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DB-Streckensperren – Das erwartet Bahnfahrer ab 2026

Sanierung der Deutschen Bahn: Auswirkungen auf die Westbahn - und den Verkehr in der Region

Die Westbahn wird mit den beiden Zügen nach Frankfurt vermutlich den Hauptbahnhof München ab dem zweiten Halbjahr 2026 vorübergehend nicht mehr anfahren.
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Die Westbahn wird mit den beiden Zügen nach Frankfurt vermutlich den Hauptbahnhof München ab dem zweiten Halbjahr 2026 vorübergehend nicht mehr anfahren.

Die Sanierung von maroden Trassen im Netz der Deutschen Bahn betrifft auch die private Westbahn. In den nächsten drei Jahren wird der Güterverkehr umgeleitet, was zu einer Reduzierung der Geschwindigkeit aller Züge führt. Die geplante Generalsanierung der Bahnstrecke von Freilassing über Rosenheim nach München hat massive Auswirkungen.

München/Salzburg/Wien – Die Sanierung von maroden Trassen im Netz der Deutschen Bahn betrifft auch die private Westbahn, „und das in den nächsten drei Jahren“, so Westbahn-Geschäftsführer Thomas Posch bei einer Pressekonferenz in München. So soll schon ab dem zweiten Halbjahr 2026 wegen der Sanierung der Trasse Passau-Regensburg mehr Güterverkehr auf die Strecke Wels-Salzburg-München umgeleitet werden – mit der Folge, dass sich alle Züge nach dem niedrigeren Tempo der Güterzüge richten müssen. Die 2027 geplante Generalsanierung der Bahnstrecke von Freilassing über Rosenheim nach München wurde inzwischen auf zwei Jahre aufgeteilt: Im Frühjahr 2027 wird die Trasse Freilassing-Rosenheim total gesperrt, ab Frühjahr 2028 dann der Rest von Rosenheim bis München. Diese Sperre hat auch für österreichische Bahnunternehmen wie die Westbahn massive Auswirkungen, nicht nur für den Korridorverkehr Richtung Innsbruck, sondern auch für Fernzüge nach München und Stuttgart. 

Wie berichtet, will die Deutsche Bahn ihre wichtigsten Strecken bis 2030 sanieren, das geht offensichtlich nicht mehr mit gewohnten Kleinbaustellen, sondern nur noch mit einer Generalsanierung und damit verbunden einer Totalsperre. So soll die Strecke Freilassing-Rosenheim-München 2027 und 2028 jeweils fünf Monate lang in zwei Abschnitten saniert werden, 85 Kilometer zwischen Freilassing und Rosenheim ab Frühjahr 2027 und die restlichen 55 Kilometer zwischen Rosenheim und München ab dem Frühjahr 2028. Ursprünglich war geplant, beide Sanierungen 2027 abzuwickeln. Ausgetauscht werden dabei nicht nur Schwellen, Schotter und Gleise, sondern auch Signale und Oberleitungen, auch Bahnsteighöhen auf Bahnhöfen werden angepasst. 

„Schon im nächsten Jahr wird eine Sanierung in Bayern Auswirkungen auf die Fahrzeit zwischen Wien und München haben“, so Thomas Posch, Westbahn-Geschäftsführer.

Die Westbahn wird dann ihre neue Verbindungen Wien-Stuttgart über Passau umleiten, eine geplante Expansion der Verkehre nach München – siebenmal statt derzeit fünfmal – wird auf die Zeit nach den Bauarbeiten verschoben. Auch Züge nach München werden während der Sperren vermutlich über Passau umgeleitet, wird Salzburg damit abgehängt? „Nein, wir fahren Salzburg derzeit im Halbstundentakt an, während der Bauarbeiten wird es dann in einigen Stunden nur mehr einmal pro Stunde sein“, erklärt Thomas Posch. Die innerösterreichischen Verbindungen nach Innsbruck und weiter nach Lindau werden vermutlich über Zell am See geführt werden müssen, hier laufen die Trassenbestellungen. 

Züge langsamer ab 2026

Schon im nächsten Jahr wird sich die Fahrzeit zwischen Freilassing und München für alle Züge verlängern, weil die Sanierung der Bahnstrecke Passau-Regensburg auch indirekte Auswirkungen für Salzburg-München hat. „Der Güterverkehr wird zum Teil über Wels-Salzburg-München umgeleitet, das wiederum bedeutet, dass die Kapazität der österreichischen Westbahnstrecke und der DB-Trasse ab Freilassing erhöht werden muss“, so Posch. Das wiederum schaffe man nur, wenn alle Züge gleich schnell fahren, „also sich die schnelleren Züge den langsameren Güterzügen anpassen müssen“. Für die Westbahn wird das einen Zeitverlust von rund 20 Minuten bedeuten. Die Lösung für die Westbahnzüge nach Stuttgart: „Es zeichnet sich ab, dass die beiden Züge nach Stuttgart dann nicht mehr den Hauptbahnhof München anfahren, sondern in Pasing und München Ost halten, dann können wir die verlorenen 20 Minuten fast wett machen“. 

Der Westbahn-Geschäftsführer hält die Sanierungen im DB-Netz zwar für dringend notwendig, „aber im deutschen Netz liegt vieles im Argen, nicht nur, weil man zu wenig investiert auch“. Auch das Management und betriebliche Abläufe seien zum Teil aus der Zeit gefallen, das habe er zum Beispiel ausgerechnet bei der Jungfernfahrt der Westbahn nach Stuttgart hautnah erlebt. „Die übliche Zulaufstrecke zum Hauptbahnhof war wegen einer Baustelle blockiert und wir wurden irgendwo über Nebenstrecken im Norden umgeleitet mit Fernsprechverkehr von einem Stellwerk zu nächsten“. Mit ‚Hallo, wer bist Du?‘ oder ‚Welcher Zug bis Du?‘ soll der Westbahn-Triebwagen von einem Stellwerk zum nächsten „übergeben“ worden sein. (hud)

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