Mit Couplet AG, Tom & Basti, Marion Schieder, Martin Frank und Schleudergang
150 Jahre Feuerwehr Neukirchen - Phänomenaler Abschluss mit den „Brettl-Spitzen“
Zum Abschluss der Feierlichkeiten zum 150. Geburtstag der Feuerwehr Neukirchen traten die Brettl-Spitzen auf. Mit schwungvoller Musik und frechen Pointen sorgte das Ensemble für viele Lacher. Warum der Abend trotz (oder gerade wegen) „nix amore“ ein voller Erfolg war.
Teisendorf/Neukirchen – Am letzten Abend der Feiern zum 150-jährigen Bestehen der Feuerwehr Neukirchen waren die Brettl-Spitzen im Festzelt zu Gast. Die Volkssängerrevue aus dem Bayerischen Fernsehen, bekannt für ihr schwungvolles, deftig komisches und auch hinterfotziges Programm, füllte das Festzelt bis auf den letzten Platz und sorgte knapp drei Stunden lang schwungvoller Musik, frechen Pointen für viele Lacher, Mitmachen und Mitklatschen. Mit dabei war die Couplet AG, Tom & Basti, Marion Schieder, Martin Frank und Schleudergang. Als alle gemeinsam zum Schluss das traditionelle Brettl-Spitzen Schlusslied „ O wie herrlich ist das Leben“ anstimmten, war wohl keiner im Zelt, der zumindest für diesen Abend nicht zugestimmt hätte und so mancher sang kräftig mit.
Durch das Programm führte informativ und humorvoll Jürgen Kirner, der Erfinder und das Gesicht der Brettl-Spitzen. Er ist einer der Gründer und Mitglieder der Couplet AG, die als Ausgangspunkt der Volkssängerrevue gilt. Zusammen mit seiner Couplet-Partnerin Bianca Bachmann, musikalisch begleitet von Berni Filser (Gitarre) und Bernhard Gruber (Ziach) fragte er, wer denn heute schon „geschnackelt“ und damit seinen Grant abgebaut hätte. Mit ihrem Lied „Unser Nachbar der heißt Uhu“ nahmen die beiden die Klimakleber aufs Korn, während sie unter dem Motto „Landliebe“ mit feinster Ironie die private und wirtschaftliche Situation eines in die Jahre gekommenen kinderlosen Bauernehepaars schilderten, das ein Kind aus Afrika adoptiert. Damit es im Alter versorgt ist, den Stall in einen Wallfahrtsort umwandelt, damit es die Schulden für die PV-Anlage bezahlen kann und am Abend hofft, dass es zu müde für Sex ist.
„Wir sind reich an Originalen. Sie aber ist ein Gesamtkunstwerk und war die Wunschkandidatin der Neukirchner Feuerwehr. Sie ist die berühmteste Oberpfälzerin schlechthin“. Mit diesen Worten kündigte Kirner den Auftritt von Marion Schieder an. Begleitet von Berni Filser (Gitarre) und Bernhard Gruber (Ziach) nahm Schieder in einer Mischung von Text und Gesang in ihrer trockenen Art mit kompromisslos ehrlichen Aussagen Situationen aus dem Alltag aufs Korn. So mancher konnte sich wieder erkennen, wenn es um „Männerschnupfen“ ging, oder sie von einem gewissen Ludwig schwärmte, der ständig mit den Ohren wackelt, was alle nervt.
Ein Original ist auf jeden Fall auch Martin Frank. Mit arglosem Blick gab er den naiven Burschen vom Land und schilderte unter anderem pointenreich die unvermeidlichen Konflikte in einer Großfamilie, wo die Ansichten über die Generationen hinweg weit auseinandergehen. Von der Großmutter, die beim Kuchen backen nicht an Zucker spart, bis zur Schwester, für die Zucker Gift ist. Oder die leider oft erfolglosen Bemühungen der Menschen, nicht so zu werden wie die Eltern. Denn spätestens wer nach drei Regentagen im Urlaub einfach nur sagt “Die Natur braucht‘s“, sei dort angekommen, wo er nicht hin wollte.
Die niederbayerischen Urgesteine Tom & Basti hatten das Publikum in kürzester Zeit auf ihrer Seite, als sie mit ihrer „Ouvertüre“ den Liederreigen schwungvoll eröffneten. Mit Ziach und Gitarre schilderten die Wirtshausmusiker wie die Feier eines runden Geburtstags mit der großen Verwandtschaft ablaufen kann oder wie man von „Pontius zu Pilatus“ laufen muss, wenn man in die Mühlen der Bürokratie gerät. Als nach der Pause das Trio „Schleudergang“ mit Roland, Raimund und Florian den zweiten Teil mit dem Lied „Jessas Leit, heit gibts a Musi“ begann, gabs im Saal kein Halten mehr. Stehend klatschten die Zuschauer mit . Und dann heizten Tom & Basti mit „Nix amore“ die Stimmung weiter an.
Beim Refrain „lalala, nix amore, nix amore“ sang das ganze Zelt lautstark mit. Schleudergang hatte sich eingangs mit dem Lied “Wir sind drei fesche Burschen“ vorgestellt, die es als Musikanten schwer haben, eine Frau zu finden, denn mit Fensterln geht nichts mehr und das „windowsen“ sei schwierig. Die Neukirchner Feuerwehr hat mit der Einladung der Brettl-Spitzen voll ins Schwarze getroffen. Der Abend war der richtige Abschluss und einer der Höhepunkte eines gelungenen Jubiläumsfestes. (kon)

