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„Also ich wehre mich dagegen“

Alle Radwege rot anmalen? - Doch Stadträte sehen „rot“ für Freilassing

Fahrradstreifen Münchner Straße in Freilassing
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In der Münchener Straße wie hier an der Kreuzung zur mittleren Feldstraße wurde bereits der Radstreifen rot markiert, allerdings sind die Abnützungserscheinungen gut erkennbar.

Freilassing – Seit November 2021 will die Stadt besonders fahrradfreundlich sein, seit damals ist man auch Mitglied in einer gleichnamigen Arbeitsgemeinschaft. Die Begeisterung der zehn Mitglieder des Bauausschusses hielt sich allerdings in Grenzen, „zu teuer“, „zu schnell wieder abgefahren“.  

Update, Samstag (9. März) –

In der Sitzung des Bauausschusses wurden von einem Mitglied die Kosten für die Rotmarkierungen in der Reichenhaller Straße in Höhe von 8600 Euro hochgerechnet auf alle Kreuzungen. Dazu stellt die Stadtverwaltung fest, dass „sich die Kosten für die Herstellung der Markierungen für das gesamte Stadtgebiet - angenommene Breite 1,5 Meter - auf ca. 62.000 Euro belaufen“, so ein Sprecher der Stadt auf Nachfrage von BGLand24.de. 

Vorbericht

Zwei Beschlüsse sollten die Stadträte am Dienstagnachmittag fassen: Zum einen 16.000 Euro locker machen für das rot Anmalen der Radstreifen in der Reichenhaller Straße und in der Münchener Straße, jeweils in den Kreuzungsbereichen. Zum anderen sollte in einem Grundsatzbeschluss geregelt werden, dass in Zukunft bei Straßensanierungen, wie jetzt in der Reichenhaller Straße, vorhandene Radstreifen automatisch rot gefärbt werden.

Kosten von über 300.000 Euro?

„Durch diese einheitliche Markierung im Stadtgebiet wird der erste Schritt zur Akzeptanz für ein durchgängiges und sicheres Radwegenetz angestoßen“, ist Bürgermeister Markus Hiebl überzeugt. 

Nicht überzeugen musste der Bürgermeister SPD-Stadtrat Manfred Mertl, „wenn Freilassing schon Radfahrerstadt sein will dann ist Sicherheit das oberste Prinzip“. Aber reichen die vorhandenen Fahrrad-Zeichen auf der Fahrbahn (Piktogramme) nicht auch? Ist die rote Farbe auf den Wegen nicht sehr schnell wieder abgefahren, vor allem in Kreuzungsbereichen? Und, „wenn dann alles rot ist, fällt es dann überhaupt noch auf?“, wollte FWG-Stadtrat Thomas Ehrmann wissen.

Mit den möglichen Kosten und Folgekosten argumentierte Christine Schwaiger von der CSU ihre Ablehnung, „es müssten Radwege an rund 40 Kreuzungen rot gefärbt werden“, das macht bei rund 8000 Euro pro Kreuzung immerhin über 300.000 Euro, „und im Kreuzungsbereich wird die Farbe schnell abgerollt“, man müsste hier ständig nachfärben. „Also ich wehre mich dagegen, das für alle Kreuzungen zu beschließen“. 

„Ein roter Weg ist ein sicherer Weg“

Edeltraud Rilling von den Grünen war vom Vorschlag naturgemäß begeistert, „ich will auch nicht jedes Mal bei einer Straßensanierung wieder eine Debatte, wie rot der Radstreifen sein soll, wie breit und was es kostet“, ihre Einschätzung: „Ein roter Weg ist ein sicherer Weg“. Am Ende war eine Mehrheit dafür, dass in der Reichenhaller Straße und in der Münchener Straße die Radwege von einem roten Farbkübel besucht werden, den Grundsatzbeschluss für alle Kreuzungen lehnte eine knappe Mehrheit ab. 

Stefan Standl von der CSU nutze die Diskussion, um nachzufragen, was denn eigentlich aus der Idee einer Fahrradstraße in der Lindenstraße geworden ist. Hiebl verwies auf das Ergebnis einer Verkehrsschau mit der Polizei, dabei sei der Plan „kritisch“ gesehen worden, es müssten zahlreiche Umbauten an der Straße vorgenommen werden. „Also in anderen Städten geht das auch ohne Umbauten, wir sollten es einfach mal testen“, so ein sichtbar enttäuschter Stefan Standl.

hud

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