Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Im Stadtrat Laufen ging es rund

„I glab, i spinn...“: Scharfe Töne, deutliche Kritik – aber dennoch Bitte um Zustimmung

Rathaus Laufen Archivbild
+
Das Rathaus in Laufen (Archivbild).

Der Zwischenbau zwischen Grund- und Mittelschule wird einem Neubau weichen (wir berichteten). Rund zwei Jahre wird den Schülern daher keine Turnhalle zur Verfügung stehen. Daher gilt es, Alternativen zu suchen. Eine will die Grünen-Stadtratsfraktion in der nahen Akademie, in der Turnhalle der ehemaligen Förderschule, gefunden haben. Doch der Antrag dazu stieß im Stadtrat auf massive Kritik.

Laufen – „Das hat mit konstruktiver Zusammenarbeit nichts zu tun“, reagierte Bürgermeister Hans Feil barsch. Geschäftsleiter Christian Reiter sah darin gar einen „politischen Schaufensterantrag“ der Grünen, sei man doch längst in der Abklärung. Der Hintergrund: Vor dem Antrag der Grünen hatte Franz Eder bereits zweimal diese vorübergehende Alternative angesprochen, denn die frühere Turnhalle sei von den Schülern fußläufig erreichbar, womit man Busfahrten in Nachbarorte und Zeitverlust vermeide. Falls diese Halle nurmehr als Lagerraum diene, würde sich dafür wohl eine andere Unterbringung finden lassen, meint Eder. 

Bürgermeister Hans Feil (CSU) erinnerte daran, dass schon eine Nutzung für Asylbewerber daran gescheitert sei. Doch entscheidend für den Rathauschef: „Wir haben doch angekündigt, uns alles anzuschauen.“ Tatsächlich sei man längst tätig geworden, und habe bei Akademie-Direktor Dieter Pasch angefragt. Der habe zugesichert, mit dem Staatlichen Bauamt und der Immobilien Bayern darüber zu reden. Allerdings gab Pasch zu bedenken, dass es sich um einen für die Naturschutz-Akademie wichtigen Lagerraum handle, weder Sanitär-, noch Toilettenanlagen und Umkleidemöglichkeiten vorhanden seien. Die Turnhalle sei über einen langen Zeitraum nicht genutzt worden, weshalb baurechtliche und brandschutztechnische Fragen geklärt werden müssten.

Bürgermeister Feil: „I glab, i spinn!“

Schon der erste Einwurf Eders erntete entsetzte Reaktionen. „Es hieß, die Vereine müssen selber nach Ausweichmöglichkeiten schauen“, behauptete der Antragsteller. „Nein“, entfuhr es Reiter. Und Feil: „I glab, i spinn!“ Richtig ist, dass die Vereine gebeten wurden, bei der Suche nach Alternativen mitzuhelfen. Der Geschäftsleiter erinnerte an die erste Vorstellung des Neubauprojekts im November 2023 in der Salzachhalle (wir berichteten). „Wir haben schon damals angekündigt, Varianten zu prüfen“, sagte Reiter. Schon vor diesem Antrag habe man deutlich gemacht, „wir machen unsere Arbeit ohne Wenn und Aber.“ Ein solcher Antrag greife also „in das laufende Geschäft“ ein und bedeute „erhebliche Mehrarbeit“. „Wir sind bereits in der Abklärung“, so Reiter, „was will der Antragsteller erreichen?“ 

Nicht zuletzt sei eine seröse Beurteilung erst möglich, wenn Nutzung und Dauer bekannt seien, meinte er. Was denn daran so schwierig sei, fragte Eder, schließlich wisse der Schulleiter um die Turnstunden seiner Schule und der anvisierte Bauzeitraum sei bekannt. Mitnichten, widersprach Reiterschon einem angeblich fixen Zeitrahmen, schließlich sei schon der Generalplaner europaweit auszuschreiben. Und auch ein Rektor Kumeth müsste für zwei, drei Jahre Kaffeesatz lesen. Auch zur Abklärung von Statik und Brandschutz brauche es Fachleute, was Geld koste und vom Stadtrat abgesegnet werden müsse. Mit einem einfachen „schaut’s euch das an“ sei es jedenfalls nicht getan.

Vorwurf eines „politischen Schaufensterantrags“

Den Vorwurf eines „politischen Schaufensterantrags“ wies Erich Althammer (Grüne) empört zurück: „Wir haben in unseren Reihen einen ehemaligen Schulleiter und den Vorsitzenden des hiesigen Turnvereins (gemeint war Franz Eder). Es geht ihm und uns um die Sache.“ Er, Althammer, verbitte sich solche Unterstellungen. Auch Eder erklärte, er habe sich keineswegs im Ton vergriffen und seine Intention „gut begründet.“ 

Feil reagierte sarkastisch: „Ich weiß, es geht immer gegen die armen Grünen, weil die die Bösen sind.“ Er bat um „Vertrauen in die Verwaltung.“ Gleiches tat 3. Bürgermeisterin Rosmarie Hainz: „Man kann mit seinem Anliegen anrufen oder in der Sitzung nachfragen.“ Sie sehe Themen stets „super abgehandelt“ und „gut recherchiert“. Jedes „doppelt gemoppelt“ beschäftige Verwaltung und Stadtrat unnötig. 

Auch Werner Eckl (Die Linke), der mehrfach mit deutlicher Kritik an den Grünen aufgefallen war, verwies auf die so wichtige „Kommunikation“ und dem möglichen Griff zum Telefon. „Sonst sehen wir uns hier beschäftigungspolitischen Maßnahmen ausgeliefert.“ Feil deutete die Möglichkeit eines Zurückziehens des Antrags an. Im Falle einer Abstimmung bat der Rathauschef jedoch, den Antrag nicht abzulehnen, „denn sonst hätten wir das Problem, das, was wir ohnehin tun, nicht mehr weiterführen zu können.“ Die Stadträte folgten diesem Wunsch ohne Gegenstimme. (hhö)

Kommentare