Gebirgsjägerbataillon 232 aus Strub
Tosender Applaus für die Mali-Rückkehrer: Angehörige mussten Monate warten
Große Erleichterung am Münchener Flughafen: Als die Soldaten, darunter ein Großteil aus dem Gebirgsjägerbataillon 232 aus Strub, aus den Bussen stiegen, spielten sich ergreifenden Szenen ab. Vor allem für die Angehörigen ist die Zeit der Ungewissheit vorbei, denn: Bis kurz vor dem Abflug aus Mali änderte sich ständig die Lage. Der genaue Zeitpunkt der Rückkehr wurde mehrmals verlegt.
München/Strub - Doch jetzt können Partner, Familien und Freunde ihre Liebsten wieder in ihre Arme nehmen, nachdem die ersten Soldaten bereits im August nach Mali verabschiedet wurden. Im Sommer hatte die Malis Militärregierung den Rückzug der UN-Blauhelme gefordert, die im Rahmen der Minusma-Mission in dem westafrikanischen Land stationiert waren. Und so waren es die Gebirgsjäger aus Bischofswiesen, die für den Rückzug angefordert wurden und als Letzte das Lager verließen, nachdem es an Vertreter der Militärregierung übergeben wurde.
„Da ging es nicht nur um die Rückverlegung und Organisation, sondern auch die Sicherung des Camps“, verrät Oberstleutnant Tim Niehoff. Zu Unfällen oder gefährlichen Situationen ist es seinen Kenntnissen zufolge nicht gekommen, aber: „Die Lebensstandards in einem Dritte-Welt-Land sind natürlich ganz andere. Auch das beschäftigt die Soldaten.“
Zwischenstopp in Wunstorf
Auch wenn es im kommenden Jahr noch eine Einsatznachbereitung gibt, in der die Soldaten unter anderem das Geschehene und Erlebte aufarbeiten: Allein die Tatsache, wieder mit Familien und Freunden vereint zu sein, wird dabei helfen. Dementsprechend groß waren die Emotionen am Freitagabend: Nach einem Zwischenstopp in Wunstorf (bei Hannover) inklusive großem Rückkehrer-Appell landete der A330 der Bundeswehr am Münchener Flughafen gegen 18.20 Uhr.
Durch die Unterstützung der Bayerischen Staatskanzlei und des Flughafens marschierten die 142 Soldaten - etwa zwei Drittel aus Bischofswiesen - in den Hangar 3 ein, in dem sie von Staatsminister Dr. Florian Herrmann begrüßt wurden. Nach den Dankesworten vom Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, Brigadegeneral Bender, durften die Soldaten endlich zu ihren Liebsten. „Der offizielle Teil wurde schnellstmöglich durchgeführt, damit das Wiedersehen nicht zu sehr aufgehalten wird“, erklärt Oberstleutnant Niehoff, der bereits am Mittag von Strub nach München gefahren war.
Monatelange Trennung und Schicksalsschläge
Bei der Ankunft der Mali-Rückkehrer waren viele ergreifende Szenen zu beobachten, auch Niehoff selbst freute sich auf so manchen zurückgekehrten Freund. „Als die Soldaten aus den Bussen gestiegen sind, gab es tosenden Applaus. Viele Angehörige sind extra zum Flughafen gekommen.“ Manche warteten auch in der Kaserne in Strub auf ihre Heimkehrer.
Nicht nur die monatelange Trennung belastete alle sehr: In manchen Familien kam es auch zu Schicksalsschlägen, bei denen die Soldaten nicht zu Hause waren. Nach dem viermonatigen Einsatz dürfen die Rückkehrer erst einmal den wohlverdienten Urlaub antreten und sowohl Weihnachten als auch Silvester im Kreise ihrer Familien und Freunde verbringen.