Für den guten Zweck
Hinter der Maske: Buttnmandl aus Bischofswiesen zeigen riesiges Herz für kranke Kinder
Normalerweise sind sie für ihr wildes Treiben im Advent bekannt, doch jetzt zeigen die Buttnmandl aus Winkl und Loipl ihre soziale Ader. Nach dem Maibaumfest in Bischofswiesen kam eine unglaubliche Spendensumme zusammen. Wer davon profitiert und warum die Aktion so besonders war.
Bischofswiesen – Wenn Brauchtum und Hilfsbereitschaft Hand in Hand gehen, entsteht etwas Besonderes: So wie beim diesjährigen Maibaumaufstellen in Winkl, das bereits am 1. Mai beim Sellboden auf Initiative der örtlichen Buttnmandl stattfand. „Wir haben dieses Jahr gesagt, dass das Geld besser aufgehoben ist, wenn man es an Leute weitergibt, die es wirklich brauchen“, sagt Michael Aigner, Buttnmandlmeister in Winkl. Nun ist klar, wie viel Geld zusammengekommen ist.
Manchmal braucht es einfach gute Taten. „Wenn wir ehrlich sind, geht es uns ganz gut“, sagt Michael Aigner. Gemeinsam hat er mit Markus Koller, seinem Buttnmandlmeister-Pendant aus dem benachbarten Ortsteil Loipl, ein Maifest initiiert und unter großer öffentlicher Beteiligung einen Maibaum aufstellen lassen.
Was das Maibaumfest in diesem Jahr besonders machte: Erstmals wurde der gesamte Erlös, also Einnahmen aus Essen, Bierverkauf und weiteren Festaktivitäten, für einen guten Zweck gespendet. Die beiden Ortsteile Winkl und Loipl gehören zur Gemeinde Bischofswiesen. Beide sind bekannt für ihren starken Zusammenhalt und die Buttnmandl-Tradition, die dort seit Jahrzehnten gepflegt wird.
Insgesamt kamen laut Aigner stolze 5.500 Euro an Spenden zusammen. 4.000 Euro davon wurden der Kinderkrebshilfe Berchtesgadener Land/Traunstein übergeben, die sich seit Jahren für schwerkranke Kinder und ihre Familien in der Region einsetzt. Die übrigen 1.500 Euro gehen an örtliche Vereine in Bischofswiesen, die derzeit mit viel Eigeninitiative ein neues Vereinsheim im Ort errichten. Zu den Nutzern dieses Gemeinschaftsprojekts zählen unter anderem der Gebirgstrachtenerhaltungsverein D‘Watzmanner sowie die Musikkapelle Bischofswiesen, die nicht nur musikalisch, sondern auch gesellschaftlich fest im Gemeindeleben verankert sind.
„Uns war von Anfang an klar, dass wir diesmal etwas Größeres machen wollen“, sagt Michael Aigner. „Viele haben mitgeholfen, keiner hat etwas verlangt, der Baum wurde gespendet, das hat einfach super funktioniert.“ Einen Dank richtet er auch an Landwirt Martin Brandner vom Sellboden, der das Baumaufstellen erst ermöglichte.
Rosmarie Baumgartner, Vorsitzende der Kinderkrebshilfe Berchtesgadener Land/Traunstein, war bei der Spendenübergabe anwesend. Sie zeigte sich dankbar über die großzügige Unterstützung und betonte, wie wertvoll solche Initiativen sind. Es sei ermutigend zu sehen, so Aigner, dass das gespendete Geld genau dort ankommt, wo es dringend gebraucht wird: „Bei Familien und Kindern, die mit schweren Krankheitsdiagnosen bei uns in der Region kämpfen müssen.“
Rund 45 Buttnmandl sind derzeit in den Passen von Winkl und Loipl aktiv. Dass sich hinter der furchteinflößenden Maske nicht nur Brauchtum, sondern auch soziales Verantwortungsgefühl verbirgt, haben die jungen Männer mit ihrer Spendenaktion eindrucksvoll gezeigt.
