Polizei schlägt doppelt zu
Wieder lebensgefährliche Schleusungen im Berchtesgadener Land – zwei Männer in U-Haft
Zwei skrupellose Schleuser haben versucht, insgesamt 17 Personen unter lebensgefährdenden Bedingungen nach Deutschland zu bringen. Dies endete für die beiden Männer aus Rumänien und Moldau im Gefängnis. Der Vorfall ereignete sich am Dienstag (2. Januar).
Walserberg/Berchtesgaden – Am frühen Dienstagmorgen, gegen 6.40 Uhr, beobachteten Beamte der Bundespolizei Freilassing an der Grenzkontrollstelle am Walserberg, wie ein Fahrzeug mit italienischer Zulassung sich näherte. Als die Beamten auf den Skoda zugingen, lenkte der Fahrer entgegen der Fahrtrichtung auf die Lkw-Spur in Richtung Österreich, die zu diesem Zeitpunkt noch gesperrt war. Eine Streife der Bundespolizei nahm die Verfolgung auf.
Der Fahrer, ein 23-jähriger Rumäne, versuchte sich der Kontrolle zu entziehen und raste auf das verfolgende Streifenfahrzeug zu. Erst nach mehrmaliger Aufforderung der Beamten entriegelte er die Türen des Fahrzeugs. In dem für fünf Personen ausgelegten Auto befanden sich noch neun weitere Männer, die über keine Ausweisdokumente verfügten. Ein Migrant saß auf dem Beifahrersitz, fünf weitere auf der Rückbank und drei Geschleuste kauerten im Kofferraum. Verletzt wurde dabei niemand.
Weiterer Vorfall wenige Minuten später
Gegen 7 Uhr ging den Beamten der Grenzpolizeiinspektion Piding in der Unterau bei Berchtesgaden der nächste Schleuser ins Netz. Der Fahrer eines VW-Passats, der über Marktschellenberg einreiste, wies sich bei der Kontrolle mit einem moldauischen Reisepass aus. Seine acht Begleiter konnten keinerlei Ausweisdokumente für eine legale Einreise nach Deutschland vorweisen.
Wegen Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährdenden Bedingungen wurden beide Schleuser einem Richter vorgeführt, der in beiden Fällen Untersuchungshaft verhängte. Die 17 Geschleusten waren allesamt syrische Staatsangehörige im Alter zwischen 16 und 38 Jahren. Einige von ihnen äußerten Schutzgesuche und wurden an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge weitergeleitet, die anderen wurden nach Österreich zurückgewiesen.
vs/Bundespolizeiinspektion Freilassing
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