Salzburg im Gaming-Fieber
Cosplay, eSports, Nintendo: Level Up 2024 mit Besucherrekord – Besucher aus dem BGL und Traunstein
Freunde virtueller Welten sind in Salzburg richtig: Dort fand zum wiederholten Mal das Gaming-Festival Level Up statt. Im Messezentrum gelang den Veranstaltern zudem ein Rekord: Mehr als 10.000 Gäste kamen, um bei den eSports-Turnieren, bei Cosplay-Sessions und jeder Menge interaktiver Angebote live dabei zu sein. Viel Geld kam für den guten Zweck zusammen.
Salzburg - Zum vierten Mal fand das Level Up-Festival statt - und war erfolgreicher denn je: Denn die magische 10.000er-Marke wurde geknackt. Darüber freute sich Hansjörg Wechselberger, zuständig für Marketing und Kommunikation beim Messezentrum Salzburg, auf Nachfrage. Die Zahl hat für die Veranstalter Bedeutung: Ob Groß oder Klein - jeder, der sich gerne in virtueller Spielerei verliert, war im Messezentrum richtig. Die Besucherzahlen belegen, dass sich die Veranstaltung auf einem guten Weg befindet. Auch im kommenden Jahr wird das Festival stattfinden, dann am 28. und 29. Juni.
Noch größer als im vergangenen Jahr bot die Messehalle einen reichhaltigen Einblick in die Welt der Spiele und Spielenden. Fakt ist: Immer mehr Menschen widmen sich digitalen Spielen auf PCs, Smartphones oder an der Konsole. Laut Statista zocken rund 54 Prozent aller Deutschen „zumindest gelegentlich Computer- und Videospiele“, wie es heißt. In der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen beträgt der Anteil der Videospieler über 85 Prozent. Bei den über 65-Jährigen sind es noch immer mehr als 18 Prozent. Das Hobby ist also in der breiten Gesellschaft angekommen.
Darth Vader, Pokémon und viele mehr
Dabei geht es beim Gaming-Festival bei Weitem nicht nur ums Zocken. So kamen auch die Cosplayer voll auf ihre Kosten. Das Hobby ist nicht neu, genießt mittlerweile aber auch in Europa Beliebtheit. Ein Cosplayer wirft sich in Kostüme und Outfits von Figuren aus Filmen, Animes oder eben Videospielen. So konnte man in der Halle in Salzburg so manchen sehen, der als Darth Vader von Stand zu Stand ging, sich als Pokémon verkleidet die Zeit vertrieb, oder in das Outfit eines von unzähligen japanischen Manga-Helden schlüpfte.
Auf der Mainstage der Messehalle waren es die eSport-Profis, die vor Live-Publikum in Turnieren um den Sieg kämpften. Das Spieleangebot war dabei reichhaltig: Mit Super Smash Brothers, Rocket League oder dem Shooter Counter Strike 2 hielten sie die Zuschauer in Atem. Dass professionelles Computerspielen also durchaus Arbeit und viel Training bedeutet, war den meisten schon nach kurzer Zeit des Zuschauens klar.
Mehr als 10.000 Euro an Spenden
In League of Legends-Showmatches traten weibliche Teams gegeneinander an. Bei den Veranstaltern heißt es, damit wolle man „ein starkes Zeichen für mehr Diversität und Sichtbarkeit von Frauen im eSports“ setzen. Dass sich Spieler auch dem guten Zweck verpflichtet fühlen, bewiesen die Zuschauer des Letsplay4Charity-Livestreams. Populäre Vollzeit-Streamer sammelten Geld. Mit über 280.000 Zuschauern verfolgten die Streams so viele Zuschauer wie noch nie. Mehr als 11.000 Euro an Spenden kamen dabei zusammen.
Auch ein großer Konsolen-Hersteller der Branche war vertreten - Nintendo. Dort konnten die Spieler die aktuellen Switch-Games antesten und sich an Spielestationen die Zeit vertreiben. Ganz ohne Warten kam man aber nicht in den Genuss. „Das Warten ist das Schlimmste“, sagte Lena aus Salzburg. Dass die Besucher des Gaming-Festivals aber von überall angereist waren, zeigte sich am großen Parkplatz des Messezentrums: Viele Fahrzeuge aus dem Berchtesgadener Land und aus Traunstein waren dort vertreten, der Großteil kam aber dann doch aus dem Österreichischen.
Spiele aus früheren Zeiten
Retro-Freunde konnten an alten Konsolen in die frühe Zeit der Videospiele abtauchen, sich in der Flipperei verlieren oder einfach den nostalgischen Charme der Pixel-Ära wieder aufleben lassen. Pac-Man dürfte dabei vielen ein Begriff sein. Die ikonische gelbe Figur aus dem gleichnamigen Videospiel frisst in einem Labyrinth Punkte. Spieler müssen dabei den Geistern ausweichen. Mit Space Invaders war ein weiterer Titel spielbar, den heute Erwachsene einst auf Automaten kennenlernten. Von beiden Teiteln gibt es von Zeit zu Zeit Neuentwicklungen, da die Fan-Basis auch heute noch groß ist.
In der Indie Games-Area, veranstaltet von der Fachhochschule Salzburg, stellten 30 Spieleentwickler ihre Gaming-Projekte vor. Indie-Spiele zeichnen sich dabei oft durch besondere Kreativität aus, wobei die Entwicklerteams überschaubar klein sind. Die Spiele sind oft deutlich günstiger im Erwerb. Die Fan-Gemeinde von Indie-Spielen wächst seit Jahren. Das zeigte sich auch an den vielen Besuchern dort.
Ob Bagger-Simulator, VR-Duelle, Lasertag oder Minibike-Racing - für Groß und Klein wurde eine Menge Abwechslung abseits klassischer Video- und PC-Spielerei geboten. Langeweile? Fehlanzeige. Dabei verloren sich die tausenden Besucher in der großen Messehalle, sodass nie der Eindruck entstand, es sei zu viel los auf dem Gelände. Selbst wenn im kommenden Jahr noch mehr Besucher kommen. Hansjörg Wechselberger sagt auf Nachfrage: „Platz haben wir für Gamer auch in Zukunft in Salzburg noch genug.“
kp

