„Das macht Lust auf mehr“
Hoher Besuch in Teisendorf: Was Freibergs Bürgermeister in der Marktgemeinde zu suchen hat
Auf Einladung des Fördervereins Bergbaumuseum Achthal haben der Oberbürgermeister der Stadt Freiberg/Sachsen, Sven Krüger und die Leiterin des Stadt- und Bergbaumuseums Freiberg Andrea Riedel die Marktgemeinde Teisendorf besucht. Riedel ist auch verantwortlich für die weltgrößte Mineralienschau „terra mineralia“, ebenfalls in Freiberg.
Teisendorf – Oberbürgermeister Sven Krüger war, wie er gegenüber der Heimatzeitung gestand, erstmals in Teisendorf, ja sogar erstmals in dieser Region. „Ich bin von der Schönheit ihrer Heimat und von der Gastfreundschaft der Menschen überwältigt. Das macht Lust auf mehr“, so der Oberbürgermeister gegenüber der Heimatzeitung. Die Gäste haben auch den Achthaler Kirtag mitgefeiert und sind dort mit dem 1. Bürgermeister von Teisendorf, Thomas Gasser und Bezirksrat Georg Wetzelsperger zusammengetroffen. Bürgermeister Gasser war erst am Vorabend des Kirtags aus dem wohlverdienten Urlaub nach Teisendorf zurückgekehrt und konnte deshalb seinen Amtskollegen aus Freiberg nicht vorher begrüßen.
Verbindung über den Förderverein Bergbaumuseum Achthal
Die Verbindungen Teisendorfs zu Freiberg, einer historischen Bergstadt im Erzgebirge, die für ihren Silberbergbau berühmt und heute UNESCO-Welterbe ist, kamen über den Förderverein Bergbaumuseum Achthal zustande. Roland Klosa, der Vereinsvorstand, hat im Zuge der Neugestaltung der neuen Dauerausstellung Kontakte zu ähnlichen Einrichtungen im In- und Ausland geknüpft, darunter auch zum Bergbaumuseum in Freiberg. Dessen Leiterin Andrea Riedel hat auf Einladung von Klosa bei der Jahreshauptversammlung 2023 des Fördervereins Bergbaumuseum Achthal einen Vortrag über ihr Museum und dessen Weiterentwicklung in Form eines Gebäudeanbaus und Neugestaltung gehalten. Auch Freiberg baut zurzeit die Dauerausstellung seines Museums um. Da die Stadt durch die Silbergewinnung bekannt und reich geworden ist, wird die neue Dauerausstellung unter dem Motto „Der silberne Faden“ stehen. Sie soll, ähnlich wie im Achthal, ein „Museumserlebnis für alle Sinne“ werden, und sich an alle Bevölkerungsgruppen wenden. Im Achthal stand die Eisengewinnung und -verhüttung im Mittelpunkt, daher die neue Bezeichnung „Eisenreich“.
Bei dem Treffen im Achthal zeigte sich schnell, dass es viele Gemeinsamkeiten und auch ähnliche Probleme gibt, und dass der gegenseitige Austausch sehr hilfreich sein kann ist. „Wir haben auf beiden Seiten viele Ideen, wo wir einander befruchten und voneinander lernen können“, waren auch die beiden Rathauschefs Sven Krüger und Thomas Gasser überzeugt. Schnell waren sie sich einig, die Verbindungen zwischen Teisendorf und Freiberg zu intensivieren, und den persönlichen Austausch nicht abreißen zu lassen. Eigentlich gebe es eine sehr, sehr lange Verbindung zwischen Freiberg und Bayern, erzählte Krüger. „Freiberg wurde von Siedlern aus Franken 1162 gegründet. Man hat diese angeworben, um die dunklen Wälder im Erzgebirge zu roden und so Flächen für die Landwirtschaft zu gewinnen. Dass man dabei Silber gefunden hat, war reiner Zufall“.
Über 800 Jahre wurde im Silberbergwerk das wertvolle Metall gewonnen. Von den „silbernen Zeiten“ zeugen heute mehr als 550 denkmalgeschützte Bauwerke rund um den spätmittelalterlichen Stadtkern. Zudem gibt es in Freiberg die älteste Bergakademie der Welt, gegründet 1765. Bürgermeister Thomas Gasser hat die hohen Gäste aus Sachsen bereits jetzt zur Eröffnung der neuen Dauerausstellung des Bergbaumuseums „Eisenreich“ im Achthal eingeladen und seinen Gegenbesuch in Freiberg zugesichert. Der Vorstand des Fördervereins Roland Klosa war bereits im Juni auf Einladung der sächsischen Freunde in Freiberg gewesen und hat dort am 37. Bergstadtfest Freiberg/Sachsen teilgenommen. (kon)