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Fokus auf Wanderer, Rodler und Skitourengeher

Ende einer Wintersportära – Jenner beendet alpinen Skibetrieb dauerhaft

Der alpine Skibetrieb am Jenner wird eingestellt. Stattdessen wird künftig auf Skitourengeher der Fokus gelegt.
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Der alpine Skibetrieb am Jenner wird eingestellt. Stattdessen wird künftig auf Skitourengeher der Fokus gelegt.

Entgegen dem Beschluss der Gemeinde vergangenen Jahres, die Talabfahrt weiterhin zu präparieren, endet der alpine Skibetrieb am Jenner bereits kommende Saison. Vorstandsvorsitzender Thomas Mühlthaler berichtet, die Berchtesgadener Bergbahn AG möge für die Zukunft, den Fokus auf andere Zielgruppen setzen.

Schönau am Königssee – Die Tage sind gezählt: Ab kommender Saison wird es am Jenner am Königssee keinen alpinen Skibetrieb mehr geben. Die Entscheidung im größten Berchtesgadener Skigebiet kommt früher als erwartet. Auch die Talbeschneiung wird nach dieser Saison eingestellt. Mit lediglich 700 verkauften Tickets sei „die Nachfrage einfach nicht mehr da“, sagte der Vorsitzende der Berchtesgadener Bergbahn AG (BBAG), Thomas Mühlthaler, auf Anfrage.

Aus für den alpinen Skibetrieb: Nur 700 Karten verkauften die Verantwortlichen in dieser Skisaison.

Die Pistenpräparierung am Jenner wird eingestellt, auch die Talbeschneiung soll es in Zukunft nicht mehr geben. Damit geht eine Jahrzehnte dauernde Wintersportära des alpinen Skifahrens Anfang März zu Ende. „Wir konnten viele Fußgänger, Tourengeher und Rodler an der Bahn und am Berg begrüßen, die Nachfrage nach alpinem Skifahren war dagegen weiter rückläufig“, sagt Thomas Mühlthaler. „Wir bleiben aber ein Wintersportberg“, bekräftigt der Bergchef. In Zukunft sollen sich verstärkt vor allem jene neuen Zielgruppen auf Schönau am Königssees Hausberg tummeln, von denen man sich ein Geschäft verspricht. Eine kostenintensive Beschneiung und Pistenpräparierung sei unter den gegebenen Umständen schwierig gewesen, sagt Mühlthaler. Hinzu kamen sturmbedingte Schließungen und ein „Wärmeeinbruch in den einnahmestarken Weihnachtsferien“. Daraufhin musste die Talabfahrt bis in den Januar hinein gesperrt werden.

Kündigt das Aus für den alpinen Skibetrieb am Jenner an: Thomas Mühlthaler, Vorstandsvorsitzender der Berchtesgadener Bergbahn AG.

Im Aufsichtsrat der Berchtesgadener Bergbahn AG fiel die Entscheidung, den alpinen Skibetrieb dauerhaft früher als geplant einzustellen. Damit wird künftig auch auf die Präparierung der Talabfahrt verzichtet. Im oberen Bereich wurde diese bereits seit Anfang der Saison nicht mehr durchgeführt. Am Jenner kämpft man seit Jahren mit einem deutlichen Rückgang der Zahl alpiner Skifahrer.  

Fokus liegt auf neuen Zielgruppen

„Wir richten den Jenner konsequent neu aus“, sagt Thomas Mühlthaler, der seinen Fokus auf Skitourengeher legen möchte. Seit Jahren erobern tausende den 1800 Meter hohen Hausberg. Eine Skiroute soll deshalb markiert und der Jennerwiesenhang bei Bedarf beschneit werden, „um eine Abfahrt im freien Gelände bis zur Mittelstation zu gewährleisten“. Wegen laufender Verträge wird der Krautkaser-Stützpunkt des Deutschen Skiverbands (DSV) weitergeführt

Mühlthaler beabsichtigt, auch das Rodelangebot in Zukunft deutlich auszuweiten. Neben der bereits bestehenden Jennerhex-Abfahrt soll es ab kommender Saison eine zweite Rodelbahn geben. Das Angebot auf der ehemaligen blauen Piste an der Mittelstation richtet sich vor allem an Familien mit kleinen Kindern.

Dass der alpine Skibetrieb am Jenner nun dauerhaft wegfällt, kommt schneller als gedacht. Denn die Gemeinde Schönau am Königssee hatte im vergangenen Jahr noch beschlossen, zumindest die Talabfahrt von der Mittelstation weiterhin präparieren zu lassen. Dazu hatte man 300.000 Euro eingebracht, um das alpine Fahren zu ermöglichen. Für die kommende Saison war eine weitere finanzielle Beteiligung von Gastgebern geplant, die 150.000 Euro zuschießen und damit einen ähnlich hohen Gemeindeanteil ergänzen wollten. Daraus wird nun nichts mehr, wie Thomas Mühlthaler bestätigt. In der vergangenen Woche informierte die Berchtesgadener Bergbahn AG den Gemeinderat auf einer Fraktionssprechersitzung, so Mühlthaler. Auch alle weiteren Partner erhielten Nachricht über das Alpin-Aus am Jenner.     

Der Jennerbahn-Neubau war erst vor sechs Jahren abgeschlossen worden. Mehr als 50 Millionen Euro wurden in die Bahn investiert. Zehn Millionen Euro Förderung schoss der Freistaat Bayern hinzu.

kp 

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