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Freilassinger Stadtrat ist sich einig

Freilichtbühne auf dem Badylon-Gelände? Bürgermeister Hiebl findet: „Manchmal ist weniger mehr“

Ein Spielplatzgelände mit Rutschen und Klettergerüsten im Winter, die Bäume tragen keine Blätter.
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Eine drei mal drei Meter große Kiesfläche und einige Steinquader davor machen noch keine Freilichtbühne, auch wenn Bürger erneut ein Nutzungskonzept forderten.

Könnte das Badylon-Freizeitgelände am Aumühlweg in Freilassing nicht nur für Schwimmen, Klettern und Fußballspielen, sondern auch als Freilicht-Bühne für Veranstaltungen genutzt werden? Als der Stadtrat 2022 die Idee grundsätzlich befürwortete, beauftragte er die Stadtverwaltung, sich weitere Gedanken dazu zu machen. In der Bürgerversammlung vor zwei Monaten tauchte aber die Frage auf, ob es jetzt ein Konzept gäbe und wer wie die Bühne nutzen könnte. Am Dienstag herrschte dann Einigkeit im Stadtrat.

Freilassing - Die „Bühne“ ist eine drei mal drei Meter große Kiesfläche unmittelbar am sehr gut frequentierten Spielplatz nahe an der Salzburger Straße. Davor sind auf einem Hang einige Steinblöcke, die als Sitzbänke dienen. Es gibt keinen Stromanschluss, kein Licht und auch keine anderen technischen Hilfsmittel. Die Stadt selbst räumt ein, „dass wegen der fehlenden Bühne keine große Wahrnehmbarkeit als Aufführungsort gegeben ist“.

Weitere Nachteile: Die Fläche ist sehr klein, das heißt größere Gruppen oder Musikkapellen können nicht auftreten. Und es kann kein Eintritt verlangt werden, da die Fläche von überall her zugänglich ist. „Außerdem ist keine Bewirtung bei Veranstaltungen möglich, da es am gesamten Badylon-Gelände ein Alkoholverbot gibt“, so der Bürgermeister. Die Liste der Gründe, warum die Freilichtbühne nicht wirklich genutzt werden kann, lässt sich beliebig fortsetzen. Die Frage ist nur: Warum wollte man damals am Gelände überhaupt eine Bühne, die am Ende gar keine ist? 

Beispiel an Ainring nehmen?

Hintergrund ist eine Diskussion um die Frage, wofür das Badylon-Gelände noch genutzt werden könnte. Neben der Idee zu einem Niedrigseilgarten tauchte 2022 auch der Wunsch auf, man könnte doch die Hanglage im Süden des Areals für eine Natursteinterrasse nutzen und bei dieser Gelegenheit gleich eine Freilichtbühne bauen, wie es sie in ähnlicher Form in Ainring bereits gibt. Im Stadtentwicklungsbeirat, in dem Freilassinger ihre Vorstellungen einbringen können, wurden dann verschiedenste Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Bühne genutzt werden könnte: von Kleinkunst, Lesungen und Vorträgen bis zu Siegerehrungen, Vereinsfeiern und Bürgerversammlungen. Auch die Politik sollte die Freilichtbühne nutzen können. 

Das alles überzeugte die Stadträte am Dienstagabend (22. Januar) nicht: Sie waren sich einig, dass es kein Konzept brauche, denn die Bühne sei eigentlich keine Bühne. Und politische Veranstaltungen wollen die Kommunalpolitiker dort auf keinen Fall. „Das Badylon ist ein multikulturelles Gelände“, so Bürgermeister Markus Hiebl. Sein Motto für den Veranstaltungsort lautet: „Manchmal ist weniger mehr.“ Soll heißen, die bisherige Nutzung für Integrationsveranstaltungen, für eine Schnitzeljagd und ähnliches sei ausreichend. „Man muss nicht immer eine High-End-Bühne schaffen und für Kommunikation braucht es nicht immer Technik“. 

Die Stadträte lehnten die Pläne für eine Freilichtbühne ab.

Bürgermeister Hiebl will Gespräche suchen

Robert Judl von „Pro Freilassing“ erinnerte daran, dass ursprünglich die Idee einer „Bürgerbühne“ verfolgt wurde, „also weit weg von einer professionellen Bespielung“. Hier „zwanghaft“ eine Bühne zu entwickeln, hält er für falsch. Auch Hubert Kreuzpointner von der CSU sah keinen Sinn, darüber noch lange zu diskutieren. „Die Bühne soll genau so bleiben, wie sie ist“, betonte er.

Dietmar Eder von den Freien Wählern beschrieb den Ort ganz pragmatisch so: „Das ist ein Fleck zwischen zwei Bäumen, davor Steinquader, die von allen genutzt werden. Also ich sehe hier keinen großen Veranstaltungsort“. Auch Bettina Oestreich wollte keine weiteren Gedanken an mögliche Nutzungen verschwenden. „Wir haben uns schon viele Gedanken gemacht, aber wir brauchen nicht noch ein Nutzungskonzept“, meinte sie.

Der Bürgermeister machte „einen Vorschlag zur Güte“: Man solle mit den Freilassingern, die in der Bürgerversammlung ein neues Nutzungskonzept forderten, noch einmal reden. Auch im Stadtentwicklungsbeirat könne man noch einmal das Thema auf die Bühne bringen. (hud)

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