Herrmann und Kaniber gratulieren
Top im Wintersport: Am Königssee wurden Bayerns beste Polizeisportler ausgezeichnet
Innenminister Joachim Herrmann hat gemeinsam mit Staatsministerin Michaela Kaniber die erfolgreichsten bayerischen Polizeisportler des vergangenen Jahres geehrt. In der Eisportarena am Königssee feierten rund 200 hochrangige Gäste das 75-jährige Bestehen des Bayerischen Polizeisportkuratoriums. Besonderes Lob gab es für eine Polizeibedienstete Snowboarderin aus Bischofswiesen.
Schönau am Königssee – Ramona Hofmeister hat Tränen in den Augen. Hinter ihr stehen die drei Kristallkugeln der FIS, die sie in der vergangenen Saison gewonnen und damit Sportgeschichte geschrieben hat. Ramona Hofmeister kommt aus Bischofswiesen. Sie ist Polizistin, erfolgreiche Snowboarderin und zudem Spitzensport geförderte. Ihrem Beruf kann sie nachgehen, weil ihr Arbeitgeber, die Bayerische Polizei, dafür die Voraussetzungen geschaffen hat. Seit 2012 gibt es die Spitzensportförderung in Bayern. Viele erfolgreiche Sportler schlagen den Weg bei Bundeswehr, Zoll oder Polizei ein, wenn sie weiterhin sportliche Höchstleistungen erzielen wollen.
Hermann und Kaniber zu Gast
Innenminister Herrmann sagte, Bayern sei das sicherste Land. „Unser Sportkonzept ist dabei ein Mosaiksteinchen.“ Auch Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat Berührungspunkte mit der Bayerischen Polizei: Ihr Mann ist Polizist. Kürzlich entschied sich auch ihre Tochter, eine Polizeikarriere anzustreben. Beruf und Sport sollen dabei Hand in Hand gehen.
Für Sportminister Herrmann ist klar: Die Bayerische Polizei verfügt mit der Polizeisportrichtlinie über „ein überzeugendes Konzept zur Sportförderung“. Das Bayerische Polizeisportkuratorium (BPSK) war am 7. Dezember 1949 gegründet worden. Die ersten Ansätze eines unter dem Präventionsgedanken stehenden Dienstsports fanden ihren Ursprung in der Bayerischen Polizei“, lobte Sportminister Herrmann. Seit Bestehen des BPSK sei die Balance zwischen Dienstsport und Einsatz eine der herausfordernden Aufgaben. „Klar ist: Die Erhaltung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit ist wichtig. Deshalb ist Sport unverzichtbarer Teil des Polizeiberufes“, sagte Herrmann. Er rief dazu auf, auch einen „eigenen Beitrag für die persönliche Fitness zu leisten“. Der Polizeiberuf sei von Belastungen geprägt. Für den guten Ausgang einer heiklen Situation könne es „entscheidend sein, ob der Ruhepuls bei 60 oder 130 liegt“.
Tatsächlich fallen auf den behaltenen Dienstsport nur vier Stunden im Monat. In einem von der Polizei geführten Dienstsportkatalog sind jene Sportarten aufgelistet, die Polizeibeamte ausführen können – und dafür entlohnt werden. Spitzensportgeförderte bei der Bayerischen Polizei haben deutlich mehr Raum für körperliche Ertüchtigung: Elf Monate dürfen sie dem Sport nachgehen, einen Monat schieben sie polizeilichen Dienst.
„Vorreiterrolle übernommen“
Im Laufe der Jahrzehnte hat sich der Polizeisport weiterentwickelt: So standen in den 1950er- und 1960er-Jahren die Körperertüchtigung und der Kampfsport im Vordergrund. Heutzutage gibt es bei der Polizei weiterentwickelte Dienstsportregelungen, die auf die Verbindung von Sport und Gesundheit abzielen. Berücksichtigt wird dabei die Auswirkungen auf das Betriebsklima sowie das Teamverhalten. Mittlerweile haben auch Trendsportarten ihren Einzug in den polizeilichen Dienstsport gefunden. „Mit der Einführung neuer Sportangebote sowie Präventionsseminare hat die Bayerische Polizei eine Vorreiterrolle übernommen“, sagte Innenminister Herrmann.
Auch im Wettkampfbereich ist das Polizeisportkuratorium aktiv. In den vergangenen 75 Jahren hat es mehr als 260 nationale wie internationale Meisterschaften ausgerichtet. Erst kürzlich fanden in Eichstätt die „Deutschen Polizeimeisterschaften im Schwimmen und Retten“ statt. Die bayerische Staffel der Frauen stellten im Freistil einen deutschen Polizeirekord auf.
Dass der Polizeisport sichtbar wird, dafür dankte Herrmann den spitzengeförderten Beamten, die „Botschafter unserer Polizei“ sind. Die sportlichen Erfolge machten die Polizisten zu „Vorbildern für die dienstliche und sportliche Einstellung unserer Beamten“.
Dr. Walter Buggisch, Sportbeauftragter des Landes Bayern und Vorsitzender des BPSK, sagte: „Wir sind die treibende Kraft der Förderung und Koordination des gesamten bayerischen Polizeisports.“ Die Integration des Polizeisports in den Bayerischen Landessportverband fand 2011 statt. „Es ist unser Bestreben, den Polizeisport auf ein neues Level zu heben“, so Buggisch. Der Erhalt der Fitness und die Verbesserung körperlicher und geistiger Resilienz „ist für uns von besonderer Bedeutung“. Walter Buggisch wies darauf hin, dass das Bayerische Polizeisportkuratorium „auf die sich wandelnden Anforderungen des Polizeidienstes“ reagieren wird. Die Richtlinien würden immerzu an aktuellste sportwissenschaftliche Erkenntnisse angepasst.
Alle 43 geehrten Sportler wurden für ihre Ergebnisse bei Polizeimeisterschaften, Europa- und Weltmeisterschaften ausgezeichnet. Die bekanntesten unter ihnen sind Snowboarderin Ramona Hofmeister, vierfache Weltcup-Gesamtsiegerin, und Skispringer Pius Paschke. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2021 in Oberstdorf wurde er Weltmeister im Team. In der vergangenen Saison holte er sich mehrere vordere Plätze im Weltcup, darunter den Sieg in Engelberg.
kp
