Die Herausforderungen, mit denen Dollinger seit Jahren zu kämpfen hat, sind laut Angaben der Goodfashion Group tiefgreifend. Seit der Corona-Pandemie sei die Kundenfrequenz im stationären Einzelhandel kontinuierlich zurückgegangen. Gleichzeitig seien die Kosten erheblich gestiegen, insbesondere für Mieten, Energie und Personal. Die angekündigte weitere Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns habe den wirtschaftlichen Druck zusätzlich verstärkt. Unter diesen Bedingungen sei ein wirtschaftlicher Betrieb nicht länger möglich gewesen.

In den vergangenen Jahren wurde die Zahl der Mitarbeiter schrittweise und sozialverträglich reduziert – von einst 150 auf zuletzt 31 Beschäftigte. Bis zur Insolvenz habe es keine betriebsbedingten Kündigungen gegeben. Von den verbliebenen Mitarbeitern könnten nun acht in andere Unternehmen der Firmengruppe übernommen werden.

Die deutschen Standorte in Berchtesgaden, Bad Reichenhall, Reit im Winkl, Ruhpolding und Traunstein werden geschlossen. Die Filiale in Salzburg bleibt erhalten und wird künftig als Store für die Marken Felicitas, HANS und Stapf betrieben.

Bereits ab sofort beginnt in allen Filialen der Sommer-Schlussverkauf. Ab August startet dann der Räumungsverkauf mit attraktiven Rabatten, um die Warenbestände geordnet abzuverkaufen.

Die Eigentümerfamilie bedauert die Entwicklung zutiefst. Sie dankt allen Mitarbeitern für ihren langjährigen Einsatz, ihre Treue und ihr Herzblut, das sie in das Unternehmen eingebracht haben. Dank richtet die Familie auch an alle Kunden, Vermieter, Lieferanten und Geschäftspartner, die Dollinger über Jahrzehnte hinweg begleitet und unterstützt haben. (nt)