesgadener Land schrieb das Staatliche Bauamt, „dass trotz der Sanierung der Unterbauten eine längerfristige Nutzung der Brücke nicht mehr möglich sein könnte.“ Die Planungen zum Ersatz des Bauwerks wurden bereits aufgenommen. Über den Zeitplan und die Kosten lässt sich dennoch nichts Genaueres sagen. In der E-Mail heißt es weiter: „Aufgrund des umfangreichen Abstimmungsprozesses mit der Bahn und der langen Vorlaufzeiten für die für eine solche Maßnahme nötigen Sperrzeiten werden bis zu einer Realisierung des Ersatzneubaus aber noch mehrere Jahre vergehen.“ Um kurzfristig die Gefahren zu minimieren, sei als erster Schritt die Tonnagebeschränkung erfolgt. Der Schwerverkehr muss großräumig umgeleitet werden, während der lokale Verkehr vorübergehend auf die Kreisstraße durch Holzhausen ausweichen muss.

Die Tonnagebeschränkung trifft auch dort ansässige Firmen. „Kies- und Fuhrunternehmer kommen auf uns zu. Wir brauchen gesicherte Unterlagen“, erklärte Landrat Bernhard Kern. Bambach verwies darauf, dass die Untersuchungen noch laufen. „Es gibt Dinge, die wir in der Öffentlichkeit noch nicht sachlich darstellen können. Sobald wir ein Ergebnis haben, teilen wir das mit und beraten darüber.“

mf

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