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Talente aus Berchtesgaden sahnen ab

Von KI bis Erdbebensimulator: Berchtesgadener Schüler triumphieren bei 'Jugend forscht'

Glücklicher Gewinner aus Berchtesgaden: Kilian Kienast
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Berchtesgaden: Kilian Kienast präsentierte KI bei Untertiteln

Mit Projekten wie einer KI für Untertitel und einem Erdbebensimulator haben die Jungforscher die Jury überzeugt. Doch die nächste Runde verspricht noch härtere Konkurrenz.

Berchtesgaden – Großer Erfolg für Schüler aus der Region: Im Regionalwettbewerb von “Jugend forscht” haben sie abgeräumt und rücken nun in den Landeswettbewerb vor: Kilian Kienast hat mit seiner Künstlichen Intelligenz bei Untertiteln den ersten Platz gemacht, Anhelina Riabets und Johanna Kastner mit ihrem selbst gebauten Erdbebensimulator. „Zwei erste Preise: Das ist spitzenmäßig“, sagt Gymnasiallehrer Martin Hofreiter. Im Landeswettbewerb wird die Konkurrenz aber noch deutlich stärker. 

Kilian Kienast wird dieses Jahr sein Abitur machen. Bei “Jugend forscht” nimmt er dennoch teil - zum wiederholten Mal. Er setzt sich seit Längerem intensiv mit Künstlicher Intelligenz auseinander – so intensiv, dass er bereits ein eigenes KI-Programm geschrieben hat. Bei der “Jugend forscht”-Jury kam das Projekt an. “Ich bin sehr zufrieden und glücklich, weitergekommen zu sein”, sagt der junge Mann aus Berchtesgaden.

Technik und Programmierung ist dem Mathematik-affinen jungen Mann durchaus nicht fremd. In der Vergangenheit hatte er bereits eine Smartphone-App geschrieben. “Summary You” heißt diese. Es soll der intelligente Begleiter für die Zusammenfassung von Inhalten sein: Ob YouTube-Video, Dokumente oder Bilder. Dabei steht dem Nutzer frei, wie umfassend er seine Ergebnisse präsentiert bekommt. 

Projekt auf Universitätsniveau - Fremdsprachen Filme sollen greifbar werden

Das Projekt, mit dem er nun bei “Jugend forscht” antrat, bezeichnet sein Betreuer Martin Hofreiter als herausragend. “Kilian hat sich sehr tief in die Materie eingearbeitet und ein Projekt auf Universitätsniveau abgeliefert”, sagt der Gymnasiallehrer für Mathematik. Hofreiter habe die Projektarbeit, die Kienast geschrieben hat, gar mehrfach lesen müssen wegen der Komplexität des Stoffes. Die Materie zu durchdringen, ist nicht einfach. 

Kienast hat einen digitalen Ansatz: Sein adaptives Untertitelsystem soll Fremdsprachen-Filme für den Nutzer einfacher greifbar machen. Die von ihm programmierte Software analysiert zentrale Faktoren wie Audiokomplexität und Wortbedeutung, um Untertitel nur dann einzublenden, wenn sie wirklich nötig sind. So bleibt der Filmgenuss möglichst ungestört. Seine Innovation könnte den Alltag vieler Filmfans bereichern. Kienast kann sich durchaus vorstellen, in dieser Richtung weiterzumachen. 

Rosenheim: Erdbebensimulator aus Holz, Federn und Elektromotor

Erdbeben simuliert mit Holz, Federn und Elektromotor

Die beiden 17-jährigen Gymnasiastinnen Johanna Kastner und Anhelina Riabets haben ein Jahr lang einen Erdbebensimulator geplant und schließlich konstruiert. Mit ihrem vorzeigbaren Projekt aus Holz, Federn und einem Elektromotor demonstrierten sie bei der Jury in Rosenheim, wie tektonische Erdplatten Bewegungen auslösen und Gebäude erschüttern. Herzstück ihrer Konstruktion sind zwei Gebäudemodelle: ein Turm, inspiriert vom berühmten Taipei 101, der durch einen Schwingungstilger stabilisiert wird, und ein zweistöckiges Wohnhaus mit variabel einsetzbaren Wänden. Die Simulation erfolgt über eine bewegliche Grundplatte, die von einem Motor in Schwingung versetzt wird. 

“Eine hervorragende Arbeit”, attestiert den jungen Frauen Jürgen Gasteiger. Als Betreuungslehrer hat er die Schülerinnen von der Idee bis zum fertigen Modell begleitet - nicht nur im Schülerforschungszentrum, sondern auch während des zweitägigen “Jugend forscht”-Wettbewerbs in Rosenheim. Dort behaupteten sich zahlreiche Schülergruppen aus der Region, etwa in den Arbeitsbereichen Biologie, Chemie, Physik und Mathematik/Informatik. Die Konkurrenz war durchaus stark: Eine KI-gestützte Spektrometer-App war ebenso am Start wie ein besonderer Papier-Bumerang. Schüler aus Miesbach präsentieren einen Prüfstand zum Testen von Schmiermitteln. Vorgestellt wurde unter anderen auch ein Tauch-Roboter.  

Berchtesgaden: Projekt Pilz als Baustoff

Nutzen wir in der Zukunft Pilze als Baustoff?

Der dritte Beitrag aus Berchtesgaden rückt zwar nun keine Runde weiter, wurde beim Regionalwettbewerb schließlich aber mit einem Sonderpreis belohnt. Aus Pilzmyzel hatten die Berchtesgadenerinnen Lea Marx und Antonia Ilsanker an nachwachsendem Rohstoff experimentiert - als Baustoff der Zukunft. 

Landeswettbewerb im April

Die zwei Berchtesgadener Projekte dürfen sich Anfang April beim „Jugend forscht“-Landeswettbewerb in Klingenberg behaupten. „Der Landeswettbewerb ist dann noch mal ein anderes Level mit einer ganz anderen Qualität“, sagt Kilian Kienast. Er wolle bis dahin weiter an seinem Projekt arbeiten und dieses perfektionieren. „Wer weiß, vielleicht ist es ja eines Tages in einem der großen Streaming-Dienaste integriert“, hofft der junge Mann. (kp

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