Verstärkte Schleusertätigkeit
Fünf Syrer werden in Oberau gefasst - 42 illegal Eingereiste in zwei Tagen
Fünf unerlaubt eingereiste Syrer sind am Donnerstagabend gegen 19.30 Uhr an der Auer Straße Richtung Oberau von Landes- und Bundespolizisten aufgegriffen worden.
Berchtesgaden/Oberau - In den vergangenen Tagen waren im Umfeld bereits 37 Personen festgestellt worden, wie die Polizei bestätigt. Auch ein Schleuser konnte gefasst werden. Der Presse wurde am Donnerstag die Möglichkeit der Berichterstattung vor Ort verweigert.
Anwohner hatten die fünf Syrer auf der Roßfeldstraße gesehen und zunächst die Polizei gerufen, heißt es auf Anfrage bei der Bundespolizei. Die Grenze zu Österreich liegt nur unweit entfernt. Die fünf Männer hatten sich ihren Weg Richtung Tal gebahnt und waren schließlich an der schmalen Auer Straße von der Landespolizei aufgehalten worden. Wie die Personen nach Deutschland kamen, ob zu Fuß oder mit dem Auto, konnten die Beamten bislang nicht feststellen. Von einem möglichen Schleuser fehlt jede Spur, bestätigt ein Sprecher der Bundespolizei in Freilassing im Nachgang. Dem Feststellungsort entsprechend ist es wahrscheinlich, dass die Syrer über die österreichische Grenze kamen. Um die Personen dorthin zurückzuführen, müsste ein Nachweis erbracht werden, etwa eine Einwahl-SMS. Oft werden die Handys bei der Schleusung abgenommen, deaktiviert oder Inhalte gelöscht.
Einem Pressevertreter war der Zugang zur Feststellung verweigert worden. “Das ist nichts für die Presse”, sagte ein Beamter. Noch ist polizeiintern nicht geklärt, ob die Abweisung von Seiten der Landes- oder Bundespolizei kam.
Bereits am Mittwoch waren im Ortsteil Oberau in Berchtesgaden 17 illegal eingereiste Personen aufgegriffen worden. Mit einem Großaufgebot und unter Beteiligung der Bevölkerung konnte auch der Schleuser gefasst werden. Bereits kurz zuvor waren 20 Flüchtlinge in der Unterau aufgegriffen worden. Im Bereich Berchtesgaden stellt die Polizei derzeit eine verstärkte Schleusertätigkeit vor, nachdem es in den vergangenen Wochen ruhig ruhig gewesen war.
Die fünf Syrer sollen nun in eine Erstaufnahmeeinrichtung nach München gebracht werden.
Kilian Pfeiffer